Gilfert 2506m (Überschreitung)


Publiziert von Jackthepot , 17. Juli 2011 um 21:06.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Tuxer Alpen
Tour Datum:22 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Gasthof Hausstatt - Nonsjöchl - Gilfert - Gr. Gamsstein - Loassattel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Weer (im Inntal) - in der Ortmitte nach Weerberg - an der Hauptstrasse nach rechts (Richtung Innerberg/Innerst/Hausstatt) - nach ca. 1km+ links hoch - Richtung Hausstatt - Serpentinenstrasse bis zum Liftparkplatz folgen.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Pill (im Inntal) - in Ortsmitte nach Pillberg - weiter Richtung Hochpillberg - kurz vor den Parkplätzen Hochpillberg - scharf rechts in Forstweg einbiegen (Beschilderung: Waldsiedlung/ Gasthof Loas /Gamssteinhaus) - ca. 4km bis Loassattel
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthof Loas / Gamssteinhaus
Kartennummer:DAV Alpenvereinskarte Nr.33 Tuxer Alpen

Der Gilfert ist ein durchaus wuchtiger Berg, der seinen Gipfel fast 2000m über Talsohle des Inntals stolz in den Himmel reckt - entsprechend aussichtsreich ist der Ausblick von ganz oben.

Aufstieg: Ausgangspunkt der Überschreitung ist Weerberg Gasthof Hausstatt 1255m im Westen des Gipfels. Hier wird derzeit fleißig an der Erweiterung des kleinen Skigebietes gebaut (v.a. Parkplätze). Von dort geht's zuerst mäßig steil die Skipiste hinauf. Fast oben angekommen weist ein Wegweiser "Tourengänger" nach rechts - man umgeht den künstlich angelegten See für die Schneekanonen und endet..im Gestrüpp durch das man sich ziemlich morastig auf den "Hochwaldweg" rettet, einem Forstweg, der -gut beschildert- im Wanderwegenetz der "Silberregion Karwendel" aufgeführt ist. Hinter der Bergstation des Schleppliftes beginnt üblicherweise ein kleines Steiglein zum Nonsjöchl. Forstarbeit zwangen mich jedoch weiträumig auszuweichen. Nach ca. 500m in Richtung Nonsalm (Süden) zweigt ein netter Waldweg -der "Saugrasweg" - nach links oben ab (Wegweiser) und führt jetzt wieder steiler nach oben, um schon bald auf den nächsten Forstweg zu enden. Ein kurzes Stück noch Richtung Nonsalm, dann links abzweigen und knapp 400m später, weist ein Wegweiser ' Nonsjöchl ' in einen kleinen steilen Bergpfad, der scharf links abzweigt. Wenig später verläßt das lustige Steiglein den schattenspendenden Wald und führt zwischen Alpenrosenteppichen hinaus in die schattenlose Schwüle des Nonsberges 1928m. Ein paar feslige Klippen werden noch umrundet und man steht schließlich auf dem Nonsjöchl - wohl einem der grandiosesten Aussichtpunkte in dieser Gegend. Die graue Kette schroffer Karwendelberge, aufgereiht auf der anderen Seite des Inntales, steht hier in farblichen Kontrast zu dem saftig grünen, von einzelnen Baumgruppen aufgelockerten Landschaftsbild Nonsgrates - des Nordwesten Rückens des Gilfert.  WOW.
In Richtung Süden geht's auf kleinem Steiglein weiter, immer am Grat entlang, das Tagesziel 'Gilfert' ab jetzt immer vor Augen. Die Schwüle wird zwischen den dichten Büschen immer unerträglicher. Die zwei 30-50mH Zwischenab- und -aufstiege werden zur Mühsal. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreicht man den finalen Gipfelaufbau des Gilfert. Hier schwenkt der Weg nach rechts zu einem schon lange sichtbaren Wegweiser an einigen netten Regentümplen und -tümpelchen vorbei, die die Hunde endlich zur Abkühlung nutzen können. Wenig später ein erstes Bächlein mit frischem Wasser. Das Schild verkündet "45min" zum Gipfel, diese Zeit braucht man nicht wirklich. Dennoch das sichtbare, riesige Gipfelkreuz scheint so nah, doch kommt es in den ersten 20 min nicht wirklich näher. Der Fleißige kann unterwegs einen Abstecher zum sog. Wetterkreuz machen, das auf einem Felsabsatz steht .. man versäumt allerdings nichts, wenn man es auslässt. Wenig später steht man vor dem letzten Wegweiser vor dem Gipfel und 1min später neben dem riesigen Kreuz.

Gipfelfrage: nach einiger Zeit alleine am höchsten Punkt und nach ausführlichstem Rundumblick-Genießen drängt sich aus dem Unterbewußtsein die Frage auf: "Stehe ich hier neben dem Kreuz wirklich auf dem höchsten Punkt oder ist der Nachbargipfel höher?"  Ein Grund also die 15m Abstieg und Gegenanstieg auf sich zu nehmen ... und tatsächlich, wenn mich das Gefühl nicht trügt ist der Gipfel mit dem Kreuz niedriger.

Der Abstieg: zum Loassattel verläuft nun nordostwärts. Vom Gipfel steigt zuerst über ein paar Felsblöcke ab und erreicht eine flache, felsig-karstige Hochfläche. Man folgt dem guten Pfad, der bald rechts über einen Blockgrat hinunterzieht und unter dem Graukopf (2294m) die steile Felsstufe in wenigen engen Kehren überwindet. Dann quert man mit wenig Höhenverlust auf einem guten Steiglein hinüber zum langen NO-Grat des Gilfert, den man quasi bis zum Loassattel nicht mehr verlässt. Von oben betrachtet reihen sich nun einige wenig deutliche Gratbuckel aneineinander - der Große Gamsstein 2142m mit eigenem Kreuz (man kann ihn überschreiten); später der kleine Gamsstein 1924m, der auf recht sumpfigen Wegspuren und duch kratziges Alpenrosengestrüpp zu erreichen ist ... Alles in allem ein herrliches und abwechslungsreiches Wandergebiet - lädt echt zum Genießen ein- landschaftliche Eindrücke, die im Winter vom Schnee tief begraben sind. Der Weg zieht sich bis man endlich am Loassattel herauskommt.

Tip: auch ohne große Gipfelambitionen (Gilfert), ab Loassattel bis Gr. Gamsstein und zurück - lohnt sich echt.

PS: nur um eventuellen Beschimpfungen von Tierschützern zuvorzukommen - ich hatte 4 Liter Wasser dabei, 1l für mich und 3l für die Hunde, die ich entlang des schwülen Aufstiegsweges an meine beiden treuen Begleiter verteilte, und an dem Bächlein unterhalb des Gipfels wieder auffüllte.

Tourengänger: Jackthepot


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