Winterstock
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Erst beim Aufstieg zum Bielenhorn oder Galenstock offenbart sich der Winterstock als interessanter Skiberg, nämlich dann, wenn man das perfekte Couloir zwischen dem Hauptgipfel und dem P. 3177 erspäht. Schon beim ersten Blickkontakt vor rund einem Jahr, nahm ich den Winterstock in meine "todo-list" auf. Die Bedingungen sind zwar momentan nicht die Besten, machen diesen Gipfel dafür alpinistisch noch etwas interessanter als er schon ist.
Um eines vorwegzunehmen, unsere Startzeit war in Anbetracht der Wetterverhältnisse, sprich Temperaturen, nicht eben vorbildlich. Es sollte eigentlich ein leichtes sein, vor 09:30 zu starten, vor allem wenn man eh schon in Andermatt die Nacht verbracht hat... So mussten wir eben unser Aufstiegstempo beschleunigen. Auf zum Teil glasiger, aber immer noch griffiger Spur gewannen wir recht schnell an Höhe. Erst einmal an der Sonne, bekamen wir schnell die aussergewöhnlich hohen Temperaturen zu spüren. Auf ca. 2500m zweigten wir nordwärts in den beeindruckenden Kessel zwischen Gletscherhorn und Winterstock ab. Gegen Norden unterhalb der "Grauen Wand" ausholend, erreichten wir schliesslich den Einstieg zum SW-Couloir. Die Schneeoberfläche war bereits oberflächlich aufgefirnt, was Harscheisen überflüssig machte. Obwohl die Sonne mittags schon kräftig in das perfekte 200m hohe Couloir schien, entschieden wir uns einzusteigen. Mit aufgebundenen Skis sowie Steigeisen und Pickel arbeiteten wir uns in schweisstreibender Manier hoch. Wir sanken weniger ein, als befürchtet und mit Steinschlag aus den Wänden links und rechts mussten wir auch nicht rechnen. Auf dem momentan doch recht schmalen Sattel zwischen Winterhorn und P.3177 richteten wir unser Skidepot ein. Was bei guter Schneelage ein leichtes gewesen wäre, gestaltete sich unter den herrschenden Verhältnissen nicht ganz einfach dafür interessanter. Gleich vom Sattel muss man zurzeit eine ca. 3-4 Meter hohe Platte erklettern, die sich im 4. Grad bewegen dürfte. Mit Steigeisen ist mir das ganze nicht ganz trivial erschienen. Ein camalot mittlerer Grösse liesse sich als Zwischensicherung verwenden, falls man dann einen dabei hat. Etwas oberhalb kann der Nachsteigende an zwei soliden Schlaghaken gesichert werden. Weiter in gutem Trittschnee zum Gipfel, den wir nach 5.5 Stunden erreichten.
Beim Abstieg seilten wir über die Felsstufe ab. Abklettern wäre sehr unangenehm. Ein 30m Seil reicht aus. Da die Sonne den Schnee im SW-Couloir zwischenzeitlich doch schon ziemlich aufgeweicht hat, entschieden wir uns, durch das ebenfalls sehr lohnenswerte ca. 40°-45° steile NE-Couloir abzufahren. Ausserdem schien hier der Schnee recht gut konserviert zu sein. Der griesige, aufbauend umgewandelte "Pulver" liess sich dann auch tatsächlich mit viel Freude fahren. Nach dieser langen "powder-freien" Zeit scheinen sich auch die Ansprüche zu "pulverisieren"... Auf der Ebene des Lochbergbaches angekommen, entschieden wir uns, rund 100m Richtung Albert-Heim Hütte aufzusteigen um von da weg die wenig lohnende, aber durchgehend befahrbare Abfahrtsvariante via Tiefenbach nach Realp unter die Skis zu nehmen.
