Am Morgen liessen wir uns vom zunächst sonnigen Wetter irreführen und liessen vom ursprünglichen Ziel ab, der Punta Valgrande über Gondo.
Schnell ein Griff in die regionale Schublade: Schwalmere - Hohgangthorn - Drättehorn versprechen brilliante Aussichten auf die Berner Hochalpen. Auf der Schwalmere stand ich schon häufiger, die beiden anderen Gipfel waren der Ansporn, diese Tour zu unternehmen.
Wegen Rückenschmerzen einer Teilnehmerin fuhren wir mit dem PW bis Glütschnessli. So 1400Hm sollten mit Biss auf die Zähne schon drinliegen. Als erstes Ziel erkoren wir zuerst mal die Schwalmere aus. Etwas Neuschnee hatte es am Vortag gegeben. Jedenfalls sahen die Gipfel recht weiss aus. Wir wählten den linken Weg im pflotschnassen Gras zur Glütschalp 1940m. Noch präsentierte sich der Himmel vor uns blau. Im Kiental zog es aber bereits zu. Ab 2400m wurde es dann rutschig und es hatte etwas Schneeauflage. Der Weg ist durchgehend gut markiert und wir erreichen trotz rutschen Geläuf ohne Schwierigkeiten den Sattel zwischen Schwalmere und Hohganthorn auf 2674m. Von hier sind es noch jeweils 100m hinauf zu den Gipfeln. Das Unheil kündete sich aber bereits an. Am Pass war nichts zu sehen von den umliegenden Bergen. Nur das Hohganthorn trotzte noch für kurz dem Nebel. Wir entschieden uns, erst mal zur Schwalmere aufzusteigen und zu hoffen, das es wieder aufreisst.
Der Wind bliess mächtig und wie mehrfach in diesem August fühlten wir uns wie im November. Am Gipfel der Schwalmere angekommen, schloss sich zeitgleich das letzte blaue Loch und wir entschieden, 30m unterhalb des Gipfels an einem Felsen Schutz vor dem eisigen Wind zu suchen. Dort verdrückten wir rasch unsere Schnitten, verarzteten meine Blase (vor allem die am Fuss) und entschieden uns, schnellstmöglich wieder abzusteigen. Die Sicht blieb trüb und wir stapften den zunehmend rutschigeren Untergrund zurück in den Spiggengrund.
Daheim gab`s zum Kaffee Himbeeritörtchen auf Staldercreme mit Rahm. Kein schlechter Ersatz.
Take it easy - Anytime, we `ll come back.
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