Versuch Spitzmeilen 2501m, Wissmilen 2483m
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Vom Winde verweht...
Die Vorgabe für den heutigen Tag war nach all den starken Windverwehungen der letzten Tage sowie des heutigen stürmischen Föhnes relativ klar:
- Übersichtliches Gelände infolge starken Triebschneeverfrachtungen
- Sonne im Gesicht
- Schneequantität wie auch -qualität unwichtig
- Abfahrtsgenuss unwichtig
Und plötzlich kamen mir zur späten Stunde die Gipfel des Spitzmeilen 2501m und Wissmilen 2483m in den Sinn - eine Skitour, welche nicht unbedingt als DIE grosse Skitour gilt und wo auch der Abfahrtsspass sich in Grenzen hält (wobei ich darauf noch zurückkomme). Eine perfekte Wahl, denn tatsächlich zeigte sich die Sonne wie aber auch der Föhnsturm von ihren stärksten Seiten, die Schneequalität und vorallem auch die Schneemenge waren katastrophal und dank der mechanischen Unterstützung bis Station Maschgenkamm bleiben auch die Höhenmeter im erträglichen Bereich (wobei die Horizontale bei dieser Tour nicht unterschätzt werden sollte!).
Mit dem PW zum kostenlosen Parkplatz bei der Talstation der Maschgenkamm-Gondelbahn und dort für CHF 20.00 (ohne Halbtax) raufgegondelt. Anschliessend "föhngestrahlt" links einige Meter der Piste Richtung Panüöl gefolgt und schon bald rechts ins Gelände rein. Ein bisschen zu früh angefellt, man könnte noch gut unter dem Fuchsni-Wald hindurch queren, anschliessend bei P. 1830 die präparierte Spur benützen und mit ein wenig Stockeinsatz die Alp Fursch ansteuern. Spätestens hier muss man dann anfellen. Anschliessend die Alp Fursch passiert, leider hatte diese noch geschlossen - ein gutes Kafi wäre perfekt gewesen.
Hier spürte ich dann die Kraft des Föhnsturmes mit voller Wucht, dieser liess es über das gesamte Gelände mit voller Kraft krachen. Dennoch weiter via Obetweid zum P. 2069, weil ich die Spitzmeilenhütte SAC wenigstens aus der Ferne sehen wollte. Anschliessend auf der Ostseite des Geländekammes bis zum Westufer des Madseeli (zugeschneit) und mehr oder weniger direkt in den Sattel zwischen Wissmilen und Spitzmeilen.
Mein Plan war, zuerst den Spitzmeilen und anschliessend den Wissmilen zu besuchen, da man von dort die besseren Abfahrtsmöglichkeiten hat (wobei dies heute wegen der Schneequalität ja sowieso keine Rolle gespielt hätte). Also legte ich auch hier die erste Spur in die Südwestflanke des Spitzmeilen und merkte schon nach wenigen Meter, dass hier tonnenweise Triebschnee bunkert. Ein kleiner Anriss ein paar Meter weiter vorne mahnte ebenso zur Vorsicht. Ich entschied mich für ein vorzeitiges Skidepot und ging dann den gröbsten Triebschneeansammlungen ausweichend zu Fuss und mit Pickel bewaffnet weiter zum Südgrat. Diese kurze Traverse, bei welcher ich nicht selten hüfttief einsank, kostete mich sehr viel Zeit und damit verbunden auch viel Energie.
Immer wieder schweifte mein Blick die Südflanke hoch, da ich mich aus irgendeinem Grund darauf versteift habe, das berüchtigte Aufstiegscouloir in der Südflanke, statt in der Ostflanke zu suchen. Ich fragte mich ständig, wo es denn hier raufgehen könnte, machte dann auch verschiedene Versuche hoch zum Felsaufbau zu gelangen - ohne Steigeisen auf dieser rutschigen und brüchigen Unterlage jedoch für mich ein Kamikaze-Unterfangen. Anstatt, dass ich einen Blick in die Ostflanke gewagt hätte, kapitulierte ich - zu viel Zeit und Energie ging für diese Suchübung darauf - eine bessere Tourenvorbereitung hätte mehr gebracht.
