Chapf

Am Samstag hat es bis ins Tal geschneit und für Sonntag war Sonnenschein und kalt angesagt. Da habe ich mir gedacht, dass das vielleicht die letzte Gelegenheit in dieser Saison ist zu versuchen, den Chapf von Grabs mit Ski zu erreichen.

Start um 6:35 in Grabs Kohlplatz (500m).  Ich war in der Morgendämmerung der erste Skitourengänger am Studner Berg. Eine Spur von Samstag hatte es, sie war aber mit Neuschnee bedeckt und teils nur zu erahnen. Meine Kondition ist seit dem 2. Feb nicht viel besser geworden, das merkte ich bereits nach 300 Aufstiegsmetern. Bei Anggelrienen auf etwa 1000m hat mich der erste überholt. Das war für mich sehr praktisch, weil er nun gespurt hat. Auf der einen Seite war der Aufstieg nun weniger anstrengend, auf der anderen Seite hat die frische Spur im aufziehenden Nebel Orientierung gegeben.

Hinter mir konnte ich nun den heissen Atem der anderen Skitourengänger spüren.  Daher habe ich nun mehr Gas gegeben, um nicht gleich von zig überholt zu werden. Ich war ob des Nebels mit Sichtweiten unter 100m froh, so konnten nur wenige sehen, wie ich mich abgequält habe.

Bützen (Hütte Skiclub Grabs, 1450m) habe ich erreicht, gerade als eine grössere Gruppe dabei war, mich zu überholen. Mit ihnen zusammen habe ich dort Rast gemacht. Wir sind dann nach etwa 15min weiter und ich habe mich dem Feld hinten angeschlossen. Da waren zum Glück auch ein paar langsame dabei. So hatte ich nicht ständig das Gefühl, die Spur zu blockieren bzw Stauführer zu sein. Ausserdem hat mir einer von denen ein paar Techniktipps gegeben, die ich nötig hatte.

Mit der Gruppe bin ich dann an dem Punkt Cher (1700m) vorbeigekommen, bei dem beim letzten Mal bei mir Schluss war. Ab 1800m hat es angefangen, stark zu winden. Konditionell fast am Ende im durchziehenden Wind dem Berg Meter um Meter abringend war das letzte Stück frierend ein Qual. Einige aus der Gruppe fellten auch bereits vorher ab. Ich wollte aber gerne den Gipfel erreichen, da ich nun bereits stundenlang auf das Ziel hingearbeitet hatte, kurz davor war und für einen weiteren Versuch wohl bis Ende Jahr hätte warten müssen.

So wie auf dem Chapf habe ich lange nicht gefroren. Weiter unten in Bützen bin ich eingekehrt und habe die ersten 15min damit zugebracht, die Schmerzen auszuhalten, als meine Finger wieder warm geworden sind (obwohl ich mir extra tags zuvor noch Innenhandschuhe gekauft hatte und so mit zwei Paar Handschuhen unterwegs war).

Weiter unten ist es dann deutlich wärmer gewesen, Wind hats auch fast keinen gehabt. Der Schnee war am Ende sulzig, Grasstellen sichtbar. An dem Tag waren sehr viele Skitourengänger dort unterwegs.

Fazit: Ziel errreicht, Traum Skitour Grabs-Chapf verwirklicht, gefroren wie lange nicht mehr, Kondition und Tiefschneefahrkünste immer noch eingeschränkt, daher keine weiteren Skitouren geplant.

6:35 Aufbruch Grabs Kohlplatz
9:00 Bützen (Gampernei)
11:00 Chapf
12:00 Ankuft Bützen
13:20 Abfahrt Bützen
14:00 Rückkehr Grabs Kohlplatz