Wellnesstour auf`s Dreizehntenhorn

Der Karfreitag sollte gemäss Meteoprognosen der schönste Tag am Osterwochenende sein. Der Neuschnee und die erhebliche Lawinensituation machte die Suche nach einen Tourenziel nicht einfach. LogistischeGründe zwangen uns zu einer Skitour, obwohl ich eher eine Schneeschuhtour auf abgeblasenen Graten bevorzugt hätte. Es sollte dann aber goldrichtig kommen.

Das Dreizehtenhorn wurde zuletzt von Hikr`n fleissig begangen und war somit schnell in meinem Sinn. Die kurze Anreise ein weiteres Argument. Das historische, aber anfang April apere Unterbäch, war nicht der Ausgangspunkt mit Skier, sondern für Sesselliftfahrten nach Brand + Breite Steg. Hier könnte man die Skier anlegen, aber zwei weitere Skilifte bringen uns übers Sänntum ins Ginals auf komfortabele 2430m. Gelegenheit macht träge...Die Faulheit wurde allerdings mit empfindlichen Frösteln an den schattigen Liftstrecken bestraft. Oben angekommen vertrieb der Föhn die letzten Schleierwolken und das Dreizehtenhorn lag sonnenüberflutet und unverspurt vor uns. Eine 15-köpfige Walliser SAC- Gruppe war seit 10-15 Minuten in diese Richtung unterwegs. Eine Vierergruppe spurte zum Augstbordhorn (sah auch gut aus) und zwei Personen Richtung Altstaffelhorn.  Wir entschieden uns, am Dreizehtenhorn als Ziel festzuhalten, obwohl uns die grössere Gruppe nicht unbedingt in den Kram passte. Der Vorteil natürlich: Eine flotte Spur. Da es mit der Kondition momentan recht traurig aussieht, stellen wir uns auf eine "Wellness-Tour" ein und lassen es, mit dem Ziel etwas Abstand zu halten, ganz gemütlich angehen.
Die Schneeverhältnisse scheinen heute perfekt zu sein und die Sonne im Gesicht macht beim Aufstieg wahrlich Freud. Ein Felsband (2800m) unter dem Augstbordgrat wird im linken Bogen möglist hoch umgangen. Der Hang verlangt bei den heutigen Verhältnissen Sicherheitsabstand. Wir holen dort die Gruppe ein und müssen uns deshalb etwas gedulden. Nach etwas Tee geht es zügig auf den Augstbordgrat bei 2941m. Auf dem SSO-Grat geht es dann noch ein Stück mit den Skiern weiter. Ein Skidepot auf 3000m macht Sinn, wenn man vom Augstbordgrat wieder ins Ginals abfahren möchte. Der finale Anstieg wäre auch mit Skiern machbar gewesen. Wir gehen wie alle anderen zu Fuss zum Gipfel. Da die Gruppe nur kurz am Gipfel ist, haben wir diesen dann sogar längere Zeit für uns. Das Aussicht auf die Walliser 4000er bereitet wie gewohnt glänzige Äuglein.
Der kurze Abstieg im tiefen Trittschnee zum Skidepot ist sehr angenehm und im Rots Tälli lassen die freiwerdenen Blockflanken Vorfreude auf die nahende Sommersaison aufkommen.  Vom P. 2941m geht es nun westlich des Felsriegels direkt Richtung See auf 2610m zu. Die Gruppe ist hier abgefahren und die Spuren lassen höchsten Abfahrtsgenuss im traumhaften Pulver erwarten. Die Erwartungen wurden mehr als erfüllt -  Yess!  Am Seefeld machen wir nochmal eine längere Rast und genissen den Tag.
Zurück im Skigebiet auf 2400m kann man ganz links noch etwas herausqueeren (Chiemattbode) und weitere schöne Pulverhänge finden, ehe es bei Unners Sännturm (1990m) auf der Piste einen Waldweg bis Brand führt. Hier bringt uns der Sessellift zurück nach Unterbäch. 

SLF: erheblich. Somit nicht unbedenklich!

Ein Skitourenbillet mit einmaliger Fahrt bis zum obersten Lift 2430m und retour mit Sessel von Brand nach Unterbäch kostet 23,-. Die Skilifte Unterbäch/Ginals schliessen am 05. April.
Man kann im Gebiet sicherlich noch längere Zeit touren unternehmen. Schliessen die Anlagen nach Ostern, hat das garantiert auch seinen Reiz...