Ruthless people
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Nehmen wir mal an, eine Berggängerin möchte alle Gipfel des Kantons Freiburg abklappern. Und nehmen wir an, die Dame verfügte über eine gute Kondition und fühlte sich im gehobenen Alpinwandergelände sicher. Dann würde sie recht rasch über Gratrouten die meisten Gipfel in den Ketten Vanil Noir, Hochmatt, Schopfenspitz, Moléson - Rochers de Naye, etc. abklappern und es blieben dann noch die vielen Gastlosengipfel, die teilweise nicht gerade einfach zu erreichen sind.
Etwa so ging es mir bisher - die Klettergipfel der Gastlosen schienen mir immer wenig einladend, hinzu kam noch der unbequeme Zugang per öV. Heute aber schien mir der Tag günstig, um wieder mal ein paar Gipfel und Erhebungen in dieser Zone abzuklappern.
Das Anreiseproblem löste ich mit einem Anmarsch von Jaun-Kappelboden aus via Chalet du Soldat - Wolfsort zur Wandflue, alles auf Pfaden, ca. T2/3. Von der Wandflue über den Grat stösst man zunächst auf die Clochetons de la Wandflue (höchster Punkt = P. 2107 der LK). Die erste Erhebung umgeht man links durch einen Spalt mit ein paar kurzen Kletterstellen, dann geht es auf den höchsten Punkt und entweder direkt runter in den Col de Rossboden (auf der LK gut erkennbar als Grasebene) oder etwas zurück und dann rechts (nördlich) in den Pass runter. Es folgt die nächste Erhebung der Pointes de Rossboden (P. 2028), die problemlos erkraxelt wird. Danach wird der Grat anspruchsvoller. Den höchsten Punkt der folgenden Pointes de Rachevi kann man noch durch einen Kamin erklettern (kurz T6), danach wird es offensichtlich schwieriger (auf dem Gipfel Schlinge zum Abseilen vorhanden).
Ich ging also zurück durch den Kamin und querte dann linkerhand die Südflanke dieser Gruppe von Gendarmen (die beste Route ist hier nicht einfach zu finden), um schliesslich mit einem steilgrasigen Aufstieg den NE-Grat des Zuckerspitz zu erreichen. Nach diesem Gipfel ging ich noch kurz über den SW-Grat weiter, um zu schauen, ob Le Capucin gescheit in Gratnähe zu umgehen wäre. Leider nein...also in die Südflanke und zum Amelier-Sattel queren. Kurzer Abstecher zum Amelier und auf über die bekannte und hier schon mehrfach beschriebene Route zur Dent de Ruth.
Zur Schwierigkeit gibt's viele Quellen - gemäss SAC-Alpinwanderführer T6 (Anseilen empfehlenswert), gemäss SAC-Führer L/II, gemäss Hikr-Berichten T5 oder T5+. Ich würde mich dem T5+ anschliessen - die Fixseile helfen an einigen Punkten wirklich, aber die Gipfelklettereien (Nord- und Südgipfel) sind auch nicht ganz trivial (II).
Eigentlich wollte ich ja weiter zum Canapé de Ruth und dann runter zum Petit Mont, aber hier lag noch Schnee auf dem Steilgras, so dass die Sache wenig einladend schien. Also zurück zum Amelier-Sattel, so weit oben als möglich queren, bis zur Porte de Savigny und auf einem Weglein (grüne Zeichen) auf die Dent de Savigny, den höchsten Gipfel der Gruppe.
Blieb also der lange Abstieg zum nächsten öV-Anschluss. Von den vielen wenig erfreulichen Optionen (alle mit Ausmarsch auf Fahrstrassen verbunden) schien mir der Gros Mont die besten Chancen auf Autostop zu ermöglichen. Das klappte leider erst kurz vor Pra Jean (am Wochenende mehr Verkehr). Das nächste Mal gehe ich in die Gegend wohl mit dem Velo!
Hinweis: Die Umgehung des Capucin ist möglich, wenn man die Verbindung Zuckerspitz - Dt de Ruth in Gratnähe machen möchte. "Vom Zuckerspitz herkommend folgt mann mehr oder weniger den SW Grat und in der letzten Scharte bevor sich der Grat hinauf vor dem Capucin aufschwingt, steigt mann ca 100 Höhenmeter durch ein Gras und Geröll durchsetztes Couloir auf die Freiburger seite (N) ab, bis man links um einen Felssporn wieder aufsteigen kann zuerst in einem breiten gestuften Couloir, bis es zuoberst in einem grossen Spalt endet der den Grat und den Capucin trennt. Durch diesen Spalt über Geröll hinauf erreicht mann wieder den Grat oder links unten die Wegspuren zur Dent de Ruth."
