Cima Valdritta - 2000 Meter über dem Gardasee


Publiziert von Bahnfahrer , 8. Februar 2025 um 21:43.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 Juni 2024
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2465 m
Abstieg: 2440 m
Strecke:39,9 km

Im Sommer 2024 war ich insgesamt sechs Wochen lang mit einem Interrail-Ticket in Europa unterwegs - aufgeteilt auf insgesamt drei Trips innerhalb von gut zwei Monaten. Da ich insbesondere auch gerne etwas Zeit in den Bergen verbringen wollte und im Jahr vorher das Konzept der Prominenz und der "Ultras" für mich entdeckt hatte, habe ich mich auf der Reise zu einem wesentlichen Teil daran orientiert, wo es relativ einfach zu besteigende ultra-prominente Berge gibt.
Insgesamt waren es immerhin sieben Stück, deren Gipfel ich in diesen sechs Wochen erreicht habe.

Im Juni hatte ich leider nur eine Woche am Stück Zeit, aber in dieser Woche sollte doch zumindest noch ein Ultra drin sein. Hierfür hatte ich mir den Monte Baldo mit der Cima Valdritta (2218m, P1950m) herausgesucht. Kombiniert mit einer Bahnreise über die schönsten Eisenbahnstrecken der Schweiz (alles im Ticket inklusive!) wurde diese Woche somit optimal ausgenutzt!


Tag 1 (17.06.2024): Borghetto (125 m) - Cascata Preafessa (ca. 740 m) - Biwakplatz oberhalb Malga Pian della Cenere (ca. 1130 m)
Strecke: 12,2 km
Zeit: ca. 4 Stunden
Höhenmeter: Auf 1010m
Schwierigkeit: T1-2


Ich beginne diese Tour am Bahnhof von Borghetto (125 m). Ich kann mir nicht erklären, warum ich nicht schon in Avio ausgestiegen bin, das wäre ein gutes Stück kürzer gewesen. So steht erst mal ein nerviger und sehr heißer Tal-Hatscher an. Anfangs auf dem Radweg neben dem Eisack, nach 2,5km wird die Autobahn überquert und es geht auf Wirtschaftswegen weiter zum westlichen Ortsrand von Avio und weiter auf der Straße nach Nordwesten. Nach insgesamt gut 7km zweigt dann endlich der Wanderweg Nr. 652 in einer Kehre der Straße nach links ab (303 m).
Durch den Wald zieht sich der Pfad in einigen Serpentinen nach oben, ab etwa 600m Höhe wird er deutlich flacher. Ein kurzer Abstecher zum Wasserfall Cascata Preafessa (ca. 740 m) lohnt sich.
Es geht noch eine Weile sanft ansteigend das Tal entlang weiter bis zur Malga Pian della Cenere (ca. 1010 m), zuletzt auf einer breiten Schotterstraße. Direkt oberhalb dieser Alm ist sowohl in der topografischen Karte als auch in Openstreetmap eine mit "Bivacco Avio" bezeichnete Biwakhütte eingezeichnet, die allerdings nicht zu existieren scheint. Ich habe auch im Netz nichts dazu gefunden. Das Wetter ist stabil und die Sonne noch ein paar Stunden da, deswegen gehe ich einfach weiter und schaue mich nach einem ebenen Platz zum Biwakieren um. Einen solchen finde ich etwa 120 Meter oberhalb der Hütte. Andere Wanderer habe ich übrigens den gesamten Tag keinen einzigen getroffen.

Tag 2 (18.06.2024): Biwakplatz (ca. 1130 m) - Passo del Cerbiolo (1375 m) - Cima Valdritta (2218 m) - Rifugio Telegrafo (2146 m) - Rifugio Monte Baldo (ca. 1115 m) - Avio (ca. 140 m)
Strecke: 27,7 km
Zeit: ca. 10 Stunden
Höhenmeter: Auf 1455m, Ab 2435m
Schwierigkeit: kurz vorm Gipfel T3, sonst T1-2


Der schnellste Weg in Richtung Gipfel führt mich zunächst ein Stück nach Süden zum Passo del Cerbiolo (1375 m), hier in Hikr fälschlicherweise Corbiolo genannt. Dort scharf nach rechts und quasi eben zu einem breiten Querweg, dann weiter bergauf zur Straße (1557 m). Diese Straße wird ebenfalls gequert, und es geht weiter ohne technische Schwierigkeiten bis knapp unterhalb des Grates. Nach oben hin wird es dabei tendenziell steiler. Ich bin ziemlich in den Wolken, aber als an der Forcella Valdritta (2102 m) zum ersten Mal der Blick nach Westen frei wird, bestätigt sich meine Vermutung, dass die Wolken nur auf der Ostseite festhängen. Es sind nur noch gut 100 Höhenmeter bis zur Cima Valdritta (2218 m) mit einer phänomenalen Aussicht auf den genau 2153 Meter tiefer liegenden Gardasee und eigentlich auch auf die umliegenden Berge, aber durch die Wolken sieht man heute nicht viel.

Ich entscheide mich spontan, nicht direkt wieder abzusteigen, sondern erst mal hinüber zum Rifugio Telegrafo zu wandern und dort einzukehren. Leider sieht es ziemlich geschlossen aus, als ich dort ankomme - dann halt jetzt aber Abstieg. Ziemlich genau 2000 Höhenmeter muss ich hinunter bis zur Bahnlinie. Erst ein kurzes Stück auf demselben Weg zurück, dann zweigt Weg Nr. 652 rechts ab. Auf 1688m Höhe treffe ich wieder auf meinen Anstiegsweg und folge diesem bis auf Höhe der Malga Acquenere. Statt aber wieder zum Passo del Cerbiolo zu gehen, folge ich der 652 direkt weiter über das Rifugio Monte Baldo (ca. 1115 m) und kürze somit den Aufstiegsweg ab.
Diesmal steuere ich allerdings natürlich den näheren Bahnhof von Avio (ca. 140 m) an, was aber trotzdem einen Talhatscher von 5,1km auf Asphalt am Ende bedeutet - immerhin 2km weniger als nach Borghetto.

Tourengänger: Bahnfahrer
Communities: Ultras


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