Nach Chli Bielenhorn, Galenstock , Tiefen- und Winterstock ist mein persönliches "Skigipfel-Quartett" rund um die Albert-Heim Hütte komplett. Der letzte dieser Reihe ist in skitechnischer Hinsicht der Interessanteste und ist von allen vieren der vielfältigste, darum vergebe ich das Prädikat "sehr empfehlenswert". Ein Projekt wäre noch zu erwähnen: Galenstock E-Couloir... ;)
Danke Kleopatra für die inspirierenden Bilder hier: http://www.hikr.org/tour/post12664.html
Um eines vorwegzunehmen, unsere Startzeit war in Anbetracht der Wetterverhältnisse, sprich Temperaturen, nicht eben vorbildlich. Es sollte eigentlich ein leichtes sein, vor 09:30 zu starten, vor allem wenn man eh schon in Andermatt die Nacht verbracht hat... So mussten wir eben unser Aufstiegstempo beschleunigen. Auf zum Teil glasiger, aber immer noch griffiger Spur gewannen wir recht schnell an Höhe. Erst einmal an der Sonne, bekamen wir schnell die aussergewöhnlich hohen Temperaturen zu spüren. Auf ca. 2500m zweigten wir nordwärts in den beeindruckenden Kessel zwischen Gletscherhorn und Winterstock ab. Gegen Norden unterhalb der "Grauen Wand" ausholend, erreichten wir schliesslich den Einstieg zum SW-Couloir. Die Schneeoberfläche war bereits oberflächlich aufgefirnt, was Harscheisen überflüssig machte. Obwohl die Sonne mittags schon kräftig in das perfekte 200m hohe Couloir schien, entschieden wir uns einzusteigen. Mit aufgebundenen Skis sowie Steigeisen und Pickel arbeiteten wir uns in schweisstreibender Manier hoch. Wir sanken weniger ein, als befürchtet und mit Steinschlag aus den Wänden links und rechts mussten wir auch nicht rechnen. Auf dem momentan doch recht schmalen Sattel zwischen Winterhorn und P.3177 richteten wir unser Skidepot ein. Was bei guter Schneelage ein leichtes gewesen wäre, gestaltete sich unter den herrschenden Verhältnissen nicht ganz einfach dafür interessanter. Gleich vom Sattel muss man zurzeit eine ca. 3-4 Meter hohe Platte erklettern, die sich im 4. Grad bewegen dürfte. Mit Steigeisen ist mir das ganze nicht ganz trivial erschienen. Ein camalot mittlerer Grösse liesse sich als Zwischensicherung verwenden, falls man dann einen dabei hat. Etwas oberhalb kann der Nachsteigende an zwei soliden Schlaghaken gesichert werden. Weiter in gutem Trittschnee zum Gipfel, den wir nach 5.5 Stunden erreichten.
Beim Abstieg seilten wir über die Felsstufe ab. Abklettern wäre sehr unangenehm. Ein 30m Seil reicht aus. Da die Sonne den Schnee im SW-Couloir zwischenzeitlich doch schon ziemlich aufgeweicht hat, entschieden wir uns, durch das ebenfalls sehr lohnenswerte ca. 40°-45° steile NE-Couloir abzufahren. Ausserdem schien hier der Schnee recht gut konserviert zu sein. Der griesige, aufbauend umgewandelte "Pulver" liess sich dann auch tatsächlich mit viel Freude fahren. Nach dieser langen "powder-freien" Zeit scheinen sich auch die Ansprüche zu "pulverisieren"... Auf der Ebene des Lochbergbaches angekommen, entschieden wir uns, rund 100m Richtung Albert-Heim Hütte aufzusteigen um von da weg die wenig lohnende, aber durchgehend befahrbare Abfahrtsvariante via Tiefenbach nach Realp unter die Skis zu nehmen.
Nach Chli Bielenhorn, Galenstock , Tiefen- und Winterstock ist mein persönliches "Skigipfel-Quartett" rund um die Albert-Heim Hütte komplett. Der letzte dieser Reihe ist in skitechnischer Hinsicht der Interessanteste und ist von allen vieren der vielfältigste, darum vergebe ich das Prädikat "sehr empfehlenswert". Ein Projekt wäre noch zu erwähnen: Galenstock E-Couloir... ;)
Danke Kleopatra für die inspirierenden Bilder hier: http://www.hikr.org/tour/post12664.html
Tourengänger:
danski

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Kommentare (1)