Rugghubelhütte SAC (2290 m) - Winterzustieg via Bannalp-Rot Grätli
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Zwischen Engelberg und Uri Rotstock locken noch eine ganze Reihe schöner Gipfel - wegen der nicht ganz kurzen Zustiegswege ist das Gebiet im Winter eher schwach frequentiert, oft ist man sogar in völliger Einsamkeit und unberührter Schneelandschaft unterwegs. Die meisten Gipfel sind mit Tourenski gut als Tagestour von der Bannalp aus machbar, will man es etwas gemütlicher angehen oder ist man mit Schneeschuhen unterwegs, bietet sich die Rugghubelhütte SAC als Ausgangspunkt an.
Nach dem letztjährigen Hikr-Treff auf der Bannalp war für mich klar, dass dies nicht mein einziger und letzter Besuch dieses Gebiets gewesen sein sollte. Immerhin hatte ich ja am Engelberger Rotstock noch eine Rechnung offen, die ich zusammen mit
budget5 begleichen wollte, der sich dazumals schnell motivieren liess, das Projekt auf seine Winter-To do-Liste zu setzen. Nachdem nun über Fasnacht die Verhältnisse und das Wetter zu passen schienen, verabredeten wir am Vorabend spontan, zur Rugghubelhütte aufzusteigen, um am Folgetag die Besteigung von Engelberger Rotstock (2818 m) und Wissigstock (2887 m) zu versuchen. Nachdem bereits der Hüttenzustieg ein so eindrückliches und wunderschönes Erlebnis war, verdient er einen eigenen Tourenbericht… :-)
Nach spätem Start um kurz nach 12.00 Uhr an der Bergstation der Luftseilbahn Oberrickenbach-Bannalp galt es gleich zu Beginn, die grösste mentale Herausforderung zu meistern: Im stockdichten Nebel und völligem White-Out verfehlten wir den "Einstieg" in die Aufstiegsspur Richtung Bannalper Schonegg und irrten eine geschlagene Stunde zwischen Schlepplift, Chrüzegg und Bietstöck umher - jeder, der schon einmal in eine solche Situation geraten ist, kennt wohl dieses beklemmende Gefühl, das unweigerlich aufkommt, wenn man nicht mal mehr den Boden sieht und wie ein Blinder ertasten muss, ob es nun gerade hoch oder runter geht. Von der Gefahr, bei LWS "erheblich" unvermittelt in einen triebschneegefüllten Steilhang zu geraten, will ich erst gar nicht reden…Kurzum, wir sahen uns schon in der Urnerstafel für eine "Notübernachtung" einchecken, da wir es für aussichtslos hielten, bei diesen Sichtverhältnissen unser Tagesziel zu erreichen. Plan B konnte aber dann glücklicherweise wieder in der Tasche bzw. dem Rucksack verschwinden, nachdem wir nach kräfte- und nervenaufreibender und schier unendlich erscheinender Odyssee doch noch auf die Aufstiegsspur trafen.
Auf der (von Schneeschuhgängern!) festgetrampelten Aufstiegsspur ging´s dann zügig Richtung Bannalper Schonegg, auf ca. 2100 m tauchten wir erstmals vom Nebel in das gleissende Sonnenlicht und erblickten den stahlblauen Himmel über uns. Wow!
Auf der Bannalper Schonegg endeten die Ski- und Schneeschuhspuren, eine unberührte Winterlandschaft lag nun vor uns. Nachdem uns die steile, nordseitige Querung der Schonegg wegen reichlich eingeblasenem Triebschnee zu heikel erschien, stiegen wir noch ca. 100 Hm auf dem Schonegg-Kamm auf, um dann über die zwar ebenfalls sehr steile, aber derzeit sichere Südostflanke ("Wilden Böllen") in das riesige Kar unterhalb des Ruchstocks zu gelangen. Dort angekommen, verschluckte uns abermals der aufsteigende Nebel, glücklicherweise sank die Nebelgrenze wenig später für den Rest des Tages auf unter 2200 m.
Nach mühsamer Spurarbeit hinauf zur Lücke im Rot Grätli (2559 m) wurden wir mit einer grandiosen Aussicht auf die Engelberger Gipfel (Titlis, Reissend Nollen, Wendenstöcke usw.) und der wärmenden Sonne belohnt. Zu meiner Freude erblickte ich von hier auch bereits die auf einer herrlichen Aussichtskanzel gelegene Rugghubelhütte (2290 m). Zwar zog sich der Weg bis dort hin noch ein wenig, aber steter Tropfen höhlt den Stein und so erreichten wir nach insgesamt 5 h müde und ausgepowert, aber glücklich und um viele wunderschöne und unvergessliche Eindrücke reicher, die geräumige und sehr gut eingerichtete Hütte. Gerade rechtzeitig, um über dem Nebelmeer einen der schönsten Sonnenuntergänge zu erleben, die ich in den Bergen jemals gesehen habe. Da momentan ca. 2 m Schnee vor dem "Wintereingang" liegen, gelingt der Einstieg ohne Schaufelarbeit nur über den oberen Türladen und mit einem Sprung ins Innere.
