Überschreitung Basodino
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Start am 1. Tag am Nufenenpass bei Alpe di Cruina an Pt.2002. Aufstieg zum Passo San Giacomo auf 2313, dann bei dem malerischen Aple Regina entlang des Lago Toggia, bis zum Rifugio Maria Luisa auf 2160 müM..
In dieser schmucken Hütte haben wir die italienische Gastfreundschaft bei gutem Essen und vorzüglichem Wein genossen und auch da genächtigt.
Am 2.Tag Abmarsch um 4:45 bei klarem, sternenverhangenem Himmel über die Staumauer entlang, in Richtung der Kastellücke.
Auf ca. 2400m haben wir ein Materialdepot erstellt und unnötiges Material dagelassen. Dann hinauf zu Ruinen, die sich am unteren Rand des Schuttfeldes befinden, das zur Kastellücke hinaufzieht. Der Aufstieg über diesen Schutt ist unangenehm und steil. Nach knapp zwei Stunden ist man in der Kastellücke auf 2714. Erstmals scheint uns die Sonne ins Gesicht. Ein tolles Joch mit aussergewönlicher Sicht auf die umliegenden Berge!
Nach einer kleinen Rast und dem Anseilen geht es entlang der Steinmänner, rechts querend, leicht fallend an den Gletscherrand. Der Gletscher hat sich da schon arg zurückgebildet, deswegen muss man hier etwas im Schutt absteigen, bis man endlich auf dem Gletscher steht.
Gemütlich aufstiegend, gilt es da einige Spalten zu umgehen, sich vor unsichtbaren Spalten hütend, am langen Seil zu sichern. Also Vorsicht! So strebt man dem blanken Steilstück (c.a.35°) zu, über das wir mit Schrauben gesichert zum südöstlichen Teil des Basodinogletschers aufgestiegen sind.
Wir haben uns entschlossen den Basodino zu überschreiten, und sind deshalb bei letztem Schneefeld rechts haltend auf den Nordgrat aufgestiegen.
Die Kletterei im vereisten, mit Schneeresten überzuckerten Nordgrat ist nicht zu unterschätzen. Bei Schwierigkeit im III. Grad ist konzentriertes und gut gesichertes Klettern ein muss.
Von der Kastellücke benötigten wir ca. dreieinhalb Stunden bis ganz hinauf zum Gipfelkreuz.
Abstieg über den Normalweg (Ostgrat) in leichter Kletterei hinab auf den Basodinogletscher, wo uns einige unbedarfte Bergwanderer begegnet sind, die uns in kurzen Hosen, einige Steine nachgeschmissen haben.
Da herrscht erhebliche Steinschlaggefahr!
Hinab über den Gletscher links haltend, haben wir uns über die Steilstufe abgeseilt. Da sind wir auf eine Steinbockherde gestossen. Deren Chef hat uns erst argwönisch beäugt. Hernach ist er, uns bis auf 5m attackierend, in gestrecktem Galopp an uns vorbeigerauscht. Er hat seinen Weibchen und uns eindrücklich demonstriert, wer Herr und Meister der Berge ist. In sicherer Entfernung hat er schliesslich seine Herde zu sich gepfiffen und schritt gemütlich, erhobenen Hauptes von Dannen. Ein toller Kerl!
Der nun nach der Steilstufe sulzige Schnee, erfordert besondere Aufmerksamkeit ob der vielen verborgenen Spalten, deren Brücken vielfach wenig Standfestigkeit bieten. Einige von uns sind da eingebrochen. So gings gemächlich Richtung Kasellücke zurück.
Mittagsrast auf der Lücke. Die steile Schotterpiste hinab, auf den Lagiboden hat unsere Stossdämpfer nochmals gefordert. Paul, der nach einer vor 2 Jahren erhaltenen Knieprothese erstmals wieder eine Tour mitmachte, hat sich erstaunlich gut gehalten. Chapeau!
Rückweg via Passo San Giacomo zurück zum Auto am Nufenenpass.

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