Schwarzenberg: Neue Ostwandführe und nördliche Gipfelwand
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Die breite Ostwand des Schwarzenbergs gibt genug her für mehrere Linien, wobei bisher nur diese hier beschrieben wurde. Wer geschulten Auges auf die Karte blickt, erkennt denn auch wenig nördlich des klassischen Ostwand-Sporns eine weitere, weniger ausgeprägte Rippe: Hier wollte ich eine Führe anlegen.
Neue Ostwandführe (wenige Stellen T5, bis Wanderweg unterhalb der Gipfelwand): Charakterlich ähnelt sie der klassischen Führe, ist in ihrer Linie aber ein kleines bisschen gesuchter und deshalb insgesamt weniger logisch und sinnvoll. Während im unteren Teil einem schönen Sporn gefolgt wird, weicht man in der Mitte einer Steilstufe recht deutlich aus und beschreitet den letzten Teil in freier Routenwahl über die wenig strukturierte, bewaldete Steilflanke. Der Zustieg ist hier beschrieben.
Statt dass man nun in die Klassische Tour einsteigt, folgt man wenige Minuten dem aus Norden zufliessenden Bach, bis man den ersten deutlich Sporn erreicht, der in die Ostwand hineinzieht. Der reizvolle Sporn wird bis unter eine senkrechte Nagelfluhstufe erstiegen, wobei er herzhafte, nur an ganz vereinzelten Stellen kniffligere Wurzelzüge, verlangt (T5). Der Blick zurück ins Bachbett mit den ganzen Nagelfluhblöcken ist fantastisch.
Die senkrechte Nagelfluhstufe sieht bloss an einer einzigen Stelle halbwegs ersteigbar aus, wobei ich nach einer Weile des Zauderns, Abwägens und Reflektierens schliesslich die Umgehung wähle. Diese führt dicht an der Wand entlang südwärts unter einem traumhaft schönen Wasserfall hindurch, wobei das Wasser eine regelrechte Grotte ausgewaschen hat (zwei Schritte T5). Ein deutlicher Tierpfad verrät mir, dass meine Routenwahl auch von andern Lebewesen bevorzugt wird. Nach Überwindung der Stufe quert man baldmöglichst leicht aufwärts haltend zurück bis zum Rinnsal, das sich später in Form des eben erwähnten Wasserfalls in den Abgrund stürzt (T3).
Bis zum Wanderweg strebt man nun in freier Routenwahl hoch, wobei man die Schwierigkeiten mit längeren Querungen recht tief halten könnte (T4-). Namentlich die Überwindung eines kleinen, aber langen Nagelfluhbands bedarf einer längeren Querung. Dieses allerdings lässt sich an geeigneter Stelle dank herabhängender Tannenzweige lustvoll auch direkt ersteigen (T5, etwas für Liebhaber).
Nördliche Gipfelwand (T6): Vom Wanderweg aus suche ich eine möglichst direkte Linie, die unmittelbar nördlich des Hauptgipfels (Pkt. 1293) auf den Gipfelgrat führt. Diese Linie empfiehlt sich eher dem differenzierten Gaumen und verlangt etwas Fingerspitzengefühl für die Feinheiten kleinerer Wurzeln. Die Gipfelwand liesse sich auch andernorts ersteigen (überall anspruchsvoll) oder leicht auf dem Wanderweg umgehen.
Nach Überquerung des Wanderwegs kann leicht nordwärts haltend eine breite, wurzellose Grasmulde erstiegen werden, die bis unter die letzte Stufe unter dem Gipfelgrat führt (T5+, gutes Gras, wenig Erdauflage). Der rettende Baum wird erreicht über ein schmales, dreckiges Band (ca. 5m, T6), das nur wenige dünne Wurzeln auf schlechten Tritten bietet. Hat man den Baum erstmal erreicht, sind die Schwierigkeiten überwunden.
