Clariden-Rundtour


Publiziert von Delta Pro , 23. Mai 2011 um 09:39.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:21 Mai 2011
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-GR   CH-UR   Claridengruppe 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1780 m

Abschluss der Skitouren-Saison bei erstaunlich guten Verhältnissen – Clariden mit unkonventionellem Anhang
 
Nach meiner Rückkehr aus dem fernen Osten wünschte ich mir, noch eine letzte Skitour machen zu können – nur die Schnee-Verhältnisse sahen mehr als mies aus und ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben. Zum Glück kam da der Bericht von whannes, der letzten Mittwoch bei Top-Verhältnissen auf dem Clariden war. Der Neuschnee vom letzten Wochenende hatte Wunder gewirkt.
 
Und tatsächlich: Direkt von der Passhöhe weg, konnte noch auf den Clariden gestartet werden. Und das Gewitter der Nacht hatte sogar noch eine feine, weisse Decke über alles gelegt – ein absoluter Skitourentraum im ungewöhnlichen Frühjahr 2011! Bei allen meinen Touren auf den Clariden, hatte ich immer noch etwas dazugepackt. Aufs Schärhorn hatte ich nicht schon wieder Lust. Also blickte ich mich nach Alternativen um und fand eine sehr lohnende, einsame, aber weite Variante. Diese ergibt eine Clariden-Überschreitung und –Rundtour und eine lange Safari über die Firnbecken des Clariden- und Hüfifirns.

 
Meiner Clariden-Philosophie entsprechend machte ich mich wieder früh auf die Socken. Etwas erstaunt war ich, als an der Passhöhe um 4 Uhr schon einiges an Betrieb herrschte – scheinbar war ich doch nicht der Letzte, der die Skis noch nicht im Keller hatte. Bald waren die Stirnlampen jedoch aus dem Blickfeld verschwunden und ich stieg bei sehr angenehmen Bedingungen gegen das Iswändli hoch – kein Wind, absolute Stille, kein Mensch weit und breit, wunderbar! Ab ca. 2600 lag eine feine Neuschneedecke und vor dem Skidepot konnte ich einen weiteren, traumhaften Clariden-Sonnenaufgang bewundern. Mit gebuckelten Skis wagte ich mich wieder ohne Steigeisen an den Füssen an den Schlussanstieg. Mit dem Neuschnee ging’s gerade noch so. Gipfelgenuss um 6.45 Uhr. Und bald darauf montierte ich die Skis, direkt am Gipfelkreuz. Geniale Abfahrt im Pulver-Schäumchen durch den recht steilen Gipfelhang auf den Claridenfirn.
 
Auf der Gletscherebene hielt ich nach rechts und erblickte bald eine einfache Aufstiegsroute auf den wohl so gut wie nie bestiegenen, südlichen Trabanten des Clariden, das Claridenhorn (3120m). Ein kleiner Abstecher sagte ich mir, und wollte ohne Skis die ca. 45° steile Schneeflanke hoch. Wider Erwarten war die Schneedecke aber nicht tragend und ich brach tief ein. Also nach kraftzehrenden 5min zurück zu den Skis und zweiter Versuch mit Fellen. Das ging dann ganz gut, bis es richtig steil wurde. Plötzlich war der Hang komplett durchweicht. Ein zu grosses Risiko – und ich brach auch den zweiten Versuch am Claridenhorn ab. Über endlose Schneeflächen gegen die Planura-Hütte, vorbei an den eindrücklichen Windkesseln und Gegenanstieg zum Skidepot des Piz Cazarauls. Zu Fuss geht es über einen einfachen Grat auf den formschönen Gipfel am Dreiländerpunkt (GL/GR/UR). Wunderschöne Aussicht und Bergeinsamkeit! Kurze Abfahrt auf den Hüfifirn und dann mit viel Stockeinsatz alles entlang der Höhenkurve so weit wie möglich bis unter die Chammlilücke. Gegenaufstieg auf den Pass und Abfahrt bei idealen Bedingungen um halb 10 Uhr zum Klausenpass. Mit zweimal 50m Skitragen kam ich durch.

Tourengänger: Delta


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