Spontane Touren sind doch oft die besten und so war auch dieser ad hoc Ausflug am Freitag sehr lohnend und noch dazu durfte man diesesmal sogar ausschlafen :-) Um 08:00 starteten wir von Zug Richtung Klausenpass, wo wir bis fast zum Mettner Butzli hinauf fuhren. Somit erspart man sich sicher 30 Minuten entgegen dem Aufstieg von Ober Balm.
Irgendwo quetscht man dann in der Nähe der Lawinenverbauung das Auto an den Strassenrand und steigt auf den diversen Wartungswegen durch die Verbauung ganz hoch bis zur obersten. Von dort führt ein schmales Weglein über Geröll und T5 Gelände nach rechts, wo man zuerst den Sektor I passiert bevor man den Sektor II erreicht, wo man - wie der Name sagt - den zentralsten Pfeiler ansteuert (Zustieg ca. 1h).
Die Route verläuft kerzengerade am Pfeiler empor, wobei man sich in der ersten Seillänge noch in recht moderarter Schwierigkeit aufwärmen darf. Von da an geht es (bis auf 2 Seillängen im oberen Bereich) recht konstant im Schwierigkeitsbereich 5c/6a nach oben, wobei die schwierigen Stellen immer senkrecht bzw. leicht abdrängend sind und man sich dort an Rissen hochpiazt oder sich von einem Leistchen zum nächsten schiebt und drückt. Insgesamt fand ich die Route genial, da sie sehr abwechslungsreich ist und man auch jede Menge Klettertechnik aus der Halle anwenden kann ... und gleich wie in der Halle kommt man bei so manchen Zügen schon recht ins Schnaufen!
Oben angelangt war uns vorerst nicht ganz klar, wie man das Topo bzgl. des Abstiegs interpretieren sollte. Wir seilten die letzten beiden Seilllängen und noch ca. 5-8m weiter zu einem einzelnen geschlagenen Haken ab. Von dort zieht ein schmales Grasband nach rechts (Blick zum Fels), auf dem man ca. 30m zu den daneben führenden Routen queren muss ('Schmarotzer' und andere). Über diese kann man dann weiter abseilen wobei es hier sehr luftig runter geht! Recht weit unten kommt man nochmals auf eine Grasfläche. Dort ist der nächste Stand links (Blick ins Tal) des Felszackens zu finden (wir verbrachten dort einige Zeit mit Suchen).
Fazit: tolle abwechslungsreiche, recht steile Kalkkletterei! Hin und wieder ist der Fels etwas locker, aber nicht besonder störend. Bezüglich Absicherung ist anzumerken, dass der Vorsteiger keine mentalen Probleme damit haben sollte fast alle Zwischensicherungen an geschlagenen Haken (wobei diese in nicht allzu weitem Abstand hängen) anzubringen. Der Standplatz nach der sehr leichten Seillänge im oberen Bereich ist nicht ausreichend eingerichtet (ein mikriger Haken).
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