Unnütz-Überschreitung - alle 3


Publiziert von petro4213 , 31. Oktober 2024 um 23:35.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum:28 Oktober 2024
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Strecke:14km

Da man bei den meisten Unnütz-Überschreitungen liest, dass der Weg zum Hinterunnütz nicht gefunden wurde, möchte ich meine Erfahrung in diesem Bericht beitragen.

Geparkt habe ich am Wanderparkplatz Achenkirch am Bioenergie-Kraftwerk. Die Einfahrt ist etwas blöd, wenn man aus dem Norden kommt. Aber wenn man die Einfahrt nach Achenkirch kurz vor der Kirche passiert hat, dann findet man die Einfahrt nach etwa 200m links - allerdings ohne Linksabbiegerspur, also rechtzeitig blinken. Tagesticket kostete 5 Euro. Kartenleser ist vorhanden.

Noch bei Dunkelheit bin ich mit der Stirnlampe los. Der Weg ist beschildert. Nach ein paar Minuten auf dem Fahrweg zur Zöhreralm zweigt der Zöhreralmsteig rechts ab (kleiner Wegweiser), über den man die langen Serpentinen des Fahrwegs wunderbar abschneidet. Nach einer guten Stunde erreichte ich die noch schlafende Alm.

Nun geht es sehr steil aber in schönen kurzen Serpentinen hinauf - zuerst noch zwischen Bäumen, dann nur noch zwischen Latschen. Trotz der enormen Steilheit ist es kaum irgendwo einmal schwierig oder gar kritisch. Nach weiteren gut 1 1/2 Stunden erreichte ich den Sattel. Dort geht rechts ein markierter Weg durch eine Senke zum Hochunnütz. Ich wandte mich aber nach links und folgte einem schwach sichtbaren Pfad zuerst über die Wiese Richtung Latschendickicht.

Auf meiner Karte sah ich, dass man sich immer ganz nah am Grat halten muss und das stimmte. Niemals darf man sich verleiten lassen, die manchmal wie breite Pfade erscheinenden Furchen zwischen den Latschen nach links zu gehen - aber das merkt man nach spätestens 20m, wenn es einfach nicht mehr weitergeht. Nur an einer Stelle musste ich ein wenig zwischen Latschen rechts Richtung Grat durchschlüpfen, aber da war ein angedeuteter Steinmann. Ansonsten einfach immer am Grat halten - man muss praktisch ständig den Tiefblick nach Osten (rechts) haben, dann ist man richtig. Trotzdem wird es nie wirklich arg ausgesetzt. Auf diese Weise lässt man die Latschen immer links liegen und erreicht nach etwa 10 Minuten den Steinmann am Hinterunnütz.

Der Guffert steht beeindruckend da! Hier wird man meistens allein sein, weil kaum einer hierher findet - naja, jetzt durch meinen Bericht vielleicht doch.

Nach einer ausgiebigen Rast ging ich wieder zurück - jetzt war der Weg stets eindeutig. Zum Hochunnütz kommt man zuerst an einem schönen Kreuz vorbei, das hier einfach in der Landschaft steht - wahrscheinlich in etwa der höchste Punkt, den man aus dem Tal gut sieht. Von diesem Kreuz steigt man erst einmal gut 50 bis 80 Höhenmeter in eine Senke, bevor es auf einem grasigen Rücken zum Gipfel geht, den man nach kaum einer halben Stunde erreicht.

Auch hier war es wunderbar still und einsam und die Aussicht großartig. Auch den Achensee kann man von hier aus endlich gut sehen.

Nun geht es über einen breiten Grat wieder hinab bevor es wieder steil hinauf zum Vorderunnütz geht. Hier ist ein kleiner Kamin zu erkraxeln, aber die Neigung ist nicht so stark - vielleicht 45°. Der Weg führt markiert über die Ostseite um den Gipfel unten herum, bevor er steil auf der Südostseite hinauf zum Gipfel geht. Auch dieser Übergang dauert nur etwa eine gute halbe Stunde und ist nicht schwierig. Nur an zwei, drei Stellen ist der Weg ein wenig schmaler und leicht ausgesetzt - bei normaler Vorsicht aber völlig problemlos.

Am Vorderunnütz wird man selten allein sein. Heute waren etliche Gleitschirmflieger da, aber auch jede Menge anderer Wanderer. Dafür ist hier die Aussicht am besten.

Der Abstieg über die Südseite ist völlg problemlos. Nach etwa 1 1/4 Stunden erreicht man die Köglalm. Hier wird es etwas unübersichtlich. Es stehen jede Menge Wegweiser herum und zwischen all den Gebäuden führen etliche Wege. Man muss zwischen den beiden am weitesten unten liegenden Gebäuden hindurchgehen. Dort steht auch eine Bank mit Wegkreuz. Hier sieht man den Steig über die Wiese Richtung See hinuntergehen. Man muss der Wegweisung Achenkirch folgen, um auf den Panoramaweg zu gelangen, der oberhalb der Hauptstraße zurück zum Parkplatz führt.

Ich befürchtete, dass man auf diesem Weg die Straße hören und riechen kann, aber der Weg ist weit genug weg, dass man noch wunderbar in Ruhe zurückwandern kann.

Alles in allem eine ruhige und schöne Tour. Ich habe mit Pausen gut 8 1/2 Stunden gebraucht. Die Schwierigkeiten sind nirgends über T3. Bei ein, zwei Kraxelstellen braucht man Hände und Füße - trotzdem würde ich sagen, nicht mehr als UIAA I. Es ist nirgends wirklich ausgesetzt.


Tourengänger: petro4213


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T4+
25 Aug 17
Von Achenkirch über die Unnützen · poudrieres
T3
3 Aug 15
Unnütz-Überschreitung · Ole
T2
3 Jul 14
Unnütz Überschreitung · scan
T3
27 Jun 15
Unnütz-Überschreitung · hikemania
T3
T4+ I

Kommentar hinzufügen»