Fazit: Durchaus charakteristische Tösstal-Tour und abgesehen von der gewählten, gut umgehbaren Linie in der Gipfelwand auch ohne Medikamente machbar. Insgesamt bleibt
Deltas Klassische Ostwandführe aber lohnender.
Tour im Alleingang
Neue Ostwandführe (wenige Stellen T5, bis Wanderweg unterhalb der Gipfelwand): Charakterlich ähnelt sie der klassischen Führe, ist in ihrer Linie aber ein kleines bisschen gesuchter und deshalb insgesamt weniger logisch und sinnvoll. Während im unteren Teil einem schönen Sporn gefolgt wird, weicht man in der Mitte einer Steilstufe recht deutlich aus und beschreitet den letzten Teil in freier Routenwahl über die wenig strukturierte, bewaldete Steilflanke. Der Zustieg ist hier beschrieben.
Statt dass man nun in die Klassische Tour einsteigt, folgt man wenige Minuten dem aus Norden zufliessenden Bach, bis man den ersten deutlich Sporn erreicht, der in die Ostwand hineinzieht. Der reizvolle Sporn wird bis unter eine senkrechte Nagelfluhstufe erstiegen, wobei er herzhafte, nur an ganz vereinzelten Stellen kniffligere Wurzelzüge, verlangt (T5). Der Blick zurück ins Bachbett mit den ganzen Nagelfluhblöcken ist fantastisch.
Die senkrechte Nagelfluhstufe sieht bloss an einer einzigen Stelle halbwegs ersteigbar aus, wobei ich nach einer Weile des Zauderns, Abwägens und Reflektierens schliesslich die Umgehung wähle. Diese führt dicht an der Wand entlang südwärts unter einem traumhaft schönen Wasserfall hindurch, wobei das Wasser eine regelrechte Grotte ausgewaschen hat (zwei Schritte T5). Ein deutlicher Tierpfad verrät mir, dass meine Routenwahl auch von andern Lebewesen bevorzugt wird. Nach Überwindung der Stufe quert man baldmöglichst leicht aufwärts haltend zurück bis zum Rinnsal, das sich später in Form des eben erwähnten Wasserfalls in den Abgrund stürzt (T3).
Bis zum Wanderweg strebt man nun in freier Routenwahl hoch, wobei man die Schwierigkeiten mit längeren Querungen recht tief halten könnte (T4-). Namentlich die Überwindung eines kleinen, aber langen Nagelfluhbands bedarf einer längeren Querung. Dieses allerdings lässt sich an geeigneter Stelle dank herabhängender Tannenzweige lustvoll auch direkt ersteigen (T5, etwas für Liebhaber).
Nördliche Gipfelwand (T6): Vom Wanderweg aus suche ich eine möglichst direkte Linie, die unmittelbar nördlich des Hauptgipfels (Pkt. 1293) auf den Gipfelgrat führt. Diese Linie empfiehlt sich eher dem differenzierten Gaumen und verlangt etwas Fingerspitzengefühl für die Feinheiten kleinerer Wurzeln. Die Gipfelwand liesse sich auch andernorts ersteigen (überall anspruchsvoll) oder leicht auf dem Wanderweg umgehen.
Nach Überquerung des Wanderwegs kann leicht nordwärts haltend eine breite, wurzellose Grasmulde erstiegen werden, die bis unter die letzte Stufe unter dem Gipfelgrat führt (T5+, gutes Gras, wenig Erdauflage). Der rettende Baum wird erreicht über ein schmales, dreckiges Band (ca. 5m, T6), das nur wenige dünne Wurzeln auf schlechten Tritten bietet. Hat man den Baum erstmal erreicht, sind die Schwierigkeiten überwunden.
Fazit: Durchaus charakteristische Tösstal-Tour und abgesehen von der gewählten, gut umgehbaren Linie in der Gipfelwand auch ohne Medikamente machbar. Insgesamt bleibt

Tour im Alleingang
Tourengänger:
ossi

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