Brahms' Gesänge am Gross Ruchen
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Der Gross Ruchen ist ein begehrtes Skitourenziel, offenbar mit internationaler Bekanntheit. Das schöne Brunnital, die steile Ruch Chälen und die gegen Süden fallende, aussichtsreiche Schlussetappe sind schliesslich auch sehr gute Argumente für diesen Klassiker.
Im Aufstieg erinnere ich mich plötzlich an die Zeiten im Schulchor. Da sangen wir häufig Brahms: "Und wenn i Dir's zehn mal sag, dass i die lieb; und Du willst nid verstehen; muss i halt weitergehn". Nun ja, zehn mal habe ich mich nicht erfolglos an der Ruch Chälen versucht. Letzten April staunte ich nicht schlecht, als die gesamte obere Chälen mit riesigen Lawinenniedergängen geradezu versperrt war. Einige Jahre zuvor im Februar kapitulierten wir vor mutmasslich zu instabilen Triebschneeansammlungen. Im dritten Anlauf gab es nun endlich bedenkenlose Verhältnisse, die sogar einen Alleingang erlaubten.
Bei Tagesanbruch an der Post in Unterschächen starte ich eifrig, im Wissen um den längeren Zustieg bis zum Fusse der Chälen. Die Unterlage ist trotz hohen Temperaturen hart und man kommt entlang der Alpstrasse und später dem Wanderweg gut voran. Erst als ich jedoch einen Blick hoch zum Chälenpass erhaschen kann, denke ich mir: "das sollte heute klappen". Ab hier durchgehend Harsch und Bruchharsch durch die endlose wirkende Chälen bei zeitweise beissendem Wind. Dann ist es plötzlich windstill und ich stehe nach ziemlich genau drei Stunden in der Sonne am Ruchenchälenpass. Nun deutich weniger steil hoch zum Skidepot und per Fussaufstieg zum Gipfel. Letzterer geht heute im harten Schnee gut mit nur wenig Felskontakt - zuletzt über ein hübsches Schneegrätchen. Pickel und Steigeisen gehören hier aber dazu. Den Schlussauf- und Abstieg sowie den Gipfel habe ich dann bei nur wenig Wind für mich alleine - was für ein gewaltiges Panorama!
Abfahrt durch Bruchharsch, ziemlich hässlich - den grossen Ski hätte ich mir sparen können, oder halt deutlich später starten. Als ich die Chälen gegen Mittag abfahre, macht die Unterlage noch keine Anstalten aufzuweichen. Erst am Wanderweg angekommen findet sich etwas Sulz. Egal, denn ich drifte, berauscht von der imposanten Ruchennordwand und entzückt vom frühlingshaften Brunnital, zurück Richtung Unterschächen. Brahms ist akustisch in weite Ferne gerückt als ich die Tour beende. Wahrscheinlich sitzt er noch oben beim Kreuz am Chälenpass und macht wieder mal chli än Lätsch.
Fazit: Die grösste Herausforderung dieser Tour besteht wohl (abgesehen von ihrer Länge) darin, gute Verhältnisse durch die Ruch Chälen bei vertretbaren Risiken anzutreffen. Die Kulisse ist zweifellos imposant und das Brunnital einmal mehr wunderschön, doch Einsamkeit muss hier an geeigneten Frühjahrestagen verdient sein.
Im Aufstieg erinnere ich mich plötzlich an die Zeiten im Schulchor. Da sangen wir häufig Brahms: "Und wenn i Dir's zehn mal sag, dass i die lieb; und Du willst nid verstehen; muss i halt weitergehn". Nun ja, zehn mal habe ich mich nicht erfolglos an der Ruch Chälen versucht. Letzten April staunte ich nicht schlecht, als die gesamte obere Chälen mit riesigen Lawinenniedergängen geradezu versperrt war. Einige Jahre zuvor im Februar kapitulierten wir vor mutmasslich zu instabilen Triebschneeansammlungen. Im dritten Anlauf gab es nun endlich bedenkenlose Verhältnisse, die sogar einen Alleingang erlaubten.
Bei Tagesanbruch an der Post in Unterschächen starte ich eifrig, im Wissen um den längeren Zustieg bis zum Fusse der Chälen. Die Unterlage ist trotz hohen Temperaturen hart und man kommt entlang der Alpstrasse und später dem Wanderweg gut voran. Erst als ich jedoch einen Blick hoch zum Chälenpass erhaschen kann, denke ich mir: "das sollte heute klappen". Ab hier durchgehend Harsch und Bruchharsch durch die endlose wirkende Chälen bei zeitweise beissendem Wind. Dann ist es plötzlich windstill und ich stehe nach ziemlich genau drei Stunden in der Sonne am Ruchenchälenpass. Nun deutich weniger steil hoch zum Skidepot und per Fussaufstieg zum Gipfel. Letzterer geht heute im harten Schnee gut mit nur wenig Felskontakt - zuletzt über ein hübsches Schneegrätchen. Pickel und Steigeisen gehören hier aber dazu. Den Schlussauf- und Abstieg sowie den Gipfel habe ich dann bei nur wenig Wind für mich alleine - was für ein gewaltiges Panorama!
Abfahrt durch Bruchharsch, ziemlich hässlich - den grossen Ski hätte ich mir sparen können, oder halt deutlich später starten. Als ich die Chälen gegen Mittag abfahre, macht die Unterlage noch keine Anstalten aufzuweichen. Erst am Wanderweg angekommen findet sich etwas Sulz. Egal, denn ich drifte, berauscht von der imposanten Ruchennordwand und entzückt vom frühlingshaften Brunnital, zurück Richtung Unterschächen. Brahms ist akustisch in weite Ferne gerückt als ich die Tour beende. Wahrscheinlich sitzt er noch oben beim Kreuz am Chälenpass und macht wieder mal chli än Lätsch.
Fazit: Die grösste Herausforderung dieser Tour besteht wohl (abgesehen von ihrer Länge) darin, gute Verhältnisse durch die Ruch Chälen bei vertretbaren Risiken anzutreffen. Die Kulisse ist zweifellos imposant und das Brunnital einmal mehr wunderschön, doch Einsamkeit muss hier an geeigneten Frühjahrestagen verdient sein.
Tourengänger:
Sperber

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