Monte Gaviola - Monte Zebru - Monte Cevedale


Publiziert von Matthias Pilz , 13. September 2010 um 14:58.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 4 September 2010
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   Gruppo Monte Cevedale 
Zeitbedarf: 7 Tage

Trotz des nicht gerade idealen Wetters in unserer Bergwoche in Südtirol konnten wir 3 3000er besteigen, darunter Monte Zebru und Monte Cevedale. Mit dem Monte Zebru konnten Hubert und ich die drei großen Klassiker der Ortlergruppe - Ortler, Zebru und Königsspitze besteigen.

TAG 1: Anreise über Lienz, Bozen, Cles auf den Gaviapass (2618m). Die Straße ist teilweise sehr eng, es war daher ein Vorteil dass wir am Abend ankamen und wenig Verkehr war. Auf der Passhöhe gibt es einen schönen Parkplatz zum Übernachten.

TAG 2: Das Wetter ist herrlich und wir machen eine spontane Tour. Von der Passhöhe nach Westen über einen flachen Weg bis man den Weg über die schönen Steinmäuer sieht. Über diesen am Nordwestgrat des Gaviola bis unter den felsigen Gipfelaufschwung. Hier nach links queren und den Gipfel über den Ostgrat besteigen. (1h) Für den Abstieg wählten wir den Ostgrat und dann eine Querfeldein-Variante. Dazu stiegen wir über den Ostgrat bis zum 2. Grataufschwung (Stellen 1), danach in eine Scharte. Von hier zum kleinen See, über diesem nach Osten queren bis man eine sandige Rippe erreicht. Über diese runter und rechtshaltend zu markiertem Weg. Diesem zurück zum P folgen (1h 30min). Anschließend fahren wir noch nach St. Antonio Valfurna und weiter bis zum P Fantelle, auch hier gibt es einen schönen Parkplatz zum Übernachten mit VW-Bus.

TAG 3: Das vorbestellte Hüttentaxi kommt zu spät, wir starten erst um 7.30Uhr. Nach 30min Fahrt durchs Val Zebru erreichen wir den Ausgangspunkt Baita del Pastore. Von hier gehts über Weg 29 in 1h30min zum Rif Quinto Alpini. Hinter der Hütte den Schotterhang ca. 10min hinauf bis zum Gletscher. Der Zebruferner war komplett aper, das Betreten des Gletschers ist nicht an jeder Stelle möglich, es gibt aber mehrere Stellen an denen es relativ leicht ist aufs Eis zu kommen. Der Gletscher hat nur sehr kleine Spalten und wird waagrecht gequert. Die Mittelmoräne wird beim rechtesten der ca. 12 großen Felsblöcke betreten. Danach den (schwer zu sehenden) roten Punkten und Steinmännern auf der Moräne folgen. Bei einer Steilstufe erleichtern Holzstangen und Bretter die Wegfindung. So wird ein Aufschwung erreicht auf dem man flach zum Gletscher queren kann. Über den ersten Gletscheraufschwung (35°) hinauf auf den nun flachen Gletscher. Dieser wird ganz links unter den Felsen bzw. vorbei am Ortlerpass zum Hochjoch mit Cantu-Biwak. Nun quert man möglichst flach zur felsigen Gratschulter westlich des Gipfels. Die letzte Stelle vor der Schulter ist ausgearpert und deutlich steiler als in der Literatur. Man muss ca 25m im 45° steilem Blankeis hinaufklettern, man kann gut mit Eisschrauben sichern und evtl. an einer Eissanduhr abseilen. Von der Schulter ein über Geröll hinauf und den ersten Felsen kurz rechts umgehen aber an geeigneter Stelle ca. 4m steil und brüchig auf den Grat. Über diesen mit kurzen Kletterstellen (bis 1+) zum Gipfel. (3h vom Beginn des Gletschers) Vom Firngrat ist nicht mehr viel übrig! Abstieg wir Aufstieg, an Eissanduhr abgeseilt. (3h vom Gipfel bis Baita Pastore) Danach vom Baita Pastore in 2h zu Fuß zurück zum Parkplatz.

TAG 4: Der vorhergesagte Regen ist da, wir wollen die Therme in Bormio besuchen, diese hat aber am Dienstag zu! Deshalb fahren wir zum Lago Cancano. Zuerst von Bormio Richtung Livigno aber kurz nach Bormio rechts zum Lago Cancao. Es handelt sich um einen riesigen Doppelstausee. Bei schönem Wetter ist es mit dem Bike besonders schön, bei Regen auch mit dem Auto. Die Umrundung dauert mit dem Auto ca. 2h (schlechte Straße) und ist wirklich empfehlenswert!

TAG 5: Baden in der schönen Bormio-Therme.

TAG 6: Am Nachmittag fahren wir zum Rif Forni (schöner Parkplatz, allerdings Fahrverbot für Wohnmobile, VW-Bus geht!). Der Aufstieg zum Rif Casati dauert ca. 2h45min. Zuerst scheint die Sonne, später zieht es zu und beginnt zu schneien. Auf der Hütte ist nicht viel los, eine einzige Gruppe ist außer uns da. Das Zimmer ist beheizt und so stört uns der dichte Schneefall draußen nicht. Die Überschreitung zu Palon de la Mare versinkt aber im wahrsten Sinne des Wortes im Schnee. Um 7h30 starten wir bei dichtem Nebel den Aufstieg zum Cevedale. Es gibt keine Spur, nur mit GPS ist der Weg für mich zu finden. Bei des letzten Liftstütze finde ich dann im Schnee einen kleinen Vogel der im Schneesturm vermutlich abgestürzt ist, wir packen ihn in eine Haube ein und nehmen ihn mit. Der Aufstieg ist aufgrund der Spurarbeit und der sehr schweren Wegfindung mühsam. Kurz unter dem Gipfelaufschwung klarte es dann auf und wir konnten den steilen Gipfelaufschwung einsehen. Dieser ist kurz 45°steil und mit 80cm Neuschnee lawinengefährlich. Trotzdem entschließen wir uns für einen Aufstieg und so erreichen wir nach ca 3h den Gipfel. Der Abstieg über den selben Weg ist dann einfach. Bei der Hütte lassen wir dann den Vogel in der Sonne frei und er konnte auch gleich wegfliegen! Anschließend Abstieg zurück zum Auto.

TAG 7: Heimreise übers Stilfserjoch

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz


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Geodaten
 3485.gpx Track zum Monte Gaviola
 3486.gpx Track zum Monte Zebru
 3487.gpx Track zum Monte Cevedale

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