So genoss ich nochmals die Sonne bei meinem Skidepot, währenddessen jedoch der Föhn mit schätzungsweise über 80 bis 100 kmh über den Sattel und die umliegenden Gipfel fegte - so natürlich auch über meine Aufstiegsroute zum Wissmilen 2483m. Als ich den Gipfel erreichte - nicht nur wegen dem stürmischen Föhn unbequem, sondern auch, weil das meiste dieser Aufstiegsetappe abgeblasen ist und somit eher Wanderschuhe als Ski angezeigt gewesen wären - staunte ich nicht schlecht, dass mir beim Abfellen sogar beide Skis wegfliegen wollten... Selten habe ich den Föhn mit dieser Stärke erlebt.
Ich wollte eigentlich direkt beim "Gipfelbuch-Briefkasten" in die Nordflanke stechen, aber auch hier liess es der Föhnsturm nicht zu, dass ich an der Kante den richtigen Einstieg suchen konnte - zu schnell wäre ich so unfreiwillig in der Steilflanke gewesen. Entsprechend fuhr ich ca. 10 Meter zurück und konnte dann problemlos in die herrliche Flanke eintauchen. Dank Triebschnee, welcher sich jedoch in Grenzen hielt, war wenigstens hier die Abfahrt lohnenswert, doch schon weiter unten, wo der Wind über das flachere Gelände peitscht, kommt man aktuell in den Genuss von allen Arten von Schnee - ausser Pulverschnee... Und doch staunte ich, dass trotz mehrheitlich abgeblasenem Gelände immer wieder neue Abfahrtsvarianten auftauchten, manchmal mit wenig Triebschnee ungefährlich geladene Coulis, dann wieder ein paar Meter Bruchharst inmitten tiefgefrorenen Grasbüschel und heimtückischen Steinen - kurzum, die Abfahrt dieser Tour ist bei guten Schneebedigungen auf jeden Fall lohnenswert - durch das breite Gelände bietet es vorallem diverse Varianten und folglich findet jede Könnerstufe sein Revier.
Wenig oberhalb der Alp Fursch gab's für mich dann nochmals eine Sonnen-Pause, dabei blieb dann leider aber meine teure Sonnenbrille liegen - eine Mischrechnung sagt mir, dass ich morgen eigentlich nochmals hochsteigen müsste... oje.
Via Alp Fursch (anfellen) dann entlang der präparierten Spur zur Alp Panüöl, abfellen und der Skipiste entlang bis Station Prodalp - spätestens hier ist vorbei mit der Ruhe. Über die schwarze Skipiste - aktuell noch nicht präpariert und geöffnet - fuhr ich nordwärts hinunter nach Madils, hängte mich an den kostenlosen Übungs-Schlepper und konnte so ohne Stockeinsatz die Station Tannenbodenalp erreichen, wo ein unerwartet anstrengender Tag sein Ende nahm.
Fazit: Trotz verlorener Sonnenbrille (1 Tag später ins Gelände zurückgekehrt und die Brille gefunden, hurra!) und verpasstem Gipfelsturm auf den Spitzmeilen ein toller Tourentag mit Wiederhol-Charakter, dann aber im richtigen Couloir und ganz klar bei mehr Schnee - vielleicht ohne Föhnsturm? :-)
Aufstiegszeit Maschgenkamm - Sattel: 2h 30min (inkl. Pausen)
Start Bergstation Maschgenkamm: 09.30 Uhr
Sattel zwischen Wissmilen & Spitzmeilen: 12.00 Uhr
Wissmilen: 13.25 Uhr
Tannenboden: 15.00 Uhr
SLF: "Mässig"
Tour im Alleingang.
