Schwarzenberg-"Ostwand" und "Couloir"


Publiziert von Delta Pro , 25. Mai 2006 um 12:46.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:25 Mai 2006
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 910 m
Abstieg: 910 m

Schon fast "klassische" Züri Oberland-Tour durch die eindrücklichste Wand der Region. Vollständige Einsamkeit, ein grosses Naturerlebnis und viele Wurzelgriffe sind garantiert. Die Route durch die Schwarzenberg-Ostwand zeichnet sich durch eine logische Linienführung aus, das Schwarzenberg-Couloir beeindruckt mit seinen riesigen Nagelfluhblöcken und dem wunderschönen Bergbächlein.

Von Hintergoldingen in 5min zum Wandeinstieg. (Immer den linken Bach nehmen, bis sich ein deutlicher Sporn heraushebt.) Diesem Sporn nach immer gerade hoch. Wandhöhe 400m, mittlere Neigung 45°. der Mittelteil ist etwas flacher, z.T. mit Gemswegen. Nach der Querung des Wanderweges wird es steiler (T6, Wurzelgriffe teils schlecht, bei Nässe heikel, >55° auf 80Hm). Über den SE-Grat und durch die Flanke in wieder an den Wandeinstieg hinab.

Zweiter Aufstieg durch das Schwarzenberg-Couloir. Beim Beginn des Sporns (Ostwandroute) rechts abzweigen und immer im Bachbett bleiben. Wunderschöne Felsformationen, durch die sich das Bächlein windet. Die kleinen Wasserfälle können meist in gutem Nagelfluhfels überklettert werden (I-II), teils gehts es in Tunnels unter den Einfamilienhaus-grossen Blöcken hindurch. Nach einer Verflachung - einem magischen Platz mitten in der Wildnis - weicht man nach rechts in die S-Flanke der Höchhand aus und erreicht über einen schwach ausgeprägten Sporn (T5) den Wanderweg. Auf diesem in die E-Flanke der Höchhand. Dort gerade hinauf bis auf den Gipfel, oben einige Nagelfluhstufen überwindend (T5). Über den langen SE-Grat der Höchhand wieder hinunter nach Hintergoldingen.

Ausgesprochen schöne Züri-Oberland-Tour! Das Gelände ist allerdings nicht zu unterschätzen. Griffe (Wurzeln und Bäume) müssen auf Festigkeit geprüft werden, stellenweise T6, sonst T4 bis T5. Das Naturerlebnis und nicht das Bergsteigen steht in dieser Umgebung eindeutig im Vordergrund.

 

Ausführliche Beschreibung der Route in der Schwarzenberg-Ostwand: verfasst nach der ersten Begehung am 5.4.2002

Durch eine Lücke zwischen den Bäumen erblicken wir weit, weit oben den Gipfel des Schwarzenberg. Es ist weit und steil! Auf einem markanten mittleren Sporn, der zwischen zwei einmündenden Schluchten ansteigt, geht es aufwärts. Wir befinden uns in einem erstaunlich hellen Laubwald. Von rechts leuchten die Felswände der Höchhand zu uns hinab. Anfangs stellen sich uns kaum Schwierigkeiten in den Weg. Die Flanke ist gut strukturiert: der Aufstieg erfolgt in regelmässigen Absätzen – steil, dann wieder eine kleine Terrasse, um sich auszuruhen. Die von den Gemsen angelegten Pfade sind nicht durchgehend, doch weisen sie uns im folgenden Abschnitt immer mehr die Richtung. Die Absätze werden zusehends zu kleinen Nagelfluhwänden, durch die es einen Durchlass zu finden gilt. Zweimal müssen wir sogar vielleicht zwei Meter im Nagelfluhfelsen klettern. Endlich erreicht man – schon ein wenig ausser Atem - den Wanderweg. Hier kann man bequem aus der Wand queren, denn die steilsten Passagen folgen noch.
Unser Sporn hat sich verloren. Wir ziehen uns an Wurzeln weiter aufwärts. Der Hang ist jetzt mit langem Gras bewachsen, in dem sich loses Geröll verbirgt. Leicht links haltend und am Schluss auf einem vorspringenden Sporn erreichen wir zum Teil mit heiklen Griffen den Kamm zwischen den beiden Gipfeln des Schwarzenbergs. Für den Abstieg wählt man am bequemsten den breiten Ostgrat.

Tourengänger: Delta


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Kommentare (1)


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Alpin_Rise hat gesagt: Eine ungewöhliche Tour,
Gesendet am 26. September 2006 um 21:06
die jedoch sehr lohnend ist - mal was anderes. Von Hintergoldigen muss man jedoch gut 15min zum Wandeinstieg rechnen.
Schön sind die vielen Buchen (natürliche Vegetation) anstatt der Fichten aus den bewirtschafteten Wäldern.


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