Ich bin eigentlich kein Velofahrer (neudeutsch "Biker") und besitze im Moment selbst sogar kein Fahrrad aber da mein Bergkollege ein voruebergehendes Problem an der Achillesferse hatte und keine Kletterei oder Hochtouren machen wollte, schlug er vor mit dem MTB auf einen Berg zu 'radln'. Die wahl fiel auf den Gazzirola, wo wir schon mal mit Ski im Winter oben waren. Uebrigens der einzige Ort in der Schweiz wo es bei Foehn gutes Wetter hatte. Obwohl ich die Idee etwas abwegig fand habe ich die Herausforderung einer neuen Sportart sofort angenommen. Dies ist meiner erster MTB Bericht, sorry also falls der Bericht etwas greenhornmaessig rueberkommt.. :-)
Start beim Certara Parkplatz 1000 muM. Der Weg, hier noch ein guter Forstweg, fuehrt zuerst nach N, dann nach relativ nach O. Ab 1050m wirds dann steil und steindurchsetzt, so dass ich teilweise absteigen muss. Mein Kollege hats besser im Griff und radelt irgendwie weiter. Ist schwieriger als man denkt ... Ueber den fuer mich noch knapp noch befahrbahren Weg ueber Pianca gelangen wir nach Freggio 1181 muM. wo wir auf die 'Normalroute' treffen. Es ist heiss aber eigentlich kommen wir gut voran. Weiter ansteigend ueber La Corte auf ca. 1400 muM. Dort wirds nun flacher und schoen schattig bis kurz vor die Alpe Cottino. Mein Kollege radelt steil bis zum Rifugio San Lucio hoch, ich steige ab und stosse den Drahtesel unelegant den Berg hoch (hab keine Ambitionen...). Im Rifugio San Lucio wird noch kurz ein Teller Spaghetti Bolognese fuers (spaete) carboloading verdrueckt bevor wir weiter Richtung Alpe Tabano fahren. Der breite Alpweg ist hier sehr gut und nicht steil und ich kann alles fahren.
Nach der Alpe Tabano muss ich ein Paar mal absteigen da die Kombination von Steilheit und schlechter Wegbeschaffenheit meine MTB Faehigkeiten uebersteigen...aber ich bin dennoch auch so schnell unterwegs und bin bald mal als erster beim Rifugio Gazzirola 1974 muM. Der Aufstieg war gar nicht so moerderisch wie ich nach den ersten 15min vermutet hatte....
Velo- und Helmdepot.
Anschliessend gehen wir in 10min hoch zum Wintergipfel (mit Kreuz) und weiter in 20min zum Haupgipfel rueber. Ich bin gluecklich ueber den schoenen Tag und jogge in den Turnschuhen den breiten Bergruecken hoch. Am Gipfel starker Foehn der mich fast aus dem Stand geblasen haette. So faellt mein Dessert, den Camoghe zu besteigen, halt in den Wind. Macht nichts, der laeuft ja nicht weg.
Nach ausgiebiger Gipfelrast, mit toller Aussicht von ueber 300 km bis zu den Appeninen, gehen wir wieder zurueck zum Rifugio. Dort montiere ich meine neue GoPro auf den Helm und die Abfahrt kann beginnen. Ein Riesenspass und sehr elegant und v. a. knieschonend sind wir im nu wieder in Certara. diesmal alles ueber die 'Normalroute' ueber Cucch und Premestivo. Hohe Konzentration ist gefordert, ist man doch die ganze Zeit am Steine umfahren und auf dem steinigen Alpweg stuerzen liegt nicht drin.
Fazit: obwohl ich mich mit der Aufstiegsbewegung und MTB Kontrolle noch anfreunden muss, ist es es eine absolut effiziente und spassige Sache (v.a. die Abfahrt). Hat Parallelen mit Skitouren. Die ideal Kombination fuer den Zustieg.
Danke Chris fuer den Vorschlag.
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