Route Nr. 704b - SAC Skitouren Glarus / St. Gallen / Appenzell - M. Kraaz / Th. Wälti
Route Nr. 705b - SAC Skitouren Glarus / St. Gallen / Appenzell - M. Kraaz / Th. Wälti
Die Vorgabe für den heutigen Tag war nach all den starken Windverwehungen der letzten Tage sowie des heutigen stürmischen Föhnes relativ klar:
- Übersichtliches Gelände infolge starken Triebschneeverfrachtungen
- Sonne im Gesicht
- Schneequantität wie auch -qualität unwichtig
- Abfahrtsgenuss unwichtig
Und plötzlich kamen mir zur späten Stunde die Gipfel des Spitzmeilen 2501m und Wissmilen 2483m in den Sinn - eine Skitour, welche nicht unbedingt als DIE grosse Skitour gilt und wo auch der Abfahrtsspass sich in Grenzen hält (wobei ich darauf noch zurückkomme). Eine perfekte Wahl, denn tatsächlich zeigte sich die Sonne wie aber auch der Föhnsturm von ihren stärksten Seiten, die Schneequalität und vorallem auch die Schneemenge waren katastrophal und dank der mechanischen Unterstützung bis Station Maschgenkamm bleiben auch die Höhenmeter im erträglichen Bereich (wobei die Horizontale bei dieser Tour nicht unterschätzt werden sollte!).
Mit dem PW zum kostenlosen Parkplatz bei der Talstation der Maschgenkamm-Gondelbahn und dort für CHF 20.00 (ohne Halbtax) raufgegondelt. Anschliessend "föhngestrahlt" links einige Meter der Piste Richtung Panüöl gefolgt und schon bald rechts ins Gelände rein. Ein bisschen zu früh angefellt, man könnte noch gut unter dem Fuchsni-Wald hindurch queren, anschliessend bei P. 1830 die präparierte Spur benützen und mit ein wenig Stockeinsatz die Alp Fursch ansteuern. Spätestens hier muss man dann anfellen. Anschliessend die Alp Fursch passiert, leider hatte diese noch geschlossen - ein gutes Kafi wäre perfekt gewesen.
Hier spürte ich dann die Kraft des Föhnsturmes mit voller Wucht, dieser liess es über das gesamte Gelände mit voller Kraft krachen. Dennoch weiter via Obetweid zum P. 2069, weil ich die Spitzmeilenhütte SAC wenigstens aus der Ferne sehen wollte. Anschliessend auf der Ostseite des Geländekammes bis zum Westufer des Madseeli (zugeschneit) und mehr oder weniger direkt in den Sattel zwischen Wissmilen und Spitzmeilen.
Mein Plan war, zuerst den Spitzmeilen und anschliessend den Wissmilen zu besuchen, da man von dort die besseren Abfahrtsmöglichkeiten hat (wobei dies heute wegen der Schneequalität ja sowieso keine Rolle gespielt hätte). Also legte ich auch hier die erste Spur in die Südwestflanke des Spitzmeilen und merkte schon nach wenigen Meter, dass hier tonnenweise Triebschnee bunkert. Ein kleiner Anriss ein paar Meter weiter vorne mahnte ebenso zur Vorsicht. Ich entschied mich für ein vorzeitiges Skidepot und ging dann den gröbsten Triebschneeansammlungen ausweichend zu Fuss und mit Pickel bewaffnet weiter zum Südgrat. Diese kurze Traverse, bei welcher ich nicht selten hüfttief einsank, kostete mich sehr viel Zeit und damit verbunden auch viel Energie.
Immer wieder schweifte mein Blick die Südflanke hoch, da ich mich aus irgendeinem Grund darauf versteift habe, das berüchtigte Aufstiegscouloir in der Südflanke, statt in der Ostflanke zu suchen. Ich fragte mich ständig, wo es denn hier raufgehen könnte, machte dann auch verschiedene Versuche hoch zum Felsaufbau zu gelangen - ohne Steigeisen auf dieser rutschigen und brüchigen Unterlage jedoch für mich ein Kamikaze-Unterfangen. Anstatt, dass ich einen Blick in die Ostflanke gewagt hätte, kapitulierte ich - zu viel Zeit und Energie ging für diese Suchübung darauf - eine bessere Tourenvorbereitung hätte mehr gebracht.
