Halbe Rigi-Umwanderung


Publiziert von Tobi , 27. Januar 2010 um 21:40.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:25 Januar 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ   CH-LU 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Strecke:Stn. Immensee (433m) - Gisibach - Tälleren (511m) - Chestenenbäumen (505m) - Alpenhof(557m) - Färestatt - Landschi - Chlösterli (577m) - Rotenhof (543m) - Römerswil - Pt 495 - Bäriwil - Langiflue - Pt 513 - Widitsäbnet (550m) - Pt 555 - Pt 547 - Pt 559 - Linde (539m) - Pt 584 - Bodeberg (642) - Bannholz - Orenfad Pt 630 - Pt 706 - Wile - Pt 546 - Vitznau (435m) - Altdorf - Pt 451 - Bürglen - Pt 589 - Furt - Eichwald - Unter Rängg - Pt 610 - Pt 495 - Pt 470 - Gersau (435m) - Buol - Rüteli (501m) - Pt 546 - Oberholz - Pt 442 - Brünischart (435.4m) - Fallenbach (438m) - Pt 436 - Brücke Muota (Pt 438) - Pt 441 - Stegstuden - Pt 448 - Pt 447 - Bhf. Schwyz/Seewen (455m)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Immensee
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Schwyz
Kartennummer:1151 Rigi, 1171 Beckenried, 1152 Ibergeregg

Bisher habe ich mit meinem freien Wandermontag immer einigermassen Wetterglück gehabt, aber diesmal ist kein Silberstreifen am Horizont auszumachen. Endlich mal Gelegenheit eine Tour zu planen, die mich bei schönem Wetter reuen würde, da es mich dann eher in die Höhe zieht. Die erste geplante Tour muss ich wegen eines gesperrten Weges verwerfen, bei der Zweiten hat das einzige Restaurant unterwegs am Montag Ruhetag, aber beim dritten Anlauf hat es geklappt: Dem Rigilehnenweg folgend von Immensee nach Brunnen steht als Ziel fest.

 

Um halb acht steige ich bei der Station Immensee (459m) aus der S-Bahn, es beginnt gerade zu dämmern. Bei leichtem Schneefall steige ich auf der Quartierstrasse hoch nach Gisibach (512m), wo ein Feldweg über Tällern nach Chestenenbäumen (505m) führt. Die „Chestenen“ begleiten mich den ganzen Tag, da ich nicht nur auf dem Rigilehnenweg wandere, sondern auch auf dem so genannten „Chestene-Weg“ (Kastanienweg). Der Waldstätterweg ist eine weitere Route, die teilweise auf der Westseite der Rigi ebenfalls auf den gleichen Wegen verläuft.

 

Die Wanderwegweiser lotsen mich an der Gesslerburg vorbei zum Alpenhof (557m). Dieses am Wochenende sehr belebte Restaurant ist so früh am morgen wie ausgestorben. Also ohne Pause weiter nach Chlösterli, Rotenhof und über den Rubibach an den Dorfrand von Greppen.

 

Nach einer kleinen Pause wandere ich hoch zum Gehöft Widitsäbnet um kurz danach den Sattel bei Wintetschi zu überschreiten. Hier zweige ich links ab und marschiere auf einer Quartierstrasse oberhalb von Weggis durch.

 

Nach etwa zweieinhalb Kilometer kann ich endlich die Asphaltstrasse bei Bannholz verlassen und auf dem Bergweg weiter hoch nach Allmig (774m) steigen. Dies ist der anspruchvollste Teil der heutigen Wanderung. Für den bisherigen Teil des Rigi-Lehnen-Weges ist T1 fast überbewertet, für den Aufstieg nach Allmig darf man ruhigen Gewissens eine T3 vergeben.

