10 Tage unterwegs im Zelt in den Narvikfjellene: Tag 4

Nach guter Nachtruhe spraye ich mich mit dem obligaten Antibrumm ein. Es ist windstill, da sind die Mücken gierig unterwegs. Sogar den Haarboden  attackieren die Biester erbarmungslos. Heute geht der Marsch durch ein weites Gletschertal, das eher wie eine Hochebene aussieht. Durch diese Tal fliesst der Cunojohka mit unzähligen grossen und kleinen Seitenarmen und Mäandern. Man atmet leicht in dieser weiten Landschaft. Das Terrain ist mehrheitlich weglos, aber meist trocken und mit angenehm niedriger Vegetation.   Der nächste grössere Fluss,  ist der Caihnojohka. Er fliesst in den Cunojohka.  Auf der Karte sind da zwei Brücken eingezeichnet. Gibt es die wohl noch und wenn nicht, lässt sich der Fluss queren? Hier ist's ähnlich wie im Tessin. Man weiss nie mit diesen Brücken. Ich gehe beschwingt, geniesse die absolute Einsamkeit und Ruhe. 
Nun habe ich die Gelegenheit die natürlichen Mäander des Cunojohka aus der Nähe zu sehen. Einmalig.  In der Ferne sehe ich eine Hängebrücke. Kein Problem. Die Brücken sind in tip topem Zustand. Ich bewundere die Stromschnellen. Nach dem langen Marsch geradeaus dem Fluss entlang beginnt man jetzt langsam gemächlich zu steigen. Hier gibt's ein schönes Weglein. Die ersten Rentiere laufen über den Weg. Bald errreiche ich die Caihnavaggihytta. Kein Mensch in Sicht.  Soll ich am See campieren? Ich entschliesse mich noch über den Pass zu gehen. Die Sicht ist gut. Das will ich benützen. Im Nebel ist man da aufgeschmissen. Mehr Rentiere. Ich gehe um den ersten See rechts herum, um den zweiten links herum. Anschliessend folgt das  übliche Felsbrockenklettern, das eher etwas mühsam ist.  Auf dem Pass werden die Felsen kleiner.  Ein gefrorener See. Ich geniesse die Aussicht und dann geht's bergab. In dieser unwirtlichen Gegend möchte ich nicht übernachten.  In der Ferne der blaue Gautelisvatn.  Eigentlich würde ich gerne dort campieren, aber ich bin zu müde. Der Pass hat mir mit dem schweren Rucksack einiges abverlangt.  Schöne Plätzchen hat es überall. Ich schlage mein castle auf und koche mir mein Quickmenu. Heute gibt's Spaghetti carbonara und viel heissen Tee. Vor dem einschlafen gegen das frieren gibt's noch eine halbe Schokolade. Geniesse alles bei herrlicher Aussicht.