Henglihorn 2627m


Publiziert von Sputnik Pro , 29. Juni 2011 um 21:15.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:28 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Östliche Melchtaler Alpen   CH-OW 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 950 m
Strecke:zirka 9km bis Tannalp (oder zirka 13km bis Melchsee-Frutt).
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Luzern mit der Bahn nach Engelberg. Von dort mit der Goldelbahn zur Station Trübsee.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Luzern mit der Bahn nach Sarnen. Von dort mit dem Bus auf die Stöckalp und weiter mit der Gondelbahn auf die Melchsee-Frutt. In der Sommersaison kann man weiter mit dem "Fruttlizug" auf die Tannalp fahren.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels und Ferienhäuser auf der Melchsee-Frutt.
Kartennummer:LKS 1:25000 Nr. 1190, 1191 und 1210

EINE KRÖNENDE T6-ABSCHLUSSTOUR ÜBERS SCHNEEBÄNDLI AUFS HENGLIHORN. ALLE GIPFEL IM WESTLICHEN KANTONSTEIL OBWALDENS SIND NUN BESTIEGEN!

Mein OW-Gipfel Nummer 119.

Vor einigen Tagen habe ich den Tannenstock (2474m) besucht, einen benachbarten Gipfel von Henglihorn. Eine zusätztliche Besteigung des Henglihorns wäre locker gewesen, doch für den letzten Obwaldnergipfel des westlichen Kantonsteil wollte ich eine besonders interessante Route wählen und sparte mir diesen Berg auf.

Die fast 7km lange Hauptkette der Östlichen Melchtaleralpen fallen gegen Norden und Osten zwischen dem Pass Juchli (2171m) im Norden und dem Jochpass (2207m) im Südosten gegen das Engelberger Tal in einer bis über 500m hohen Wandstufe ab. Deshalb leiten alle Normalwege von Süden (Melchsee-Frutt) oder Westen (Melchtal) auf die Gipfel wogegen die Engelberger Seite in der Führerliteratur kaum beschriebene Routen aufweist. Ein einziger möglicher Übergang bildet der Aufstieg übers Schneebändli welches zum Sattel P.2589m westlich vom Schwarzhorn über die 550m Nordostflanke "Wild Geissberg" die Wandstufe überwindet. Die Route hat die Schwierigkeit T5 und verlangt sicheres Steigeisengehen, einen Helm und einen Pickel welcher auch im Steilgras seinen Dienst erweist. Als Zugabe kann man vom P.2589m in einem kurzen, kanckigen T6er das Henglihorn besteigen.

Route:

Zustieg Alpelenhörnli: Von der Station Trübsee (1796m) umrundet man den Bergsee halb bis zur Talstation der Jochpassbahn. Auf einem Natursträsschen steigt man bis zu einer Weggabelung auf 1600m (Melchplatz) nach Nordwesten ab. Bei der Weggabelung hält man die Richtung und überquert ein wegloses Alpgelände leicht ansteigend wo man nach wenigen hundert Meter auf Pfadspuren trifft. Der Bergweg wir nun zusehends besser und man gelangt ¨ber den Alpelengraben hinauf zur schön gelegenen Hütte Trübsee-Alpelen (1816m). Von der Alphütte wandert man dach Westen weglos über einen Grasrücken zur Kuppe Alpelenhörnli (2026m).