 

Die mühsam erkämpften Höhenmeter werden beim folgenden Abstieg nach Vitznau, wieder vernichtet. Dieser Abbau geht zunächst steil auf einem schmalen Weglein über eine Wiese, aber anschliessend langweilig (man kommt auch am Weiler „Langwile“ vorbei) während über zwei Kilometer auf einer Asphaltstrasse, die direkt ins Zentrum von Vitznau (438m) führt.

 

In Vitznau habe ich meine Mittagspause eingeplant. Doch ich bin schneller unterwegs und komme um Punkt elf im Dorf an. Viel zu früh für das Mittagessen, so marschiere ich ohne Halt weiter Richtung Gersau. Auch hier ist zunächst wieder Asphaltwandern angesagt. Aber wenigstens bietet das Trottoir neben der Hauptstrasse schöne Tiefblicke über steile Klippen auf den Vierwaldstättersee. Schon bald darf die lärmige Strasse verlassen werden und man folgt dem Strässchen zur Alpwirtschaft Kuorez. Diese ist leider nur im Sommer geöffnet, aber mein Wanderweg zweigt so oder so vorher nach rechts ab, hinunter zum Gehöft Furt. Von dort führt ein Höhenweg im Eichwald um die Nase des Triangulationspunktes Ober Rängg. Auf dem ziemlich matschigen Wanderweg laufe ich so immer einige Höhenmeter unter der parallel dazu verlaufenden Fahrstrasse. Auf diese stösst man normalerweise bei Blätzen Pt 610, ich muss allerdings früher zu dieser hochsteigen, da der Abschnitt bei Ränggloch wegen Holzschlags gesperrt ist.

 

Vor dem Tunnel der Fahrstrasse hätte man eine schöne Aussicht auf Gersau, heute ist dieses Panorama leider sehr nebelverhangen. Was mich aber noch viel mehr irritiert, sind die Guggenmusik-Klänge, welche vom Dorf mir entgegenschallen. Diese begleiten mich während dem Abstieg auf der Asphaltstrasse hinunter nach Gersau (435m).

 

Wie unschwer zu überhören und nun auch zu übersehen feiert Gersau den ersten Fasnachtstag (weiter Informationen auf www.roellizunft-gersau.ch). Dies macht die Suche nach einem gemütlichen Restaurant für das Mittagessen auch nicht gerade einfacher, in den meisten verpflegen sich gerade die Guggenmusik-Formationen. Ich werde aber im [http://www.gasthaus-tuebli-gersau.ch Gasthaus Tübli] fündig und geniesse den Tageshit: Fischchnusperli mit Salzkartoffeln. Während ich auf das Essen warte, bemerke ich plötzlich, dass draussen die Sonne scheint. Doch dies sind leider zugleich auch die letzten Sonnenstrahlen, welche ich an diesem Tag zu sehen bekomme. Nach dem obligaten Espresso breche ich wieder auf Richtung Brunnen.

 

Steil steigt der Weg über Stufen von der Hauptstrasse hinauf nach Buol. Auf den ersten Metern habe ich das ungute Gefühl, den Wanderweg verpasst zu haben, da der Weg ziemlich intim hinter den Häusern entlang führt. Doch bald erspähe ich wieder Wanderwegzeichen und erreiche die Fahrstrasse hinauf zum Glattenberg. Bei der ersten spitzen Kurve (Pt. 546) nach Rüteli (501m) zweigt eine Naturstrasse ab und schon bald befindet man sich auf einem idyllischen Bergweg, der in einem steten auf und ab durch den schönen Wald auf der Südseite der Rigi führt. Leider endet dieser viel zu früh und man findet sich bei Pt 442 wieder zurück auf der Hauptstrasse. Alternativ könnte man natürlich hoch nach Bärfallen steigen, um den malerischen Südhang noch weiter zu geniessen, ich entscheide mich für ein kräfteschonenderes aber langweiliges Marschieren auf dem Gehweg entlang der Hauptstrasse. Kurz vor halb drei überquere ich die Muota und stehe vor Brunnen.