So genoss ich nochmals die Sonne bei meinem Skidepot, währenddessen jedoch der Föhn mit schätzungsweise über 80 bis 100 kmh über den Sattel und die umliegenden Gipfel fegte - so natürlich auch über meine Aufstiegsroute zum Wissmilen 2483m. Als ich den Gipfel erreichte - nicht nur wegen dem stürmischen Föhn unbequem, sondern auch, weil das meiste dieser Aufstiegsetappe abgeblasen ist und somit eher Wanderschuhe als Ski angezeigt gewesen wären - staunte ich nicht schlecht, dass mir beim Abfellen sogar beide Skis wegfliegen wollten... Selten habe ich den Föhn mit dieser Stärke erlebt.
Ich wollte eigentlich direkt beim "Gipfelbuch-Briefkasten" in die Nordflanke stechen, aber auch hier liess es der Föhnsturm nicht zu, dass ich an der Kante den richtigen Einstieg suchen konnte - zu schnell wäre ich so unfreiwillig in der Steilflanke gewesen. Entsprechend fuhr ich ca. 10 Meter zurück und konnte dann problemlos in die herrliche Flanke eintauchen. Dank Triebschnee, welcher sich jedoch in Grenzen hielt, war wenigstens hier die Abfahrt lohnenswert, doch schon weiter unten, wo der Wind über das flachere Gelände peitscht, kommt man aktuell in den Genuss von allen Arten von Schnee - ausser Pulverschnee... Und doch staunte ich, dass trotz mehrheitlich abgeblasenem Gelände immer wieder neue Abfahrtsvarianten auftauchten, manchmal mit wenig Triebschnee ungefährlich geladene Coulis, dann wieder ein paar Meter Bruchharst inmitten tiefgefrorenen Grasbüschel und heimtückischen Steinen - kurzum, die Abfahrt dieser Tour ist bei guten Schneebedigungen auf jeden Fall lohnenswert - durch das breite Gelände bietet es vorallem diverse Varianten und folglich findet jede Könnerstufe sein Revier.
Wenig oberhalb der Alp Fursch gab's für mich dann nochmals eine Sonnen-Pause, dabei blieb dann leider aber meine teure Sonnenbrille liegen - eine Mischrechnung sagt mir, dass ich morgen eigentlich nochmals hochsteigen müsste... oje.
Via Alp Fursch (anfellen) dann entlang der präparierten Spur zur Alp Panüöl, abfellen und der Skipiste entlang bis Station Prodalp - spätestens hier ist vorbei mit der Ruhe. Über die schwarze Skipiste - aktuell noch nicht präpariert und geöffnet - fuhr ich nordwärts hinunter nach Madils, hängte mich an den kostenlosen Übungs-Schlepper und konnte so ohne Stockeinsatz die Station Tannenbodenalp erreichen, wo ein unerwartet anstrengender Tag sein Ende nahm.
Fazit: Trotz verlorener Sonnenbrille (1 Tag später ins Gelände zurückgekehrt und die Brille gefunden, hurra!) und verpasstem Gipfelsturm auf den Spitzmeilen ein toller Tourentag mit Wiederhol-Charakter, dann aber im richtigen Couloir und ganz klar bei mehr Schnee - vielleicht ohne Föhnsturm? :-)
Aufstiegszeit Maschgenkamm - Sattel: 2h 30min (inkl. Pausen)
Start Bergstation Maschgenkamm: 09.30 Uhr
Sattel zwischen Wissmilen & Spitzmeilen: 12.00 Uhr
Wissmilen: 13.25 Uhr
Tannenboden: 15.00 Uhr
SLF: "Mässig"
Tour im Alleingang.
Route Nr. 704b - SAC Skitouren Glarus / St. Gallen / Appenzell - M. Kraaz / Th. Wälti
Route Nr. 705b - SAC Skitouren Glarus / St. Gallen / Appenzell - M. Kraaz / Th. Wälti
Tourengänger:
Bombo

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