Bächistock, der zweithöchste Glärnischgipfel


Publiziert von Gruefi , 7. Juli 2011 um 08:03.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:27 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 2050 m
Abstieg: 2050 m
Strecke:Vorauen - Chäseren - Glärnischhütte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Netstal - Riederen - Klöntalersee
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Wie Zufahrt
Unterkunftmöglichkeiten:Glärnischhütte
Kartennummer:1153 Klöntal, 1173 Linthal

Der Titel ist etwas irreführend. Jeder weiss, dass der Bächistock der höchste Gipfel des Glärnischmassivs ist.  Erblickt man den Glärnisch von Norden, fällt ganz rechts aussen die kecke dreieckige Spitze auf, 2914 Meter hoch.  Allgemein wird diese Erhebung gemeint, wenn man vom Bächistock spricht. Links anschliessend sehen wir den flachen Firngipfel von P. 2911, und unscheinbar daneben P. 2915.  Ein Blick auf die Landkarte, beweist, dass der Schutthaufen von P. 2915 tatsächlich 70 cm höher ist als der eigentliche Bächistock ist.

Aber das ist ja egal. Der Bächistock ist eine schöne Tour, nur das zählt.

Bei über 30 Grad im Schatten lohnt es sich, mit dem Taxi (einem alten Pinzgauer) zur Alp Chäseren hinaufzufahren. Im Anstieg zur Glärnischhütte kommt man noch genug ins Schwitzen. Nach dem Hüttenanstieg nutzen wir die Zeit für einen Blick ins Aufstiegscouloir, welches noch gut eingeschneit aussieht und keine Probleme für den morgigen Aufstieg bereiten sollte.  Um auf den Bächistock zu gelangen, bieten sich zwei Couloirs an. Wir entscheiden uns für das hintere (weiter östlich gelegene). Das ist zwar etwas weiter, aber das Couloir ist weniger steil und hat einen viel kleineren Bergschrund.

Am nächsten Morgen bestätigt sich die Einschätzung des Vortages: Guter Trittschnee. Andi legt eine super Spur das Couloir hinauf, um die ich dann später im Abstieg sehr froh sein werde. Das Couloir ist mässig steil, höchstens 40 °, eher weniger.  Ein Ausrutscher ist nicht lebensgefährlich, aber für die Psyche trotzdem schlecht. Ohne Zwischenfälle erreichen wir die Hochfläche des Bächistockfirns. Dieses strahlend weisse Dach sieht man von überall her, es leuchtet in die gesamte Nord- und Ostschweiz hinaus. Und es ist ein absoluter Traum, bei solchem Wetter darüber zu schreiten. Der Schlussanstieg zum Bächistock (P. 2914.3) ist unschwierig.

Schon oft habe ich den Glärnisch bei klarem Wetter von unten bestaunt. Wie wäre es, ein einem solchen Tag dort oben zu stehen und runter zu schauen? Jetzt weiss ich es: Man sieht die Fähre auf dem See, den Prime-Tower in Zürich, die Uni, das Triemli-Spital usw. Und alles andere Richtung Norden ist tief unten.

Abstieg auf der gleichen Route. Den oben erwähnten P. 2915 lassen wir links liegen. Ist schon ein Drama: Keiner besucht den höchsten Punkt. Aber es ist halt ein profilloser Schutthaufen, kein Vergleich mit der eleganten Form von P. 2914.3.

Ziemlich verkrampft und hoch konzentriert, aber vom Kameraden gut gesichert, steige ich das Couloir hinab. Der Glärnischfirn wird überquert. Abstieg zur Hütte, kurze Hosen anziehen, und diesmal ohne Alpen-Taxi nach Vorauen zurück.

Tourengänger: Gruefi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»