Nachdem trotz anfänglicher Schwierigkeiten das Feuer im Ofen lodert und uns und die Hütte langsam wärmt, geniessen wir ausgiebig das Hüttenleben. Leider war der Schlafsaal "Wissigstock", der uns im Hinblick auf die am nächsten Tag geplante Tour am passendsten erscheint, verschlossen. So mussten wir dann eben mit dem "Titlis" vorlieb nehmen… ;-)
Nach dem letztjährigen Hikr-Treff auf der Bannalp war für mich klar, dass dies nicht mein einziger und letzter Besuch dieses Gebiets gewesen sein sollte. Immerhin hatte ich ja am Engelberger Rotstock noch eine Rechnung offen, die ich zusammen mit

Nach spätem Start um kurz nach 12.00 Uhr an der Bergstation der Luftseilbahn Oberrickenbach-Bannalp galt es gleich zu Beginn, die grösste mentale Herausforderung zu meistern: Im stockdichten Nebel und völligem White-Out verfehlten wir den "Einstieg" in die Aufstiegsspur Richtung Bannalper Schonegg und irrten eine geschlagene Stunde zwischen Schlepplift, Chrüzegg und Bietstöck umher - jeder, der schon einmal in eine solche Situation geraten ist, kennt wohl dieses beklemmende Gefühl, das unweigerlich aufkommt, wenn man nicht mal mehr den Boden sieht und wie ein Blinder ertasten muss, ob es nun gerade hoch oder runter geht. Von der Gefahr, bei LWS "erheblich" unvermittelt in einen triebschneegefüllten Steilhang zu geraten, will ich erst gar nicht reden…Kurzum, wir sahen uns schon in der Urnerstafel für eine "Notübernachtung" einchecken, da wir es für aussichtslos hielten, bei diesen Sichtverhältnissen unser Tagesziel zu erreichen. Plan B konnte aber dann glücklicherweise wieder in der Tasche bzw. dem Rucksack verschwinden, nachdem wir nach kräfte- und nervenaufreibender und schier unendlich erscheinender Odyssee doch noch auf die Aufstiegsspur trafen.
Auf der (von Schneeschuhgängern!) festgetrampelten Aufstiegsspur ging´s dann zügig Richtung Bannalper Schonegg, auf ca. 2100 m tauchten wir erstmals vom Nebel in das gleissende Sonnenlicht und erblickten den stahlblauen Himmel über uns. Wow!
Auf der Bannalper Schonegg endeten die Ski- und Schneeschuhspuren, eine unberührte Winterlandschaft lag nun vor uns. Nachdem uns die steile, nordseitige Querung der Schonegg wegen reichlich eingeblasenem Triebschnee zu heikel erschien, stiegen wir noch ca. 100 Hm auf dem Schonegg-Kamm auf, um dann über die zwar ebenfalls sehr steile, aber derzeit sichere Südostflanke ("Wilden Böllen") in das riesige Kar unterhalb des Ruchstocks zu gelangen. Dort angekommen, verschluckte uns abermals der aufsteigende Nebel, glücklicherweise sank die Nebelgrenze wenig später für den Rest des Tages auf unter 2200 m.
Nach mühsamer Spurarbeit hinauf zur Lücke im Rot Grätli (2559 m) wurden wir mit einer grandiosen Aussicht auf die Engelberger Gipfel (Titlis, Reissend Nollen, Wendenstöcke usw.) und der wärmenden Sonne belohnt. Zu meiner Freude erblickte ich von hier auch bereits die auf einer herrlichen Aussichtskanzel gelegene Rugghubelhütte (2290 m). Zwar zog sich der Weg bis dort hin noch ein wenig, aber steter Tropfen höhlt den Stein und so erreichten wir nach insgesamt 5 h müde und ausgepowert, aber glücklich und um viele wunderschöne und unvergessliche Eindrücke reicher, die geräumige und sehr gut eingerichtete Hütte. Gerade rechtzeitig, um über dem Nebelmeer einen der schönsten Sonnenuntergänge zu erleben, die ich in den Bergen jemals gesehen habe. Da momentan ca. 2 m Schnee vor dem "Wintereingang" liegen, gelingt der Einstieg ohne Schaufelarbeit nur über den oberen Türladen und mit einem Sprung ins Innere.
Nachdem trotz anfänglicher Schwierigkeiten das Feuer im Ofen lodert und uns und die Hütte langsam wärmt, geniessen wir ausgiebig das Hüttenleben. Leider war der Schlafsaal "Wissigstock", der uns im Hinblick auf die am nächsten Tag geplante Tour am passendsten erscheint, verschlossen. So mussten wir dann eben mit dem "Titlis" vorlieb nehmen… ;-)
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