Studner Berg

Meine erste Skitour

Aufstieg

Start in Grabs auf 500m. Guter Dinge, schönes Wetter (Sonnenschein, gerad unter Null Grad). Ziel: Chapf (2000m).

Kurz nach Sonnenaufgang war ich einer der ersten am Berg. Zuerst gings gut. War sehr zufrieden, wie gut die Felle ein Zurückrutschen verhindern. Fand es auch viel angenehmer als mit Schneeschuhen. Im Laufe der Zeit habe ich die Tourenski immer besser kennen gelernt, meist durch Abschauen bei anderen: 1) Ah, da kann man ja hinten die Bindung vom Ski abkoppeln 2) Ah, da kann man was hochklappen, damit es bei steilen Stellen angenehmer wird 3) Ah, auf medium-steil kann man die Pins auch noch einstellen.

Nach und nach wurde es mir anstrengend. Und immer mühsamer. Hab gemerkt, dass ich wochenlang wenig Sport gemacht hatte und eine dementsprechende Kondition hatte. Bei Bir (1300m) bin ich schon nur noch mit kleinen Pausen weitergekommen. Ab Gamperney (1450m) musste ich immer öfter Pause machen. Bis hier hatte ich 2 Tourengänger vorbeigelassen.

Auf 1550m war ich eigentlich schon komplett fertig und hab eine längere Pause gemacht, einige Tourenskigänger vobeigelassen. Nach der Pause habe ich mich noch weitergequält, aber bei Cher (ca 1700m) war endgültig Schluss.  Es kamen immer mehr von hinten und ich wollte nicht die Aufstiegsspur blockieren. Ausserdem wollte ich mir etwas Kraft für die Abfahrt aufsparen. Als ich dann auf einem Sims der völlig schneeverwehten Cheralp sass, etwas ass, und so ein Rentnerclub zackig vorbeizog, habe ich gedacht "Junge, junge, jetzt ziehen an dir schon die doppelt so alten vorbei, während Du hier völlig fertig hockst" und mich gehörig schwach gefühlt.

Nach Speis und Trank habe ich mir beim Abfellen fast die Hände abgefroren (plötzlich starker, eisiger Wind).

Abfahrt

Abfahren ging zuerst gar nicht gut (war die Saison noch nicht Ski gefahren, sonst immer nur in Skigebieten unterwegs gewesen, wenig Tiefschneeerfahrung).

Noch kurz in der Hütte Wisli (1360m) hineingeschaut. War neugierig, wie es in dem kleinen Ding wohl innen aussieht. Als ich rauskam, hatte ich zumindest wieder warme Finger.

Nach unten hin wurde es dann immer wärmer, weniger Wind und meine Skikünste wurden auch etwas besser. Hab mich dann doch noch kurz auf die Nase gelegt, aber es ist ja so flach da, da ist mir nichts passiert.

Unten angekommen war ich froh, endlich mal eine Skitour gemacht und die auch noch heil überstanden zu haben.

Fazit

Skitour ist die Wintersportart, die mir am sympathischsten ist. Man kann abseits des Massentourismus unterwegs sein. Man kann hoch hinaus kommen, dort ein zauberhaftes Panorama geniessen und muss sich anstrengen dafür. Und runter find ichs angenehmer, als mit Schneeschuhen zu laufen oder zu rodeln.

Ich hätte schon Lust, an gleicher Stelle nochmal zu versuchen, auf den Chapf zu kommen. Aber vorher sollte ich wohl noch mal in einem Skigebiet Ski fahren üben und ein wenig an meiner Kondition arbeiten.


7:40 Start Grabs Kohlplatz (500m)
11:15 Cher (auf ca 1'700m)
13:10 Zurück Grabs Kohlplatz