Hoher Freschen, Hohe Kugel


Publiziert von dani_ , 22. November 2010 um 21:31.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:14 November 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-V 
Zeitbedarf: 8:15
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m
Strecke:Viktorsberg - Klausen - Klauserhütte - Schönenbuchwald - Oberlitta - Dümelesattel - Hoher Freschen - Dümelesattel - Dümelekopf - Hörnle - Vorderhörnle - Treietpass - Hohe Kugel - Treietpass - Obermoos - Letze - Viktorsberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz beim Kloster Viktorsberg kann erreicht werden mit PW oder mit Bus, Haltestelle "Viktorsberg Hotel Viktor"

Kloster Viktorsberg - Oberlitta (T1)

Aufbruch vom Kloster Viktorsberg. Zunächst muss man irgendwie eine Ebene tiefer (etwa 100 Hm) auf die Strasse durch Klausen kommen. Man kann das entweder über die Fahrstrasse oder via Wanderweg tun. Ich bin vom Weg Richtung Allmeinalp ein paar Meter weglos über Gras abgestiegen. Das ist dann zwar streng genommen kein T1 mehr, da aber ein alternativer T1 zur Verfügung steht und das weglose Stück kurz ist, habe ich die Bewertung dieses Teils der Wanderung nicht angepasst. Ab Klausen auf Strasse durch den Wald. Wenig Höhenmeter, viel Länge. Ab dem Abzweig, bei dem man die Schöne Buchhütte unterhalb liegen lässt, gehts dann zumindest spürbar bergauf.

Oberlitta - Dümelesattel (T2)

Bei Oberlitta habe ich die Strasse verlassen und bin auf einem schmalen Wanderweg, der recht nass war, zum Dümelesattel.

Dümelesattel - Hoher Freschen (T3)

Ab dem Dümelesattel geht es zunächst durch Wald und Wiesen, rechts oberhalb ist bereits ein Grat zu sehen. Ab p. 1653 ist man dann auf oder neben dem Valüragrat unterwegs. Auf den letzten 200 Hm vor dem Gipfel Hoher Freschen gibt es einige Stellen, bei denen der Wanderweg vom Grat in die Steilflanke abzweigt und es gehörig ausgesetzt wird. Es lag etwas Schnee. Teilweise gab es Fixseile, teilweise aber auch nicht. Die Abschnitte ohne Fixseile waren mit dem Schnee schon etwas heikel. Der Wanderweg ist weiss-blau-weiss markiert mit Schildern "nur für Geübte".

Auf dem Hohen Freschen tollen Sonnenuntergang gesehen.

Ein Gipfelbuch hat der Hohe Freschen offenbar auch. Jedenfalls gibt es am Gipfelkreuz eine Metallbüchse. Bei der Büchse hat jemand den Deckel mit dem Rest der Büchse mittels Scharnier und Kette fix verbunden. Das hat den Vorteil, dass der Deckel immer schön auf der Büchse ist. Leider auch den Nachteil, dass sich ausser He-Man niemand mehr eintragen kann. Da der Deckel durch das Scharnier nun drehend von der Büchse gezogen werden muss, wirken sehr beachtliche Klemmkräfte.

Hoher Freschen - Dümelesattel (T3)

Der Rückweg auf dem Valüragrat ging einfacher, als ich erwartet hatte. Ich würde aber dort bei mehr Schnee nicht mehr lang gehen.

Dümelesattel - Hohe Kugel (T3)

Vom Dümelesattel bis Vorderhörnle schwingt sich der Weg sanft von Hügel zu Hügel, viel durch Wald, etwas über Wiese. Der Weg ist auch weiss-blau-weiss markiert mit Warnhinweisen (Trittsicherheit, Schwindelfreiheit). Das kam mir etwas übertrieben vor. Klar gibt es einige Stellen, die etwas ausgesetzt sind, es gibt eine Mini-Leiter zu überwinden und man geht auch ein wenig auf einem schmaleren Grat. Insgesamt kam mir die Tour aber harmlos vor (besonders bei den auf dieser Höhe vorherrschenden schneefreien Bedingungen). Man hat einige schöne Ausblicke auf Rankweil und in den Bregenzer Wald.

Ab Vorderhörnle ist es dann weiss-rot-weiss markiert und es gibt bis zur Hohen Kugel keine ausgesetzten Stellen mehr.

Die Hohe Kugel ist ein schöner Aussichtberg, von dem aus man einen tollen Blick ins Rheintal und über den Bodensee hat. Sie ist auch leicht erreichbar (zB von Viktorsberg) und wohl daher oben ziemlich ausgetreten. Sieht so aus, als ob sich bei gutem Wetter dort oben Heerscharen versammeln. Ich hatte ihn ganz allein für mich, was mir ein Vorrecht scheint. Natürlich reicht bei Dunkelheit die Sicht nicht mehr so weit, aber die vielen Lichter im Rheintal und die Lichter und Leuchtfeuer um den Bodensee anzuschauen, hatte auch seinen Reiz. Ich komme mir dann oft wie im Flugzeug vor, die A14 sieht von da oben mit all den kleinen Lichtkegeln der Autos wie eine Ameisenstrasse aus  :-)

Die Österreicher haben die Stahlpfosten ihrer Wegweiser dort oft mittels Stacheldrahtumwicklung gesichert (gegen Wildbiss? gegen Diebstahl? gegen gesetzlich untersagtes Freeclimbing?). Als ich mich zwecks Lesen der Tafeln am Stahlpfosten festhalten wollte, habe ich mir da leider eine Verletzung des linken Zeigefingers zugezogen.

Hohe Kugel - Viktorsberg (T2)

Von der Hohen Kugel zurück zum Treietpass, dann aufsteigend um den First herum bis zu einer Rippe. Auf dieser Rippe führt der Wanderweg zumeist durch Wald nach Viktorsberg. Mit der Letze liegt noch ein schöner Aussichtspunkt auf dem Weg.


Fazit: Toll ausgeschilderte Routen und gut markierte Wanderwege, die zudem durch viele Begehungen gut sichtbar ausgetreten sind. Der Weg ist bis auf den Valüragrat nur mässig steil, die Tour zieht sich in die Länge. Zu Beginn (Viktorsberg - Schöne Buchwald) ist es wirklich sehr flach und unspannend, aber besonders Dümelesattel - Hohe Kugel - Viktorsberg ist gut geeignet für eine nicht allzu anstrengende Genusswandertour mit Ausblicken.

Auch im Dunkeln war die Strecke Dümelesattel - Hohe Kugel - Viktorsberg kein Problem. An den Stellen ohne Wald konnte man die Stirnlampe ob des hellen Mondes sogar ausschalten. Ich hatte am Dümelesattel überlegt, gleich abzusteigen, und bin froh, das nicht getan zu haben.


13:50 Kloster Viktorsberg
17:00 Hoher Freschen
20:00 Hohe Kugel
22:05 Kloster Viktorsberg

Tourengänger: dani_


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Kommentare (1)


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goppa hat gesagt: Stacheldraht
Gesendet am 23. November 2010 um 00:28
wickelt man auf den Almen meist um die Wegweiserstangen, damit das Weidevieh dort nicht scheuert und dadurch die Stangen umknickt.


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