Mont Buet / Mont Blanc des Dames (3096)


Publiziert von cardamine , 13. Juli 2022 um 19:34.

Region: Welt » Frankreich » Massif du Mont Blanc
Tour Datum:11 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   F 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:23 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto: Martigny - Col de la Forclaz - Finhaut - Lac d'Emosson. Falls man mit dem Auto anreist, empfiehlt es sich, in Le Châtelard-Frontière zu parken. ÖV: Mont-Blanc Express von Martigny Le Châtelard-Frontière Mit der Zahnradbahn oder der Gondel hoch zum Lac d'Emosson (Achtung, 2022 sind beide in Revision und der Stausee ist nur mit dem Bus von Le Châtelard-Frontière zu erreichen)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem TER von Le Buet nach Vallorcine, Umstieg auf den Mont-Blanc Express via Le Châtelard-Frontière nach Martigny
Unterkunftmöglichkeiten:Cabane du Vieux Emosson

Als Frau komme ich nicht umhin, einmal den Mont Blanc des Dames zu besteigen, jenen Berg, an dem Frauen erstmals Alpingeschichte schrieben. 1786 bestiegen drei junge Damen aus England den 3096 m hohen Mont Buet und waren damit nachweislich die ersten Frauen, die einen Gipfel von über 3000 m Höhe erreichten, übrigens im selben Jahr, in dem auch der namengebende grössere Nachbar auf der anderen Talseite erstbestiegen wurde – natürlich von Männern!
 
Heute ist der Mont Buet ein für viele zugänglicher Wander-3000er. Zahlreiche Hütten erlauben auch weniger konditionsstarken Wanderern eine Besteigung in zwei Tagen.
 
Meine Überschreitung führte mich vom Lac d'Emosson über den spannenden Nordgrat (T4) zum Gipfel und über den Normalweg (T3) durch das Vallon de Bérard hinab nach Le Buet.
 
Aufstieg vom Cheval Blanc über den Nordgrat (T4)
Über die Staumauer des Lac d'Emosson geht es hinüber zum Abzweig des Wanderwegs in die Gorge de la Veudale, eine wirklich schöne Schlucht! Der Weg endet auf einem Hochplateau mit Aussicht auf den Lac d'Emosson und mein erstes Gipfelziel, Le Cheval Blanc. Von dem Plateau steige ich hinunter zum Fundort der Saurierspuren. Auf mehreren Felsplatten soll man hier die Fussabdrücke von Dinos erkennen, wobei ich mir ehrlich gesagt schwertat, sie von normalen Felslöchern zu unterscheiden…
Ein wenig enttäuscht wandere ich weiter zum Cheval Blanc, ein rechter Bruchhaufen. Im oberen Bereich gibt es viele dicke Fixseile, die bei der Kraxelei über die Felsstufen helfen. Die Aussicht von dort oben auf das Mont Blanc Massiv ist überwältigend und könnte auch gut als selbständige Ziel herhalten. Über den Gipfel verläuft die schweizerisch-französische Grenze, entsprechend enden die w-r-w Markierungen dort. Viele Steinhäufen und Wegspuren führen mich weiter zu Col du Genévrier. Hier zweigen die Steinhaufen zum Lac du Plan Buet ab. Ich halte mich Richtung Pointe du Genévrier, die ich östlich umgehe (Wegspuren). Südlich dieses Gipfels führt die Spur in den steilen Schutthang hinein. Ich empfehle, nicht dieser abschüssigen Spur zu folgen, sondern an der Einsattelung südlich der Pointe du Genévier weglos auf den Grat zum Steinmann aufzusteigen. Dort befindet sich auch ein Übergang in die Combe du Buet. Auf dem Grat führt eine deutliche Spur weiter zu dem scharfen Felsaufschwung des Arête du Buet. Der so abweisend aussehende Grat ist zum Glück durchgehend mit guten Stahlseilen gesichert. Lediglich die Tatsache, dass die Verankerungen an den instabil wirkenden Felsen an der Gratkante befestigt sind, schmälert den Kraxelgenuss etwas. Nach der Kletterei geht unschwierig über den breiten Nordgrat weiter zum Gipfel.
 
Abstieg durch das Vallon de Bérard – Normalweg (T3)
Über den breiten SW-Grat hinunter zur Messstation, wo sich der Weg gabelt. Über viele Serpentinen geht es durch den steilen Geröllhang hinunter zu einem kleinen Plateau. Weniger steil geht es weiter über ein Altschneefeld zum Abzweig Col de Salenton. Ab hier führen viele gelbe Gummistangen und Markierungen durch die grossen Felsblöcke. Die Turnerei über Blöcke und Platten ist eine willkommene Abwechslung zum Geröll. Vom Ende der Felszone führt ein stark erodierter Pfad hinunter zum Refuge de la Pierre à Bérard. Von dort gibt es einen angenehmeren Weg, der das Vallon de Bérard hinunterführt. Ziemlich bald, nach einer Brücke, gibt es eine vermeintliche Abkürzung, die näher am Fluss verläuft. Ich kann den Weg nicht weiterempfehlen, stellenweise ist er ziemlich zugewachsen und öfter mal verliert sich die Spur. Besser, man bleibt auf dem oberen Hauptweg. Der Abstieg durch das wilde Tal ist schön, aber ich bin froh, als ich endlich den schattigen Wald erreiche. Kurz vor Schluss wartet noch ein unverhofftes Highlight: Die Cascade de Bérard, die man auf einem luftigen Steg bewundern kann. Von dort ist es nicht mehr weit zum Bahnhof Le Buet.
 
Anmerkung: Wegen erschwerter Anreise (Revision der Seilbahn und Zahnradbahn von Le Châtelard-Frontière zum Lac d'Emosson) empfehle ich erst nächstes Jahr die Runde zu machen, da die Fahrzeiten des Ersatzbusses nur 7:30 h Zeit lassen. Mein Plan, vom Bahnhof Finhaut per Anhalter zurück zum Stausee zu kommen, wäre beinahe gehörig schiefgelaufen. In einer Stunde fuhren nur zwei Autos hinauf, von dem mich dann zum Glück eines mitnahm.

Tourengänger: cardamine


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