Stellungswechsel im Angerbachtal


Publiziert von ZHB , 18. Oktober 2024 um 11:19.

Region: Welt » Österreich » Südliche Ostalpen » Karnischer Hauptkamm
Tour Datum:17 Oktober 2024
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW, Postauto, Velo
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW, Postauto, Velo

Nach meinem letzten Besuch auf dem *(Galitaler) Polinik schmiedete ich im Abstieg die Idee, das Angertal zu umrunden, wenn möglich oben herum statt unten. Heute war es nun soweit, auch wenn das Wetter eher feucht war.


Heute startete ich wieder in Mauthen Downtown. Ich wählte im Gegensatz zu meinem letzten Mal, als ich auf den Galitaler Polinik ging, die Variante über die Schockgebirgsalm. Nachdem ich versehentlich zu Anfangs in Mauthen einige hundert Meter in Richtung Mauthner Klamm ging, konnte ich diesen Fehler korrigieren und fand den Einstieg am Mauthner Waldbad, wo es einen kostenlosen Parkplatz gibt (Wohnmobil/Wohnwagen-Verbot während der Nacht). Von dort folgte ich einem Waldweg, überschritt auf einer Holzbrücke den Bach und folgte dem Wanderweg.


Dieser wechselt einige Male zwischen einem Pfad und der Forststraße, dennoch zieht sich der Weg etwas in die Länge, bis man die Jagdhütte auf 1342 m erreicht und kurze Zeit später final die Forststraße hinter sich lässt.


An der Schockgebirgsalm öffnet sich das Gelände und bringt einen Geröllkar zutage. Während man hier weiter hochschreitet, sieht man hier und dort immer wieder Trockensteinmauern alter (Train-?)Wege, welche der Wanderweg teilweise unterhalb dieser Wegtrassen passiert und nicht auf ihnen. Kurze Zeit später durchschreitet man das flache Geröllkar und steigt gegen Ende durch einen Einschnitt, durch welchen der Bach fließt, hoch. Aufgrund der heutigen Nebelfeuchten und regnerischen Witterung stieg ich hier aus Bequemlichkeitsgründen direkt im Bach hoch, statt auf dem rutschigen Wanderweg.


Kurze Zeit später trifft der Wanderweg wieder auf den anderen Weg, welcher vom Wurmlacher Polinik herführt. Hier folgte ich dem Wanderweg zum Punkt 2097, ließ den Polinik heute rechts liegen und stieg direkt zur  Obere Spielbodenalm 1818m hinab.


Dort angekommen, folgte ich dem Wanderweg orographisch links und folgte diesem, bis ich an einer betonierten Wasserfassung stand. Ich stieg an dieser ca. 10 Meter hoch, bis ich auf einer kleineren Ebene stand. Hier wiederum stieg ich auf angenehmen Kuhpfaden Zick-Zack hoch, bis ich zur großen Ebene mit den zwei kleinen Seen kam. In der Folge stieg ich zum Joch zwischen Elferspitz (welchen ich heute nicht bestieg) und dem Laucheck hoch.


Immer noch auf Kuhpfaden folgte ich diesen hoch zum  Laucheck 2156m, welches mit einem Gipfelkreuz - welches von einem Einheimischen ;) platziert worden ist - gesäumt ist. Aufgrund des mich heute den ganzen Tag begleitenden Nebel- und Nieselwetters wird die Sichtweite mir heute meist ca. 50 Meter weite Ausblicke gewähren.


Vom Laucheck lief ich am Grat entlang und traf nach kurzer Zeit auf eine Wegspur, welche am Grat teilweise links von Weidepfosten im Auf und Ab zur  Köderhöhe 2228m führt. Von der wiederum mit einem Gipfelkreuz versehenen Köderhöhe folgte ich Pfadspuren, bis ich auf den markierten Wanderweg traf. Auf dem Weg dorthin passiert man immer wieder k.u.k. Schützengräben und sieht auch noch intakte Kavernen. Zum Grat: Die Hände muss man hier nicht aus den Hosentaschen nehmen, es ist im Allgemeinen ein gutmütiger Grasgrat. Maximal T3+, bei heutigem Regenwetter ist dieser für geübte Alpinwanderer keinerlei Problem.


Am Pass bzw. am Wanderweg angekommen, stieg ich diesen hinab ins Angertal, bis ich ein Holzschrein ausmachte, an dem ein alter Alpweg die leicht absteigende Querung des Angertals ermöglicht. Der Weg ist in Teilen nicht mehr sonderlich gut erhalten, das Trasse jedoch erkennbar. Sobald man den Bach quert, bessert sich das Wegtrasse.


Bald trifft man auf eine Weide, dort gibt es eine Viehtränke (weiße Badewanne). An dieser steigt links ein Pfad hoch, welcher auf ca. 1733 m die Staatsgrenze erreicht. Hier traf ich wieder auf offizielle Wanderwegmarkierungen, welche einen zum Großen Pal leiten. Lustigerweise ist der Große Pal kleiner als der Kleine Pal. Hier treffe ich wieder auf Stellungen und Schützengräben - dieses Mal aber italienische. Auf dem  Großer Pal 1814mangekommen, endet die Wanderwegmarkierung. Ich folge hier jedoch weiter dem Grat bzw. den Schützengräben. Teilweise lässt sich eine Wegspur ausmachen, welche jedoch zunehmend verschwindet. Hilfreich ist es hier insbesondere bei heutigem Nebelwetter, den Grenzsteinen zu folgen. (M)ein Kompass und Karte halfen mir dabei, insbesondere im dann waldigeren Gratgelände, stets auf diesem zu bleiben. Achtung: Im Wald sollte man unbedingt aufpassen, wo man hintritt, sind doch einige Löcher von Schützengräben oder Kavernen (teils mehrere Meter tief) sehr gut von Tannenbäumen überdeckt.


Etwa bei Grenzstein Nr. 154 traf ich auf gelbe und rote Punkte. Diese Markierungen geleiten einen zum Rossbodentorl. Sollte man diese verlieren, am besten auf dem Grat bleiben und direkt das Rossbodentorl anvisieren. Zuletzt führen diese einen steilen, aber gut gestuften Wiesenhang hinab. Am  Roßbodentörl 1622m gilt es nun noch, den Schützengraben zu überqueren. Dies querte ich, indem ich in diesen hineinstieg und durch eine kurze Kaverne stieg und aus der Schießscharte hinausstieg.


Nun folgte ich dem offiziellen Wanderweg zum  Freikofel 1757m, weiterhin an schweren Befestigungen vorbei. Teilweise sind steile Wegpassagen mit Eisenbügeln unterstützt. Bei der feuchten Witterung nahm ich diese dankend an. Der Freikofel ist gekrönt von zwei Fahnenmasten, von den Fahnen ist allerdings nur noch wenig übrig - der nächste könnte also mal ein, zwei Fahnen mitbringen :).


Nachdem es nun nicht mehr nur nebelte, sondern wieder deutlich regnete, stieg ich vorsichtig auf glitschigen Steinen hinab zum  Freikofelsattel 1637m. Den kleinen Pal verschiebe ich auf ein anderes Mal und stieg ins Angertal hinab, welches einen auf einer Forststraße schnell hinab zum Plöckenhaus bringt.


Tourengänger: ZHB


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