EIN HOHER BERG MIT EINEM PRÄCHTIGEM FINALE.
Mein CH-4000er Nummer 18.
TAG 1 - Gerber (2742m): Von der Bergstation Blauherd wanderten wir in einer halben Stunde in Sandalen wie irgenwelche exotische Touristen zum Berggasthaus Flue. Gleich oberhalb der Hütte über dem Stellisee liegt ein mit sehr schöner Bergflora bewachsener Hügel. Das lustige daran ist, dass er gleich heisst wie ich! Also stiegen wir am Nachmitag auf den Grashügel und genossen die Aussicht.
TAG 2 - Rimpfischhorn (4198,9m): Aus mehreren Gründen entschieden wir uns schon um 1:30 Uhr zum Gipfel aufzubrechen. Dies hat mehrere Vorteile: Wir sind die ersten, der Firn ist auch im Abstieg noch nicht aufgeweicht, den ersten Teil der eher langweiligen Strecke kann man monton während der Nacht zurücklegen und auf dem Gipfel steht die noch Sonne relativ tief über dem Horizont was Vorteile beim Fotografieren bringt. Also stiegen wir wie geplant während der Nacht bis unter den Bergrücken unter dem Westgipfel P.4001m wo es langsam hell wurde. Der unterste Fels (III-Kletterstelle) umgingen wir in mässsig steilem Firn auf der Südseite. Danach ging es einige dutzend Meter in griffigem Firn auf dem Rücken hoch. Auf halber Höhe wichen wir eher nach rechts (Süden) aus wo man schnell über kleine Firnfelsen und einfaches Felsgelände (I-II) die Steilstufe überwindet. Die letzten Meter zum Westgipfel führen über Firn. Der Westgipfel ist ein magischer Platz bei Sonnenaufgang, die Gipfel sind kitschig rosa Gefärbt und man steht direkt vor der imposannten Rimfischhorn Westwand! Dank dem gefrorenen Firn war der finale Gipfelaufstieg der reinste Genuss! Zuerst leitet ein Firnhang (bis 50°) vom Rimpfischsattel direkt nach 70m oben. Hier muss man nach links hinausqueren und über Felsen bis in eine wenig ausgeprägt Scharte über gutgriffigen Fels aufsteigen. Normalerweise müsste man nun dem Grat weiter zum Vorgipfel folgen und eine ausgesetzte Platte (II+ oder III- je nach Literatur) überwinden. Dank dem griffigen Firn konnten wir aber direkt über ein weiters, aber ausgesetztes Firnfeld steil (bis 50°) bis unter den Vorgipfel hochsteigen. Die letten Meter auf den Vorgipfel war dann eine genüssliche, aber kurze Kletterei. Vom Vorgipfel war es dann nur noch einen Katzensprung über einen luftigen Schneegrat zum Hauptgipfel.
Genaue Route: TAG 1: Blauherd - P.2530m - Stellisee - Berggasthaus Flue - P.2675m - Gerber - P.2675m - Berggasthaus Flue. TAG 2: Berggasthaus Flue - P.2607m - P.2619m - Zerlauenen - Fluealp - Breitboden - P.2914m - Pfulwe (Pass) - Nordseitiges Umgehen des Pfulwegipfels - Längfluejoch - P.3402m - P.3465m - Rücken Längfluegletscher - Bergrücken zum Westgipfel (P.4001m) - Westgipfel (P.4001m) - Rimpfischsattel - Westwand - Gipfel - Rückweg nach Blauherd analog Aufstieg (ohne Gerber).
Bericht von Dani (Ironknee): http://www.hikr.org/tour/post3753.html
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