..Magdalenenfjord oder beinahe die Bäreninsel...


Publiziert von Henrik , 17. Januar 2011 um 22:17.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:17 Januar 2011
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-VS   Bauen - Brisen - Bürgenstock 
Strecke:Bahn / Schiff / Zahnradbahn und jegliche Tunnels
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:SBB GA-Geltungsbereich

 .... sondern Luzern – Flüelen einfach – auf der MS „Brunnen“! Geplant war Sockenkauf bei Bächli, Ledergürtel bei Räber in Küssnacht, Fielmann in Zug und dann via Entlebuch/Emmental an den Jurafuss  - eine Spitzkehre hätte es sein müssen.
 
 ... im ICN fuhr ich nach Luzern, z. Z. nehme ich das „Drämmli“ zum SBB und der Zeitungssack hat nur noch die Dimension eines gewöhnlichen Plastiksackes (...). Die Nordwest-CH lag unter einer Nebeldecke und ist dies der Fall, ist fast damit zu rechnen, dass in Olten die Sonne durchdringt. Sie löste die verbliebenen Bänke Richtung Luzern zunehmend auf und schliesslich begann kurz vor ihren Toren ein Prachtstag, der schnell dazu verhalf, Einkäufe und Stadtbummel fallen zu lassen. Jetzt musste ich nur noch zur Mole kommen, der Zug hatte zwei Minuten Verspätung und ich war natürlich nicht der Einzigste, der aufs Schiff wollte – bei solcher Witterung ist die Rigi das Ziel der allermeisten Passagiere, die mit dem Motorschiff nach Vitznau anreisen. Als ich über den Bahnhofsplatz eilte, erhaschte ich einen Blick in den 1. Stock der MS „Brunnen“ und glaubte alle Fensterplätze besetzt .... ich wurde freundlichst empfangen durch die Crew, die gerade die Menusteller am Quai zusammenräumte, betrat den Landungssteg und begab mich zum Billetschalter, wies das GA vor und stieg die paar Treppen hinauf ins Restaurant. Natürlich hatte es noch Platz – in der 1. – Klasse.  Um 10.12 erklang das Horn zur Abfahrt und das Motorschiff legte ab – pünktlich.     

 ....der See und seine Landschaften spiegeln sich in einer Art wieder, ich wähnte mich auf einer Kreuzfahrt – die Bilder sprechen für sich.  Die MS „Brunnen“ hatte zwar noch einzelne Nebelbänke zu bewältigen, hielt inne in Hertenstein, bis das Gegenschiff in Sicht kam und ab Beckenried war dann alles offen.
 
  .... gleich beim Tischbezug bestellte ich einen Weissen (ein Cuvée), liess ein weiteres Glas folgen, als das Mini-Raclette den Weg zu mir fand. Allein des kleinen Réchauds wegen, Grund auf dem Lake Lucerne sich dieses zu gönnen – für mich eine Wiederholung.  Nach Treib legte es in Brunnen an, am Rütli stieg niemand dazu und in Bauen ebenso. Das Motorschiff glitt durch den nur geringfügig aufgewühlten Urnersee. Die vielen Blautöne begeisterten mich.  

 .... in Flüelen betrat ich wieder festen Boden. Die bis zur Abfahrt des Interregios nach Süden verbleibenden Minuten erschöpften sich in der Sichtung eines Postbus’ und der S-Bahn, die auf dem Weg nach Zug war sowie die Lok in Nahaufnahme, die das Leitbild dieses kleinen Berichtes darstellt. Ich stieg in den Pano-Waggon des IR, der mich nach Göschenen brachte, wie Vexierbilder spiegelten sich die Berge im Reusstal auf Kunststoffflächen im Wagen wie in den Fenstern – der Schnee hatte merklich an Umfang hier im Tal verloren und auch auf den Kreten. Doch die Szene löst immer wieder Begeisterung aus – tausendmal berührt statt nix passiert genau das Gegenteil! 

 .... in Göschenen wechselte ich das Transportmittel, die etwas kleinere Bahn, die mit den Zähnen, die Steighilfe sozusagen. Dieser Zug fuhr von hier nach Visp, in Andermatt wurde noch der Teil aus Chur angehängt ... dass das Sinn machte, zeigte sich ab Oberwald: im Goms stiegen fast ausschliesslich LL zu. Es begann in mir zu kribbeln ... Tourenideen wuchsen zu Gebilden ungeahnter Grösse und das Licht verwandelte diese in Kristalle, die sich in meinem Kopf festkrallten... plötzlich wurde mir gewahr, dass ich gelegentlich, z. B. wenn der Schnee hier Vergangenheit ist, herkommen muss, um zu steigen und erleben – einen andern mir unbekannten Teil der CH. 


 .... in Brig stand der Basler IC bereit, doch den nahm ich nicht, hätte ich doch 40 Minuten auf die Weiterfahrt warten müssen.  Ich stieg in den Zürcher Zug, hielt das Handy vor mich hin und stoppte die Tunnelzeit der NEAT Lötschberg – was für eine Leistung! In Spiez erwischte ich den verspäteten Basler Zug aus Interlaken und konnte meine Beine bis nach Hause am Rheinknie ausgiebigst strecken...
 
 .... so hatte ich zwar nicht die Bäreninsel oder den Magdalenenfjord besucht, aber das Äquivalent, im kleinen Massstab zmitts in Switzerland. Was fir e heerlige Daag... 




Tourengänger: Henrik


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Kommentare (5)


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Seeger hat gesagt: Beste Reklame für das GA I. Klasse
Gesendet am 17. Januar 2011 um 23:03
Hallo Henrik
"tausendmal berührt statt nix passiert genau das Gegenteil!"
Wieder einmal genau so, wie Du es immer beschrieben hast. Und immer wieder berührt es einem.
Die Texte werden immer voller - die Fotos immer toller :-)
Gruss aus dem frühlingshaften Appenzellerland
Andreas

bulbiferum hat gesagt:
Gesendet am 18. Januar 2011 um 08:04
Durch die grossen Bürofenster sehe ich den wunderschönen Tag und schlage mich gleichzeitig mit Kapazitätsproblemen auf unseren internationalen Netzwerkverbindungen herum. Dein wundervoller Bericht ist eine gute Entschädigung dafür und ich zehre auch immer noch vom Sonntag.

Liebe Grüsse, Markus

bulbiferum hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Januar 2011 um 08:05
PS: tolle Fotos

Alpin_Rise hat gesagt: Hikeratur
Gesendet am 18. Januar 2011 um 12:51
Staune und erfreue mich ob deinen öffentlich mobilen, geophysischen Querverbindungen, gar kleine literarische Alpenquerungen.

Was die einen hikr in den Beinen, hast du in präziser Schreibe!
G, Rise

Felix hat gesagt: RE: Hikeratur
Gesendet am 30. Dezember 2011 um 07:06
treffend formuliert!

lg an Rise und Henrik


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