Von Olderfjord zum Nordkapp: Olderfjord - Stohpojohka


Publiziert von Mo6451 , 28. Juli 2024 um 13:38.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum:19 Juli 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 542 m
Abstieg: 231 m
Strecke:20,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Alta mit dem Bus nach Olderfjord
Kartennummer:outdooractive

Die Finnmark verspricht mir die Einsamkeit, die ich im letzten Jahr in Grönland genießen konnte. Diese Mal war es sogar noch etwas mehr, fehlende Infrastruktur, kein Telefon oder Wlan, einsames Gelände, immer wieder fehlende Markierungen und ein zum Teil extrem schwieriges Gelände trotz geringer Höhen, so könnte man das Erlebte kurz zusammenfassen. Begegnungen mit anderen Wanderern gab es keine, nur eine kurze Begegnung mit Einheimischen Samen. Vorweggesagt, diese Etappen benötigen ein großes Maß an Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orientierungssinn in unmarkiertem Gelände. Ohne GPS und/oder Karte wird es schwierig werden. Vor allem Einsamkeit muss man beherrschen.

Von Alta aus nahm ich den Bus nach Olderfjord und erkundete am gleichen Abend noch den Beginn der Wanderung. Dabei konnte ich einen Weg durch den „Wald“ finden, der die Straße abkürzte und mir somit viel Asphalt ersparte. Wieder zurück auf der Straße, folge ich der E 69 bis zum Abzweig der 889. Nicht gerade fußfreundlich und der Straßenverkehr ist auch nicht zu verachten.

Der 889 folge ich nun bis zum Umspannwerk, dort kommt von links der E1 von Kautokeino und nach einem kurzen Hatsch weiter der Straße entlang biegt der E1 dann nach rechts ab. Es gibt ein Schild, ist aber leider verdeckt, lediglich das Tor im Rentierzaun deutet auf den Wanderweg hin.

Die vorwiegende Marschrichtung ist jetzt Nordost, dabei quert man immer mal wieder die Überlandstromleitung. Markierungen gibt es nur noch in Form von aufstellten Steinen mit einem roten T oder auch nur noch Resten davon.

Anfangs gibt es noch lockeren Birkenwald. Bevor der See 203 erreicht wird, ist auch der Wald zu Ende. Das Gelände besteht nun überwiegend aus Bodendeckern, Steinen oder da wo es feucht ist blüht das Wollgras. Es geht überwiegend bergauf auf einer breiten „Fahrspur“. Achtung: Man sollte diesen Spuren nicht gedankenlos folgen, sie führen manchmal in die Irre.

Weiter geht es hinauf zum See Stuorra Gárjilhávri, der schon so groß wie das Meer wirkt. Man muss dazu sagen, dass man an die Ufer der Seen oft nicht kommt, entweder fällt das Gelände zu steil ab oder Rentierzäune verbieten den Zugang. Der Weg ist ein ständiges Auf und Ab.

Ab und An begegnet man Rentieren oder Schneehühnern, die gerade im Federwechsel sind. Erst wenn sie wegfliegen kann man sie erkennen. So hatte ich keine Möglichkeit sie zu fotografieren, sie sind verdammt flott unterwegs. Anders als die kleinen Vögel, die einen mit einem Ruf locken. Sie sitzen auf Steinen und auf den Wegen. Bleibe ich stehen, um sie zu fotografieren, fliegen sie weg um kurz später das Spielchen erneut zu beginnen. So bleibt denn der wunderbare Eindruck im Gedächtnis.

So vergeht Kilometer um Kilometer, abwechselnd aufwärts oder abwärts Richtung nächstem See. Einen Höhepunkt erreicht man bei P 365 Loddegielas, dann geht es abwärts Richtung Stohpojohka wo von rechts ein Rentierzaun verläuft.

Die Hütte ist spartanisch, es ist eine Hütte der Sami, die man benutzen darf. Es gibt zwei Schlafmöglichkeiten, einen Ofen, einen Tisch und einige Stühle, sowie einem Gästebuch. Wasser kann man aus dem nahe liegenden See schöpfen, deshalb ist es wichtig, einen Wasserbeutel mitzuführen.

PS: Wenn man die nackten Zahlen betrachtet, so könnte man meinen, dass bei den geringen Höhenmetern und den absolvierten Kilometern der Weg ist kurzer Zeit zu bewältigen ist. Das ist nicht der Fall und wird bei den folgenden Wanderungen noch deutlicher werden. Die reine Gehzeit betrug auf dieser Etappe 5,5 Stunden, gesamt war ich aber fast acht Stunden unterwegs, weil es bei dem teils schwierigen Gelände immer wieder Pausen braucht. Die Bilder können das teilweise verdeutlichen.

Alle Fotos im Video:
https://youtu.be/uWKwJgM_BYM


Tourengänger: Mo6451


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