Schneebändli: Von der Graskuppe Alpelenhörnli steigt man kurz in den Sattel dahinter ab wo der eigentliche Aufstieg beginnt. Im Sattel steigt man auf einem grasigen Grätchen zu einer kleiner grasigen Felsstufe hinauf die man von links nach rechts überwindet und wieder auf ein Grätchen gelangt das in einem Geröllfeld endet. Oberhalb vom Geröllfeld geht das Gelände in ein feinkörniges, dunkles Kieselfeld über das zu einem Felsgürtel leitet. Man steigt durch das Kieselfeld etwas rechtshaltend hoch (zueltzt grasig) bis man auuf halber Höhe des Felsgürtels nach rechts um eine Kante etwas ausgesetzt in den Arni-Alpelengaben hineinqueren kann. Der etwa 35° steile Graben ist meistens mit Schnee gefüllt und man sollte sich wegen Steinschlaggefahr nur kurz darin aufhalten. Im Graben steigt man 80 Höhenmeter hoch (oder bei wenig Schnee sicherer in den plattigen linken Randfelsen). Anschliessend steigt man nach rechts hinaus und gelangt über Grasgelände hinauf zu den Arnibänder unter einem wilden Steilaufschwung. Unter dem felsigen Steilaufschwung quert man nach rechts über ein Geröllfeld auf den nächsten Grasrücken von dem man unter der Felswand 15m weiter quert. Über einen Grasrücken steigt man nun steil berauf zu einer kleinen Felswand an der man einen felsigen Kamin durchsteigt und in sehr steiles grasiges Gelände trifft. Hier hält man sich eher nach links Oben und gelangt so nach etwa 70 Höhenmeter hinauf zum Schneebändli. Man steigt nach links, möglichst direkt unter den Felsen, über das lange und stark geneigte Schutt- und Schneeband bis zu dessen Ende.  Man betritt so den Sattel P.2589m in einer Geröllebene zwischen Schwarzhorn, Henglihorn und P.2655m. Die T5-Route weist Steilgras bis 60°, Kletterstellen bis II- und oft Firn bis 45°; Pickel und Steigeisen sind auch ohne Schnee (Spätsommer / Anfang Herbst) besonders im oberen Teil der Route zu empfehlen.

Henglihorn Nordostgrat: Von der Geröllebene beim P.2589m steigt man zum Gratanfang dessen ersten Gratturm links umgangen wird. Über schiefrigen Fels (I+) steigt man hinter dem ersten Gratturm zum Grat hinauf. Der zweite Gratturm wird direkt erstiegen (II) oder knapp darunter links umgangen (I+). Nach den Grattürmen gelangt man fast eben unter den Steilaufschwung an dem man nach wenigen Meter zu einem bauchartigen, zwei Meter hohen Fels gelangt der sehr ausgesetzt direkt erstiegen (II+) wird. Ein gut gestufter etwa 7m hoher Kamin (II-) leitet oberhalb dem bauchartigen Fels zur letzten Gratkuppe von der man den Gipfel mit leichter Kraxelei (I) einfach erreicht.

Genaue Route: Station Trübsee -Trübsee - Gütsch - P.1771m - P.1734m - Herrenhütte - Melchplatz - Storchen - Alpelengaben - Melchsee-Alpelen - Alpelenhörnli - Arnibänder - Schneebändli - P.2589m - Henglihorn - P.2589m - P.2512m - See beim  P.2243m - P.2126m - Tannalp.

Tour im Alleingang.

Anmerkung: Das Alpelenhörnli habe ich am 7.9.2008 als Schlechtwettertour schon einmal besucht: http://www.hikr.org/tour/post8453.html

Tourengänger: Sputnik
Communities: Projekt OW, T6


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WS II
31 Jul 10
Graustock - Barglen · ma90in94
T6 II
T6- II K3

Kommentare (4)


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marc1317 hat gesagt: Puh...
Gesendet am 29. Juni 2011 um 21:28
... das nennt man ein Ziel wahrlich verfolgen, well done!

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 29. Juni 2011 um 22:36
Dankeschön! Weisst du schon etwas wegen dem kommenden Wochenede?

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 29. Juni 2011 um 23:30
herzliche gratulation. und schwein gehabt.

heute wäre die tour wohl im wahrsten sinne des wortes ins wasser gefallen, bevor sie überhaupt begann.

[bazonline.ch/panorama/vermischtes/Engelberg-ist-nach-Unwette...]

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 30. Juni 2011 um 08:51
Danke!

Allerdings! Entweder hätte ich von Engelberg wohl zu Fuss nach Stans laufen müssen ober über einen Pass ins Melchtal... aber man geht bei angekündigten Gewitter mit Starkregen ja auch nicht bergsteigen!


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