 

Somit hätte ich mein Tagesziel erreicht, doch so mitten im Nachmittag aufhören wollte ich auch wieder nicht. Also marschiere ich der Mouta entlang weiter Richtung Schwyz. Da kommt in mir der Gedanke auf, ich könnte eigentlich die ganze Rigi umrunden: Kurz nach drei Uhr sollte ich in Seewen ankommen, Arth könnte ich somit noch vor dem Eindunkeln erreichen und der letzte Abschnitt auf der Hauptstrasse entlang zurück nach Immensee wäre auch im Dunkeln noch machbar. Diese Idee gefällt mir und ich beschleunige meinen Schritt. Bei Stegstuden überquere ich die Muota und marschiere alles eintönig der Strasse entlang zum Bahnhof Schwyz in Seewen (455m).

 

Hier beginne ich wieder zu rechnen: Es ist kurz vor halb vier und ich fühle mich eigentlich noch fit. Zwar haben sich Anzeichen von Blasen an den Füssen bemerkbar gemacht, doch spüre ich diese beim Laufen ohne Steigung nicht. Doch meist kommen die Beschwerden erst nach einem kurzen Halt. So beschliesse ich eine kurze Pause zu machen und geniesse einen Kaffee mit Schoggigipfel im Bahnhofskiosk. Ich setzte mich hin und strecke meine Beine aus. Nach einigen Minuten stehe ich wieder auf, doch auch jetzt spüre ich noch keine Müdigkeit in den Beinen.

 

Der Wanderwegweiser prophezeit zwei Stunden bis nach Goldau. Das müsste ich in etwa eineinhalb Stunden schaffen. Forschen Schrittes mache ich mich auf den Weg, um dann am Lauerzersee beim Pt 457 ins Zögern zu kommen: Welche Seite ist wohl die schnellste? Unten südlich oder oben nördlich am See entlang? Bei einem raschen Blick auf die Karte entschliesse ich mich für die obere Variante und fange an zu laufen. Doch nach einigen Metern beginne ich zu zweifeln und entscheide mich trotzdem für die andere Route. Doch als ich Pt 457 wieder erreiche, bereue ich meine Wahl schon wieder. Wieso soll ich langweilig auf dem Trottoir der Hauptstrasse entlang folgen, landschaftlich hat doch das Nordufer mehr zu bieten. Also wieder zurück. Aber so ganz sicher bin ich mir immer noch nicht. Auch auf dieser Seite erwartet mich nur Asphalt und ausserdem könnte die Landschaft noch so schön sein, das dauernde Dröhnen der Autobahn mag sie nicht übertönen. Schon kurz darauf treffe ich auch noch auf einen Wanderwegweiser, auf dem nun 2 Std 15 Min für den Weg nach Goldau angegeben wird. Also wieder rechtsum kehrt und zurück zum Ausfluss des Lauerzersees. Doch auf dem Rückweg spüre ich plötzlich ein leichtes Ziehen in den Adduktoren. Dies war dann neben diesem Hin und Her bei der Routenwahl ein weiters Zeichen meines Körpers, dass heute nicht der Tag für eine Rigiumrundung ist. Ich breche das Unterfangen also ab und trotte etwas enttäuscht wieder zurück zum Bahnhof, wo ich gerade noch den Zug erwische.

 

 

Fazit: Mit der spontanen Idee der gesamten Rigi-Umrundung hat es leider nicht geklappt. Aber jetzt habe ich wieder ein neues Ziel für einen Schlechtwettertag. Allerdings würde ich dann die Umschreitung wohl in umgekehrter Richtung machen und den langweiligen Abschnitt entlang der Strasse von Immensee nach Arth in der Dunkelheit der frühen Morgenstunde hinter mich bringen. Oder hat jemand eine bessere Idee, auf welcher Route sich die Rigi etwas interessanter (d.h. weniger entlang von Strassen) umrunden lässt, ohne dabei allzu viele Höhenmeter überwinden zu müssen?


Tourengänger: Tobi


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