Galenstock 3586 MüM (Abbruch)

Freitag: Zustieg Hotel Tiefenbach (L)

Endlich war die Zeit gekommen, um mein schon länger ins Auge gefasste Skitourenwunschziel den Galenstock in Angriff zu nehmen. So startete ich am Freitag voller Freude in meine Touren/Kletterwoche.

Mit sissi_vs lief ich gemütlich am späteren Freitag Nachmittag den Hüttenweg zum Hotel Tiefenbach hinauf. Wir waren ganz alleine unterwegs. Die seltene Stille und Einsamkeit in dieser sonst so überlaufenen Gegend genossen wir sehr.

Im Hotel Tiefenbach angekommen warteten wir in der gemütlichen Stube bei einem kühlen Bier auf unsere weiteren 3 Tourenkameraden (Isschrube, Küre, Pesche) welche das Hotel Tiefenbach eine Stunde nach uns erreichten.

Gemeinsam genossen wir das feine Nachtessen und liessen den Abend bei einem Schlummertrunk ausklingen.

Samstag: Skitour Galenstock ( WS+)

 

Um ca. 06.15 im Schein des Vollmonds und einer Stirnlampe begannen wir unseren Aufstieg via Älpetli, über die lange Ebene Chräiennest in Richtung Albert Heim Hütte. Hier steigen wir jedoch nicht zur Hütte auf, sondern setzten unseren Aufstieg zum Fuss des Tiefengletscher fort.

Auf der Gletscherzunge entschieden wir uns anzuseilen, hatte es doch in letzter Zeit nicht  viel Schnee gegeben.

Angeseilt erklommen wir nun auf dem verreisten Firn  die erste Steilstufe des Gletschers.

Oberhalb der ersten Steilstufe zogen wir unsere Spur weiter über den nun nur noch leicht ansteigenden Gletscher in Richtung Tiefenstock.

Nachdem wir auf der linken Seite die Gletscherabbrüche hinter uns gelassen hatten, stiegen wir die zweite Gletschersteilstufe nach links über alten Lawinenschnee hoch und traversierten nun im verreisten steilen Firn unterhalb der Felsen des Nordgrates vom Galenstock. Aufgrund der starken Vereisung war ein weiteres Vorwärtskommen mit den Skis nicht mehr möglich.

Hier entschloss sich unsere Seilschaft die Tour abzubrechen, da uns die Verhältnisse zu ungünstig erschienen. Mühsam arbeiteten wir uns mit den Pickel jeweils eine kleines Podest aus dem vereisten Firn um in Sicherheit die Skis gegen unsere Steigeisen zu tauschen.

Ein weiterer Aufstieg zum Galenstock wäre mit den Steigeisen ohne grössere Probleme zu meistern gewesen, jedoch entschlossen wir uns die Seilschaft nicht in zwei Gruppen aufzuteilen, sondern gemeinsam auf den Tiefengletscher abzusteigen. Der Galenstock läuft mir ja nicht davon, daher war die Entscheidung für mich auch in Ordnung wenn auch mit einem weinenden Auge.

Nach der Mittagsrast auf einigen Felsblocks, freuten wir uns nun auf die bevorstehende lange Abfahrt zurück nach Realp.

Die Abfahrt über den Tiefengletscher stellte sich als schneetechnisch nicht so mühsam heraus wie zuerst angenommen. Der windgepresste Schnee konnte bei einer guten Linienführung immer wieder umfahren werden. Bei der Steilstufe zur Gletscherzunge hinunter fanden wir sogar noch etwas Pouder.

Nach der Gletscherzunge wählten wir die interessantere und schönere Abfahrt bei Pkt. 2534 + Pkt. 2496 zurück zum Hotel Tiefenbach.

Nach einem kleinen Drink fuhren wir die letzten Meter über die Passstrasse hinab bis nach Realp. Hier hatte es leider zu wenig Schnee um die Passstrasse links liegen zu lassen und über die Hänge abzufahren.

Fazit:

Glücklich und Müde trotz der nicht ganz erfolgreicher Besteigung des Galenstock beendeten wir unsere Tour.

Ich freue mich schon auf den nächsten Versuch, den Galenstock dann hoffentlich erfolgreich in Angriff zu nehmen.
 

SLF: mässig


Tour mit:

Sissi_vs, Isschrube, Küre, Pesche