Fronalpstock 2124 und Schilt 2299 / das Schöne liegt so nahe!

*Erstens kommt es anders - und Zweitens als man denkt!* dieser Spruch wurde schon oft zitiert und noch öfters stimmt er haargenau, aber dazu später im Text.

Ein weiteres, nahes Ziel, welches ich jeweils von meinem Balkon aus anschmachten kann, sollte es heute sein - DER FRONALPSTOCK. Dieser prächtige Aussichtsberg wurde schon oft beschrieben und mit der Variante, gleich 3 Gipfelkreuze an einem (Halb-) Tag zu schaffen, absolut lohnend!

Fronalpstock 2124
Aufstiegsroute:     P1330 beim Naturfreundehaus-Mittler Stafel-Fronalppass P1852-Fronalpstock
Abmarsch:             9:30 Uhr
Marschzeit:            knapp 2 Stunden, inklusive Schwatz-, Trink- und Fotopausen
Höhendifferenz:    794

So richtig in die Gänge kam ich erst spät am Morgen. Der Grund war, dass ich eigentlich eine 2-Tages-Tour geplant und zugesagt hatte. Eine, für mich, zuwenig gründliche Tourenplanung, im Bereich T5/T6, liess mich das Vorhaben um 21:30 am Vorabend stornieren. Somit war ich bis 0:30 Uhr etwas planlos WAS ich nun machen soll.
Der Fronalpstock und Schilt waren für mich beides Premieren und ich liebe das! Ab dem Naturfreundehaus geht es zuerst eine Schotterstrasse hoch bis Mittler Stafel, eine hübsche Alp. Beim "oberen" Wegweiser kann man sich entscheiden für LINKS den Fronalpstock oder RECHTS den Schilt anzupeilen. Ich wollte zuerst den Fronalpstock bezwingen und war gespannt auf den viel beschriebenen und bebilderten Kamin. Unterwegs hielt ich einen Schwatz mit einem Herrn, der offensichtlich zu rasch den Aufstieg unter seine Füsse nahm und daher von Schwindelgefühlen geplagt wurde. Jener beging den Schilt und wir trafen uns abermals.
Auf dem Fronalppass P1852 hat man nochmals die Möglichkeit RECHTS zum Schilt zu gelangen. Ab dem Pass ist der Weg *Alpin Blau/Weiss* markiert. Der Weg ist stellenweise etwas abgetreten und daher rutschig. Die Stöcke habe ich bald an den Rucksack geheftet und mich mit Armarbeit bis zum Einstieg des Kamines hoch gearbeitet.
Die Kamin-Passage ist bei trockenen Verhältnissen sehr gut zu besteigen und mit zwei Ketten optimal gesichert. Im Aufstieg war ich alleine in dieser Passage, ich schätzte es. Flott ist man hindurch und der Gipfel, mit nochmals einigen rutschigen Stellen, rasch erreicht.

WAS FÜR EINE AUSSICHT - ABSOLUT LOHNEND!!!!

Vielleicht könnte ein zukünftiger Hiker-Fronalpstock-Begeher ein neues Gipfelbuch offerieren, denn das Vorhandene ist voll geschrieben. DANKE :-)

Abstieg:         gleiche Route bis zum Fronalppass
Marschzeit:  30 Minuten

Die Aussichten genoss ich mit einer Gipfelrast von gut 30 Minuten. Der Blick rüber zum Schilt lockte und so entschloss ich auch diesen noch zu begehen - auch absolut lohnend!
Der Abstieg durch den Kamin war wiederum problemlos. Ein Nachfolger nahm genügend Abstand und ein Paar im Einstieg war so rücksichtsvoll und wartete. Als ich nach einem guten Stück weiter unten zurück Blickte, sah ich wie sich mindestens 6-8 Personen an dieser Stelle befanden. Es sah nach "Gerammel" aus!

Schilt 2299
Aufstiegsroute:   Fronalppass-P2062-auf den Vorgipfel Schilt-Schilt
Marschzeit:          1:15 Stunden inklusive weiterem Schwatz
Höhendifferenz:  447

Der Aufstieg zum Schilt ist mit einer stetigen Steigung angenehm und auch gut für Familien geeignet. Alsbald stand ich zuerst auf dem *Vorgipfel?* mit kurzem Gipfelbucheintrag. Beim Schilt-Gipfelkreuz angelangt machte ich nochmals eine halbe Stunde rast und sog den Ausblick zum Tödi ein. An schönen Wochenendtagen herrscht sicher viel Betrieb auf diesen Aussichtsbergen.

Abstieg Schilt zum Ausgangspunkt
Route:                   Schilt bis P2062-südlich um den Färistock bis P1866-Mittler Safel-Naturfreundehaus P1330
Marschzeit:           1:20 Stunden
Höhendifferenz:    969

Bis zu P2062 mit Wegweiser, war der Abstieg identisch dem Aufstieg. Dort wählte ich den südlichen Weg um den Färistock bis Mittler Safel. Danach läuft man wieder auf der Schotterstrasse bis zum Naturfreundehaus, welches heute leider Ruhetag hatte und ich somit keinen Rabarberkuchen geniessen konnte...schade.


Fazit:
Zwei wunderschöne Aussichtsberge mit abwechslungsreichen Schwierigkeitstsstufen inklusive kleiner Kraxelpassage im Kamin. Der Schilt ist sicher idealer für Familienausflüge.
Stöcke in den Abstiegen empfehlenswert jedoch ohne besser ab Alpinweg zum Fronalpstock.

Tour im Alleingang