Bei meinen Touren im Sommer wurde mir klar, dass ich auch im Winter einige Berge zu erklimmen habe. Da ich jedes Wochenende Zeit habe, aber keine Lust, mich in ein Skigebiet zu quätschen, musste ich mir eh eine adäquate Beschäftigung suchen. Snowboardtouren sind da ganz ideal...
Mit der Bahn Fell-Chrüzhütte haben wir die ersten Höhenmeter gespart. Nach kurzer Abfahrt zum Urner Stafel wurde das Brett auf den Rucksack geschnallt, die Stöcke ausgefahren und losmarschiert. Zum Glück war ein Skitourengänger vor uns und spurte etwas vor. Nach ca. 2h anstrengendem Aufstieg sind wir dann auf dem Chaiserstuel gelandet. Wow, was für ein Erlebnis. Das Gipfelfeeling ist ja im Winter noch geiler als im Sommer. Vielleicht liegt es am anstrengenderen Aufstieg, wer weiss. Jedenfalls gabs mal ein gemütliches zMittag. Dann folgte die Abfahrt. Mein Kollege, der schon viel Erfahrung beim Freeriden hat, gab mir einige Tipps, wie ich lawinensicher den Hang runter komme. Die Abfahrt, die dann folgte war absolut der Hammer. Durch das Couloir ging es steil bergab durch frischen Pulverschnee. Ab der Einfahrt ins Grosstal war es dann etwas mühsamer, aber nicht minder interessant. Auf der engen, holprigen Strasse runterzuboarden war auch ein Erlebnis. Die Möglichkeiten zu bremsen hielten sich rar... Unten angekommen war gerade jemand dabei, einen Tank aus dem Transportbähnli der Gitschenenseilbahn zu laden. Er freute sich über unsere Hilfe. Oben in Gitschenen gabs nochmal ne kurze Pause, bevor wir den Rückanstieg auf den Sinsgauer Schonegg in Angriff nahmen. Zugegeben, hätte man uns einen Liegestuhl hingestellt, wir wären da geblieben... Da aber unser Auto in Oberrickenbach war, mussten wir wohl oder übel zurück. Der Aufstieg war dank guten Schneeschuhspuren gut zu finden und gut zu bewältigen. Nach einer ganzen Tour aber nochmals aufzusteigen ist eine sehr anstrengende Sache, aber man kämpft sich durch... Oben angekommen kam nochmal etwas Gipfelfeeling auf. Dieses hielt aber nicht lange. Der Schnee wurde immer härter und ruppiger, als ob man in einem zerbombten Eiskanal unterwex ist. Das war wohl der Tiefpunkt der Tour. Dann verpassten wir auch noch die Bergstation der Seilbahn. So mussten wir denn bis nach Oberrickenbach runterrutschen. Aber die Beine hielten stand und trugen uns zuverlässig talwärts.
Das war meine erste und garantiert nicht letzte Snowboardtour...
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