Fürstein bei Föhnsturm


Publiziert von Pavel , 4. Dezember 2009 um 00:52.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:29 November 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Entlebucherflühe - Fürstein   CH-LU   CH-OW 
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1125 m
Strecke:Flühli (884 m) - Hüttlenen (915 m) - Eggli (1060 m) - Stäldili (1373 m) - Ober Sewen (1739 m) - Fürstein (2040 m)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV nach Flühli Post (LU)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:OV nach Flühli Hüttlenen (LU)

Die Wetterprognose lautete Föhnsturm in den Alpen und gegen Abend von Westen her aufziehende Niederschläge und doch etwas Schnee in den Bergen. Da stellte sich die gute Frage, wo wohl die angenehmsten Verhältnisse herrschen würden. Irgendwie sind wir dann beide auf die Idee mit dem Fürstein gekommen.

Wir (mein Tourenpartner D. und ich) sind nicht allzu früh bei der Post in Flühli gestartet, ein Stück der Strasse und dann der Waldemme entlang um dann festzustellen, dass wir noch eine Station mit dem Postauto hätten fahren können. Naja, wenigstens waren wir endgültig wach, als es dem Rotbach entlang Richtung Ziel ging, immer noch flach und auf Teerstrassen. Nach Chragen - immer noch nicht wesentlich höher - dann endlich ein Waldweg. Bei Eggli wurde es etwas wilder, einerseits das imposante, schuttgefüllte Bachbett des Rotbachs (da muss wohl einiges an Geschiebe unterwegs sein, wenns mal richtig regnet) und der tiefe Einschnitt des Seebenbachs (Chessiloch). Nun ging es endlich steiler den Holzhackwald hoch. Der Holzhackwald macht seinem Namen wirklich Ehre, da liegen so viele Bäume kreuz und quer, so dass es wohl wirklich viel Holz zu hacken gibt... Jedenfalls ein ganz eindrücklicher und wilder Anblick.

Mit Kaffeepause im Stäldili war dann leider nichts, wenn wir die hätten einlegen wollen, so würden wir jetzt noch dort sitzen - das Restaurant geht erst am 11. Dezember wieder auf... Nun also weiter unspektakulär der Fahrstrasse und später dem teilweise vereisten Fahrweg entlang bis Ober Sewen. Bis zu dem Moment lautete der Titel "Einsam am Fürstein unterwegs", da begenete uns ein Wanderer mit Hund.

Ab Ober Sewen hatte es tatsächlich Schnee und mit dem Föhn auch ensprechende Triebschneeverfrachtungen, mangels viel Schnee allerdings mit sehr bescheidenen Dimensionen, da man immer noch den Boden sah... Der Aufstieg auf den Grat gestaltete sich recht unangenehm, der Föhn wurde immer spürbarer. Und wir sahen drei weitere Wanderer! Die letzten paar Höhenmeter und die 300 m Wegstrecke waren schon recht mühsam, jedoch völlig schneefrei. Es wurde dann die wohl kürzeste Gipfelrast meines Lebens - oben angekommen, ein kurzer Händedruck, ein rundum Panorama abfotografiert, Handschuhe angezogen und wieder weg. Der Rückweg war mit meinem Fliegengewicht eine echte Herausforderung - die Stöcke drehte es mir stets in Windrichtung ab und der Föhn versuchte immer wieder, mich aus dem Gleichgewicht zu bringen, was ihm ab und zu doch gelang. Ziemlich rasch bin ich in die Flanke abgetaucht (oder besser gesagt geflüchtet) um den stärksten Windspitzen - und dem dadurch erzwungenen Schneepeeling - etwas zu entgehen. Wieder bei Ober Sewen war es nahezu windstill, ganz eindrücklich!

Weiter gings auf dem gleichen Weg zurück, daher ist dieser Teil schnell erzählt. Fast zum Schluss hats mich auf so einem betonierten Bachüberlauf hingehauen. Das wäre eigentlich nicht der Rede wert, doch nur Sekunden später lag auch noch mein Tourenpartner einen Meter hinter mir auf dem Boden. Das wäre wohl das Kultvideo des Jahres geworden, nur hats leider niemand gefilmt...

Und wirklich just in time - nämlich nur wenige Minuten vor Abfahrt - kamen wir bei der Postautostation in Hüttlenen (Flühli) an. Insgesamt ein lohnender Ausflug (wir trafen wohl knapp 10 Wanderer...) und ein toller Aussichtspunkt, im Sommer aber eher mit dem Bike zu empfehlen, denn Stäldili ist auch auf der Strasse erreichbar. Bis mindestens Ober Sewen kann man ganz gut fahren und spart sich 9 km Abstieg und gut 800 Höhenmeter.


Tourengänger: Pavel


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