Sanjarcohkka - Herbst und Winter

Wer auf dem Kungsleden von Abisko nach Vakkotavare unterwegs ist, sollte unbedingt in Kaitumjaure zwei Übernachtungen einplanen. Die Hütten sind traumhaft schön gelegen und idealer Ausgangspunkt für lohnende Gipfelbesteigungen im Sommer, Herbst und Winter. Zur Wahl stehen der Livamcohkka, der Leaibeceabetcohkka und mein Lappland-Hausberg Sanjarcohkka. Die Besteigung der Gipfel ist einfacher als die Aussprache der samischen Bergnamen.
Mein Favorit ist der Sanjarjohkka. Ich habe ihn seit März 2003 insgesamt vier Mal bestiegen und hoffe auf einen nächsten Gang im März 2010. Die Vorbereitungen laufen.

Sanjarcohkka zu Fuss
Von den Kaitumjaurehütten folgt man ca. 10 Minuten dem Weg nach Singi. Ein schmaler Pfad zweigt dann nach links ab (Wegweiser, liegt meist am Boden). Spuren und Steinmännchen weisen hinauf auf die Gratschulter, wo es dann über Schneefelder und Geröllhänge steil weitergeht bis auf den Gipfel. Oben hat es ein Gipfelbuch, eine Rarität in Lappland. Die Aussicht ist fantastisch. Berge, Täler, Flüsse, Seen - eine unendliche Weite. Meist ist man allein, weil es die wandernden Skandinavier nicht auf die Gipfel zieht.

Sanjarcohkka mit Skiern
Der Sanjarcohkka ist die ideale Skitour. In Länge und Höhendifferenz entspricht sie einer Tour im Gantrischgebiet. Gleich hinter den Hütten zieht man hinüber zum langen Hang, der zur Gratschulter hinaufführt. Von hier geht es auf der Südwestflanke steil hinauf bis zum höchsten Punkt im langgezogenen Grat.
Die schönen offenen Hänge sind meist gut eingeschneit. Die Stürme bilden einen sehr kompakten und tragenden Harst, der durch die grosse Kälte pulvrig aufweicht. Es ist ein Fahren wie auf Samt. In Gipfelnähe können sich Eisknollen bilden wie in der Schweiz bei Viertausendern.

Zu Fuss und mit Skiern: die Tour ist viel länger, als man von unten schätzt. Es ist oft so in Lappland: denn erstens ist es länger, und zweitens als man denkt.

Die Hütten des STF
Die Hütten des STF (Svenskaturistföreningen) sind die idealen Unterkunftsmöglichkeiten in Lappland. In der Saison (siehe Link) sind alle Hütten bewartet. Die Stugvardar (Hüttenwarte) betreuen die Anlage, verkaufen Proviant, weisen wenn nötig Schlafplätze zu und kassieren die Hüttentaxe ein. Alles andere besorgt der Wanderer selber: Kochen, heizen, Holz sägen, Wasser holen, Abfall entsorgen. In den Schlafräumen hat es nordische Decken - auch im Winter reicht ein Seidenschlafsack völlig aus. Seitdem ich diese Hütten kenne, kann ich gut auf SAC-Hütten verzichten.