Skitour auf den Tälligrat (2748)

Lohnende Alternative zum oft überlaufenen Stotzigen Firsten:
Eigentlich wollte ich auf den Stotzigen Firsten. Dieser bekannte Skiberg  ist auf der Anfahrt nach Realp schon lange sichtbar. Das gestrige schöne Wetter scheint eine Menge Leute angezogen haben. Jedenfalls war die Abfahrtsflanke des Stotzigen Firsten mit Spuren übersät. Der übervolle Parkplatz und die schon weit sichtbaren Menschenketten auf dem Stotzigen Firsten lassen mich erahnen, dass es hier heute mit unverspurten Pulverhängen nichts werden würde. Laut meinem kleinem, blauem Tourenführer gibt es eine interessante Alternative zum Stotzigen Firsten, den Tälligrat. Hier erwarten einen ideal geneigte Hänge mit Nordausrichtung. Das erste Stück besteht allerdings aus einem eher flachem Stück. Vorweg, komplett unverspurt waren auch dessen Hänge nicht mehr. Aber hier hat es noch viel Platz für schöne Schwünge. Die ersten Meter auf der Route entsprechen dem Zustieg zum Stotzigen Firsten. Nach dem ersten Anstieg nach der Brücke über die Furkareuss wendet man sich aber nach links und folgt dem Hüttenzustieg der Rotondohütte. Zuerst gehts noch relativ flach zu. Nach etwa zwei Kilometern erreicht man die Verzweigung des Winter- und des Sommerwegs zu Hütte. Ich folge den Spuren auf dem Sommerweg rechts am Höhenbiel vorbei. Nach einem weiteren Kilometer wirds nun steil. Den ersten Aufschwung zum Tälligrat überwindet man am Besten an der linken Flanke. Rechts der Spur befinden sich traumhafte Pulverhänge. Nach 200 hm erreicht man den breite Sattel des Stellibodens. Bis hierhin folgt man weitestgehend der Route zum Rottällihorn (194 der Skitourenkarte). An der Alphütte zweigt nach links die Spur zum Tälligrat ab (nicht auf der Skitourenkarte eingezeichnet). Der zweite Steilaufschwung bietet wieder schöne Pulverhänge. Auf etwa 2500 m erreicht man einen weiteren Absatz. Der folgende dritte Aufschwung führt zum Vorgipfel auf etwa 2650 m. Hier bläst ein stürmischer Wind, der mich schnell weiter zum Hauptgipfel mit kleinem Steinmann steigen lässt. Die Aussicht ist beeindruckend. Es sind mehr die Nahblicke auf die Dreitausender ringsum die mich gefangen nehmen. Besonders der Lucendro fesselt. Hier kann man die Tourengänger, die ihn von der Rotondohütte besteigen, beobachten. Sicherlich ein lohnendes Ziel. Der kalte Wind treibt mich aber schnell zur Abfahrt. Diese ist wirklich ein Traum. Oben bis zu 30 cm Pulver auf guter Unterlage. als Unterlage dient wohl eine alte Harschschicht. Das macht den Schnee sehr schnell drehend. Nichtsdestotrotz ist der Schee derzeit sehr gut fahrbar. Die Hänge haben hier eine ideale Neigung. In der untersten Steilstufe quere ich ein Stück nach links in eine steile Rinne (ca 35°). Derzeit aber sicher zu befahren. Das letzte Stück über den Fahrweg läuft dann gut durch, da es durchgehend Neigung hat. Erst ganz unten nach der Bücke muss man ein Stück schieben. Müsste man aber auch bei der Abfahrt vom Stotzigen Firsten. Insgesamt also eine gute Alternative.