Schilt 2299m, Tristli 2286m

Skitouren-Klassiker im Glarnerland bei SLF "erheblich"


Wo vor rund 117 Jahren (8.1.1893) der Schilt durch Christof Iselin & Jacques Jenni (Mitglieder des SC Glarus, erster Skiclub der CH) zum erstem Mal überhaupt in der Schweizer-Skitouren-Geschichte mit Ski bestiegen worden ist, pilgern heutzutage hunderte von Skitüürler auf diesen Klassiker im Glarnerland.
 
Wir hingegen hatten heute das Glück, diesen Gipfel für uns alleine zu geniessen. Dank 2 Vorspurer war die Linie schon mal vorgegeben - entsprechend locker konnten wir diese Tour geniessen. Einziger Wehrmutstropfen ist der niedrige Sonnenstand, was bedeutet, wer um 09.00 Uhr bei der Talstation des Skiliftes abläuft (ohne Liftbenützung) trifft erst bei P.2241 ("Siwellen Süd") auf die ersten Sonnenstrahlen. Besser um ca. 09.30 Uhr ablaufen. Dafür aber hatten wir bei der Abfahrt - dort wo es Pulver hatte - super Bedingungen angetroffen. Vielerorts ist der Schnee jedoch abgeblasen oder eingefroren (ruppig...).

Start um 09.00 Uhr in Chängel 1144m beim Parkplatz 3 (wenig oberhalb der Skilift-Talstation --> Skiliftanlagen heute NICHT in Betrieb) und entlang der Skipiste nach Unter Stafel 1330m. Teilweise dem Sommerweg entlang bis Mittler Stafel 1584m. Weiter dem Sommerweg entlang und hoch in den Sattel zwischen Heustöckli und Färistock. Hoch Richtung Rettungsschlitten und dann rechts traversierend durch die Westflanke der Siwellen. Man erreicht P.2241 ("Siwellen Süd") und braucht nur noch den kleinen Gipfelaufbau via Nordost-Grat unter die Skis zu nehmen und schon steht man 10 Minuten später auf dem Gipfel des Schilt 2299m. Unser Uhr zeigt 11.45 Uhr - somit total (inkl. 1 Pause) 2 3/4h.

Uns hat das Gipfelkreuz des Tristli 2286m schon lange angefunkelt, weshalb wir auch diesem "Vorgipfel" noch einen Besuch abstatten wollten. Die Skis und Ausrüstung liessen wir auf dem Schilt und gingen in wenigen Minuten zu Fuss zu diesem Gipfel. Aussichtsmässig bietet dieser nicht mehr als der Schilt; dank des viel schöneren Gipfelkreuzes können von dort aber dafür schönere Fotos gemacht werden. Dazu kommt, dass dieser Mini-Gipfel trotz Gipfelkreuz und -buch nur sehr wenig besucht wird - der kleine Abstecher lohnt sich also alleweil.

Speziell gefreut hat uns heute noch der vorbeifliegende Adler, welcher scheinbar auch Namensgeber für das Panaché von Elmer Citro ist ("Adler-Pfiff"). Gepfiffen hat er zwar nicht, dies haben Jörg und ich heute während den Pulverschwüngen nachgeholt.

Die Abfahrt ungefähr entlang der Aufstiegsroute war eigentlich besser als erwartet. Wer ein Auge für Couloirs und Mulden hat, wird zur Zeit nicht enttäsucht - man muss jedoch aufmerksam bleiben, denn immer wieder wechseln sich Pulver mit eingefrorenem Hartschnee ab. Mit unserer Linie heute haben wir wohl das beste aus dieser Tour herausgeholt.

Das "Adlerpfiff" bzw. "Panixerli" genossen wir im schön gelegenen [http://www.fronalp.ch/home/index.php Naturfreundehaus] auf der sonnigen Aussichtsterrasse. Mit dem Panorama richtung Tödi vor Augen wurden auch schon die nächsten Gipfelziele für die kommende Hochtouren-Saison besprochen...

Vom Naturfreundehaus nach Nordosten über die noch knapp schneebedeckten Wiesen, vorbei am Restaurant oberhalb Unter Stafel und der ruppigen Skipiste entlang hinunter zu den Parkplätzen.


Eine lässige "erheblich"-Tour mit Joerg. Besten Dank und bis bald!


Tourenbericht von joerg


SLF: "erheblich"


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