Zittergrat


Publiziert von Greg , 31. August 2010 um 23:27.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum: 7 August 2010
Klettersteig Schwierigkeit: K3 (ZS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Ruch- und Walenstockgruppe   CH-OW 
Zeitbedarf: 0:30
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 200 m
Strecke:Brunnihütte SAC, SW-Flanke Brunnistock, Einstieg Zittergrat, Gipfelkreuz Brunnistock
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Seilbahn Brunni, danach Sessellift bis zur Brunnihütte SAC
Unterkunftmöglichkeiten:Brunnihütte SAC

"Wer den Zittergrat schafft, soll bereit für die grösseren Klettersteige sein..."

Also probierte ich diesen mal aus. Die Schwierigkeit liegt etwa bei K4 und fordert nebst der mentalen Überwindung ein wenig Kraft bei den zwei überhängenden Stellen ab. Der Einstieg gestaltet sich bereits schwierig genug, um unerfahrene Klettersteigbegeher davon abzuhalten, in diesen Steig einzusteigen und sich selbst zu blockieren. Effektiv sah ich einige Leute, die nach den ersten 3 Meter aufgaben und wieder runter kletterten. Wer also die erste Strecke schafft, kommt vermutlich durch den ganzen Steig, sofern schwindelfrei.

Nach dem Einstieg folgt dann ziemlich schnell eine kleine überhängende Passage, die aber noch einfach zu überwinden ist. Danach kommt eine fiese Traversierung im senkrechten Fels, bei welcher das Drahtseil absichtlich etwas zu tief und zu loose angebracht ist. Hier erfordert es einiges an Phantasie, wie man da durchkommen will. Ich musste da sicher 2-3 Minuten einfach mal inne halten und nachdenken ;) Die viele Luft unter dem Hintern macht die Sache mental nicht einfacher. Trick: Entweder sich an die Wand kleben und ohne Seilnutzung auf den Eisenstäben rüberlaufen, oder voll ins Seil raushängen und sich mit den Beinen von Eisenstift zu Eisenstift durchschwingen. Und nicht vergessen, die Sicherung an den gegebenen Orten zu übertragen, sonst steckt man plötzlich fest.

Danach geht es wieder etwas gemütlicher weiter und danach kommt eine Stelle, wo vom einen Grat auf den anderen mit einem grossen Schritt rübergesprungen werden muss. Die Stelle ist nicht hoch, 2m vielleicht, aber das Seil ist durchgestreckt. Ein ab- und wieder aufsteigen ohne aushängen ist hier nicht möglich, und wer kurze Beine hat, sollte sich hier was originelles einfallen lassen (am Seil rüber hangeln?).

Wer so weit gekommen ist, braucht sich nun keine Sorgen mehr zu machen - ausser bei einer letzten überhängenden Stelle, die kurz vor dem Ausstieg kommt. Diese ist wirklich cool, denn während man diese meistert, sieht man auf den einfacheren Brunnistöckli Klettersteig rüber, wo sich manchmal Familien mit Kindern tummeln und die Kinder den Eltern plötzlich zurufen "Papi, sieh mal dort drüben!" und mit ausgestrecktem Arm und Finger auf einem zeigen, was zu unverhofftem Publikum führt.

Der Klettersteig endet dann beim Gipfelkreuz des Brunnistöckli, und der Ausstieg geschieht über den letzten Part des Brunnistöckli Klettersteiges - der im unmittelbar anschliessendem Vergleich aber ein Spaziergang ist.

Gut zu wissen: Nicht immer den Verankerungen vertrauen, ich habe 1-2 Stück gesehen, die wohl noch halten, aber bereits etwas wackelig sind. Der Steig ist nur für schwindelfreie und trittsichere Leute geeignet, wirklich! Es sind fast durchgehend Eisenstifte in den Fels eingelassen, oft ist Felskontakt gar nicht möglich, da dieser teils sehr blank ist. Abstieg über den KS keineswegs empfehlenswert (Gegenverkehr, Stau), hierfür den blauweissen Wanderweg nach unten nehmen.

Tourengänger: Greg


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