Danke an
hase für diese Info!
Etwa so ging es mir bisher - die Klettergipfel der Gastlosen schienen mir immer wenig einladend, hinzu kam noch der unbequeme Zugang per öV. Heute aber schien mir der Tag günstig, um wieder mal ein paar Gipfel und Erhebungen in dieser Zone abzuklappern.
Das Anreiseproblem löste ich mit einem Anmarsch von Jaun-Kappelboden aus via Chalet du Soldat - Wolfsort zur Wandflue, alles auf Pfaden, ca. T2/3. Von der Wandflue über den Grat stösst man zunächst auf die Clochetons de la Wandflue (höchster Punkt = P. 2107 der LK). Die erste Erhebung umgeht man links durch einen Spalt mit ein paar kurzen Kletterstellen, dann geht es auf den höchsten Punkt und entweder direkt runter in den Col de Rossboden (auf der LK gut erkennbar als Grasebene) oder etwas zurück und dann rechts (nördlich) in den Pass runter. Es folgt die nächste Erhebung der Pointes de Rossboden (P. 2028), die problemlos erkraxelt wird. Danach wird der Grat anspruchsvoller. Den höchsten Punkt der folgenden Pointes de Rachevi kann man noch durch einen Kamin erklettern (kurz T6), danach wird es offensichtlich schwieriger (auf dem Gipfel Schlinge zum Abseilen vorhanden).
Ich ging also zurück durch den Kamin und querte dann linkerhand die Südflanke dieser Gruppe von Gendarmen (die beste Route ist hier nicht einfach zu finden), um schliesslich mit einem steilgrasigen Aufstieg den NE-Grat des Zuckerspitz zu erreichen. Nach diesem Gipfel ging ich noch kurz über den SW-Grat weiter, um zu schauen, ob Le Capucin gescheit in Gratnähe zu umgehen wäre. Leider nein...also in die Südflanke und zum Amelier-Sattel queren. Kurzer Abstecher zum Amelier und auf über die bekannte und hier schon mehrfach beschriebene Route zur Dent de Ruth.
Zur Schwierigkeit gibt's viele Quellen - gemäss SAC-Alpinwanderführer T6 (Anseilen empfehlenswert), gemäss SAC-Führer L/II, gemäss Hikr-Berichten T5 oder T5+. Ich würde mich dem T5+ anschliessen - die Fixseile helfen an einigen Punkten wirklich, aber die Gipfelklettereien (Nord- und Südgipfel) sind auch nicht ganz trivial (II).
Eigentlich wollte ich ja weiter zum Canapé de Ruth und dann runter zum Petit Mont, aber hier lag noch Schnee auf dem Steilgras, so dass die Sache wenig einladend schien. Also zurück zum Amelier-Sattel, so weit oben als möglich queren, bis zur Porte de Savigny und auf einem Weglein (grüne Zeichen) auf die Dent de Savigny, den höchsten Gipfel der Gruppe.
Blieb also der lange Abstieg zum nächsten öV-Anschluss. Von den vielen wenig erfreulichen Optionen (alle mit Ausmarsch auf Fahrstrassen verbunden) schien mir der Gros Mont die besten Chancen auf Autostop zu ermöglichen. Das klappte leider erst kurz vor Pra Jean (am Wochenende mehr Verkehr). Das nächste Mal gehe ich in die Gegend wohl mit dem Velo!
Hinweis: Die Umgehung des Capucin ist möglich, wenn man die Verbindung Zuckerspitz - Dt de Ruth in Gratnähe machen möchte. "Vom Zuckerspitz herkommend folgt mann mehr oder weniger den SW Grat und in der letzten Scharte bevor sich der Grat hinauf vor dem Capucin aufschwingt, steigt mann ca 100 Höhenmeter durch ein Gras und Geröll durchsetztes Couloir auf die Freiburger seite (N) ab, bis man links um einen Felssporn wieder aufsteigen kann zuerst in einem breiten gestuften Couloir, bis es zuoberst in einem grossen Spalt endet der den Grat und den Capucin trennt. Durch diesen Spalt über Geröll hinauf erreicht mann wieder den Grat oder links unten die Wegspuren zur Dent de Ruth."
Danke an

Tourengänger:
Zaza

Communities: Freiburg
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Kommentare (3)