Aussichtsreiche und abwechslungsreiche Tour ueber die Schweiz-Franzoesische Grenze im Anblick vom Mont Blanc Massiv. Der Mont Buet, lerne ich auf dem Gipfel erst, wird auch "Mont Blanc des Dames genannt", ist sowohl im Sommer wie auch im Winter bei den Locals sehr beliebt und dementsprechend ein oft begangener Berg. Es ist bei gutem Wetter DER bevorzugte Aussichtsberg auf den Mont Blanc, Argentieres und die all-farbigen und verschiedenen Aiguilles. Der Berg hat betraechtiche Dimensionen und Masse und alle Anstiege sind relativ lang und mit viel Hoehenmeter verbunden.
Vorbereitung:
Eigentlich hatte ich geplant das WE im Ecrins Nationalpark zu verbringen und dort etwas um den Glacier Blanc zu unternehmen (ggf. mit Bergfuehrer wenn noetig). Aber wieder einmal war es nicht moeglich - Dauphine' im Regen...
Da ich noch nie in der Emosson Gegend war dachte ich mir dies sei doch sehr gut mit dem Le Buet zu verbinden - also wurde alles noch am Freitag vormittag auf Swisstopo kurz angeschaut und um 4 Uhr Nachmittags nach meinem Termin fuhr ich von Tailloires (am Annecysee) los, ueber Megeve, Chamonix, col des Montets und Vallorcine nach Finhaut (VS). Dort ging es einmal eine Uebernachtung zu finden. Zum Glueck war das Auberge d' Emosson voll und so konnte ich das Dortoire der Pension des Alpes (30 CHF) in Finhaut ganz fuer mich haben. Nachtessen und Schlafen.
Antipasto: Emosson See, Dinos (T2, 2h)
Mit dem Auto zum Emosson Staudamm. Parken. Das bloede ist dass ich keine LK dabei habe (wegen der Planaenderung...) - aeusserst ungewohnt fuer den LK-Freak den ich sonst bin... na ja - ich habe mir die Route ja in den Kopf gepraegt. Ich starte etwas spaet um 8.30am bei schoenstem Wetter und wandere am Emosson See S Ufer entlang um dann Richtung p. 2070 und ins stille Gorge de la Veudale zu gehen... links ragt vorerst die N Wand des Gd Perron 600m fast senkrecht hoch. Die Gorge zieht sich mit wenig Steigung in die Laenge (das mag ich nicht...) und erst gegen das Ende gewinnt man endlich an Hoehe und ist dann auch schnell bei p. 2500m. Hie eroeffnet sich die Sicht auf die phantastische Mondlandschaft vom Vieux Lac De Emosson und meine erstes Ziel den Cheval Blanc. Ich steige auf 2400m ab und besuche die Dinospuren Fundstelle (250 mio Jahre). An der Anzahl Spuren gemessen muss ja eine ganze Herde (Rudel?, Gruppe?, Familie) da vorbei spaziert sein. Jurassic Park Feeling kommt auf: eine tolle Sache und so abgelegen inmitten dieser karg-grauen Landschaft!
Primo Piatto: Cheval Blanc (1.30h, T3)
Nun folgt auf dem Pfad der einfache geroellige aber zuletzt steile Anstieg ueber den schwach ausgepraegten O-Grat zum Cheval Blanc (T3, mit Cairns markiert, Kettensicherung im obersten Teil). Die 450 Hm und der 2850m hohe Gipfel sind schnell geschafft und die Aussicht und Tiefblick auf die Emosson Seen sowie das Mont Blanc Massiv sind genial. Nun sehe ich auch mein langer Weiterweg zum Le Buet ein. 30min Pause.
Main course: Le Buet N-Grat und S Flanke (T5, 4.5 h)
Simple T1-T2 - Abstieg in SW Richtung - ab hier keine Markierung mehr - jedoch ist alles ueppig mit Cairns markiert, zum Col de Genevrier und p. 2691m. Dummerweise (ohne LK eben) bleibe ich nicht auf dem Grat oder etwa in seiner O Flanke, sondern traversiere, im Schnee Tierspuren folgend (!??) in der maessig steilen NW Flanke auf 2600m bis ich Irgendwann den Pfad der sich steil im zick zack vom Lac du Plan du Buet zum Sattel auf 2820m hochzieht. Schweisstreibende 200 Hm auf und ab (die kann man sich echt sparen indem man dem Pfad in der O Flanke folgt oder die Pointe du Genevrier 2870m ueberschreitet). Das highlight der Tour: ab hier ist der N-Grat ausgesetzt und zieht ca. 100Hm relativ steil nach oben. Der Aufschwung ist durchgehend mit einem Metallkabel gesichert, man steigt meistens leicht in der O Flanke auf. Oben flacht der Grat fast gaenzlich ab und geht in ein Schneegrat ueber der auf das flache Gipfelplateu fuehrt. 30 Min Pause, das Wetter is jezt nicht mehr so gut und es setzt kurz sogar Schnee ein (!). Ca 8 -10 Leute auf dem Gipfel. Abstieg ueber die geroellige S Flanke.Auf 2400m musste ich PAuse machen - kurz trinken und Essen und schnell weiter. Der Weg ist zwischen 2500 und 2300m sehr schlecht und fuehrt ueber grosse Felsbloeckwueste - sehr muehsam. Immer weiter absteigen, vor dem gesicht immer die N Wand der Aig. Rouges. endlich komme ich ca. um 4.30h bei der geschlossenen Huette de la Pierre a Berard.
Dessert: Vallee de Berard (2h, T1)
Pause, Sandwich, Tee, Shoggi. Keine weiteren Worte fuer das idyllische Tal - ein sehr sehr schoener Ort. Insbesonders jetzt. Der Weg verlaueft am Ufer des bergbaches, irgendwann kommt man in den Wald und man weiss die Hoehe nimmt ab. Die Tour endet um 18:00 am Bahnhof Le Buet bei Vallorcine.
FAZIT: eine sehr abwechslungsreiche aber anstrengende Tour mit grosser Aussicht (war bei mir etwas getruebt). dafuer Kraxelei, Seen, Dinospuren, ....
Tour im Alleingang.
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