Biasca - Alpe di Lago - Arvigo
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Mitten in Biasca, neben der romanische Kirche Pietro und Paolo, beginnt der steile Weg hinauf zur Alpe Compiett (1516m). Dort oben gibt es ein Stück Strasse für genau drei Autos: zwei entschlafene VW-Käfer und ein gepflegter, noch funktionstüchtiger Militärkleinbus. Die Strasse ist eine Insel, unverbunden mit dem weltweiten Strassennetz. Sie diente wohl früher als Verbindung der Alpe zur Lastenseilbahn.
Am Ende der Strasse treffe ich im Wäldchen auf eine sehr beleibte Frau, um die 150 kg dürfte sie sein, die mir ihren Fund an Funghi Porcini (Steinpilzen) zeigt. Sie komme auch im Winter hier hoch in ihr Rustico. Wie sie denn den Aufstieg schaffe? – Mit einem lakonischen Blick meint sie: "Elicottero."
Das Rifugio Lago gehört dem Patriziato di Biasca und ist immer offen. Es geht auch ohne Schilder, die einen anschreien, was man alles zu tun und lassen hat. Die Hütte ist in ordentlichem, angenehmem Zustand. Der Gasherd funktioniert, und es hat jetzt auch eine schöne Toilette mit Spülung und geklöppeltem Vorhang. Der Tarif von Fr. 6.- pro Nacht wirkt unzeitgemäss. Die Lage über dem dunklen See ist herrlich. Laut Hüttenbuch bin ich dieses Jahr bereits der 105te Besucher. Diese Nacht aber der einzige.
Am zweiten Tag geht’s über die Forcarella di Lago (2256m) zur Capanna Cava und gleich weiter über den Passo del Mauro (2428m) ins obere Valle d’Osogna. Das hiesige Patriziato macht es dem Berggänger weniger leicht: Statt die Hütten offen zu lassen, empfehlen sie den Schlüssel per Brief im Voraus anzufordern. Die Präsidentin des Patriziato, vor Monaten zufällig getroffen, hat mir freundlich erklärt, sie sei im Tal hinten so schlecht per Telefon zu erreichen. Da sei der Brief das beste Kommunikationsmittel… Da Rifugio Alpe d’Örz (2087m) wirkt denn auch sehr gepflegt von aussen, inklusive Yale-Sicherheitsschloss an der Tür.
Der letzte Aufstieg führt durch mitteldickes Geröll auf die Bocchetta di Pianca Geneura (2366m). Nun geht’s runter ins Val Calanca, nach Landarenca und Arvigo. Natürlich habe ich das Postauto verpasst, und so stapfe ich der Strasse entlang bis zur Haltestelle Buseno.
Postauto-Tipp: Das Postauto, das um 16:30 Uhr das Tal hinunterkommt, scheint statt nach Grono und in die weite Welt nur nach Sta. Maria hinauf zu fahren. Doch dort macht es gleich kehrtum, kommt wieder herunter und fährt weiter nach Grono. Eine gute Alternative zum Warten auf das Füfi-Poschi.
Wanderzeiten im Tessin und der Schweiz findest du auf Gelbezeiten.

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