Tour de Genereso 1+2: Überschreitung des Monte Generoso 1701 m (Season Opener)


Publiziert von basodino , 6. Juni 2024 um 13:57.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum:31 Mai 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo Monte Generoso 
Zeitbedarf: 2 Tage 7:45
Aufstieg: 1792 m
Abstieg: 775 m
Strecke:18,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Zug via Lugano bis nach Maroggia-Melano (von Lugano alternativ mit dem Schiff)
Unterkunftmöglichkeiten:Ostello La Peonia 1170 m (kleine Pension mit hübschen Doppelzimmern mit eigenem Bad, sehr gutes Essen, sehr faire Preisgestaltung), Agritourismo in Orimento 1275 m (einfache Mehrbettzimmer mit eigenem Bad, Halbpension)

Noch nie waren wir so südlich bei unserem Season Opener, was dieses Jahr auch am Termin lag, und was war ich froh, dass ich mich nicht mit dem noch vorhandenen Schnee auf über 2000 m im Mitteltessin beschäftigen musste. Unser Motto: zu Fuß vom Lago di Lugano an den Comer See!

Während in Süddeutschland das Land oftmals im Regen unterging, erwischte es uns nur im Aufstieg des ersten Tages mit für Tessiner Verhältnisse mässigem Regen.

Maroggia kann man mit dem Boot oder mit dem Zug erreichen. Tourinette und ich waren schon am Vorabend angereist und nahmen das Boot. Das ist ein kleiner Luxus, stimmte uns aber sehr gut auf die bevorstehende Wanderung ein. In Maroggia am Bahnhof trafen wir uns dann mit der restlichen Gruppe.

Wir nahmen die Unterführung zur Autobahnseite und fanden am Ausgang bereits das erste Schild nach Rovio bzw. zur Bellavista. Man unterquert als nächstes die Autobahn und zweigt scharf nach rechts ab, wo ein schmaler, teilweise mit hohem Gras überwachsener Pfad direkt an der Autobahn entlang beginnt. Selbiger biegt an einem Gartentor scharf nach links ab und beginnt mit ein paar Stufen den Aufstieg. Bald quert man rechts aufwärts bis zur Straße, der man nach links hinauf bis zur ersten Haarnadelkurve folgt. Dort über wenige Stufen hinauf und nach links kurz aufwärts queren bis man auf eine weitere Straße trifft. Gleich rechts abbiegen und über Asphalt bis nach Rovio (Kirche, Bushaltestelle). T1, 50 min

Nun zweigten wir nach rechts ab und wanderten durch schmale Gassen durch den Ort nach rechts hinauf und folgten der Schotterstraße bis zu einer Verzweigung. Hier würde der direkte Aufstieg zum Monte Generoso weiter die Straße hinaufführen, während wir auf einen schmaleren Weg rechts abbogen. Dieser schlängelt sich in den nächsten Stunden immer wieder nach rechts hinauf abgewechselt von Zickzack-Anstiegen um Höhe zu gewinnen. Nach etwas mehr als der Hälfte erreicht man die Alpe di Melano, wo es nicht nur einen Brunnen, sondern auch Bänke gibt, so wie eine schöne Aussicht. Das alles konnten wir im Regen dieses Nachmittags nicht genießen. Dafür sahen wir aber eine Gemse und einen Feuersalamander. Lohn genug im Aufstieg.
Schließlich quert der Weg dann nach rechts hinaus und erreicht den langen Südsüdwestrücken des Monte Generoso unmittelbar oberhalb der Bahnstation Bellavista. Auch hier ignorierten wir den nahen Ausblick, die Station selbst war geschlossen. T2, 2 h 30 min

An der Bahnstation beginnt eine Straße, der wir nun sanft hinab bis zur Osteria La Peonia folgten. T1, 15 min

1. Etappe: 8,86 km, 1030 m Anstieg, 143 m Abstieg, 3 h 36 min Laufzeit mit einer Gruppe

Die Osteria wurde dann zum Highlight des ersten Tages. Zum einen waren wir alle in Doppelzimmern untergebracht, die schön, neu und funktional waren. Im jeweils dazugehörigen Badezimmer lief eine kleine Heizung, die unsere wirklich nassen Sachen schnell wieder trocknete. Abends gab es eine Halbpension, wie ich so in der Schweiz noch selten gesehen habe. Vorspeise, erster Gang, zweiter Gang, Nachspeise und Kaffee und Wasser inklusive, dabei konnte man sich das meiste noch frei aus der Karte aussuchen und das zu einem mehr als fairen Preis. Ich schätze mal, dass diese erste Nacht bei uns lange die Referenz für zukünftige Übernachtungen bleiben wird, wobei wir beim Wandern wirklich nicht den Anspruch haben, dass es immer so ist.

Am nächsten Morgen gab es zwar den angekündigten Nordwind, aber noch nicht die durchgreifende Wetteränderung. So tauschten wir den Regen von gestern durch Wind, es blieb aber kühl, feucht und grau. So entschieden wir uns für den kürzesten Weg auf den Monte Generoso. Also gingen wir zurück zur Bellavista, dieses Mal mit Aussicht, und nahmen dort den normalen Weg links der Gleise anfänglich durch den Wald Richtung Gipfel in Angriff. Später wechselt man auf die rechte Seite der Bahnstrecke und die Landschaft wird offener und man sieht weit auf die italienische Seite. Schließlich überholte uns die erste Bahn noch vor der Bergstation der Zugstrecke. T1, 1 h 35 min

Aufgrund des unangenehmen Windes und gelegentlichen Regens verlegten wir die Gipfelpause ins Restaurant. Der Monte Generoso-Kuchen war hier zumindest für Tourinette und mich Pflicht, wenngleich wir ihn so richtig noch nicht verdient hatten, nach dem überschaubar anstrengenden Aufstieg. Ein Stündchen später stiegen wir dann noch den gut ausgebauten Weg bis zum Gipfel hinauf. T1, 15 min

Am Gipfel gab es eine umfassende Aussicht, wenngleich immer noch eine Wolkendecke über uns lag und auch die höheren Berge in der Ferne abschnitt. Die Gruppe teilte ich hier, da nicht alle den kurzen Abstieg in den folgenden Sattel genießen würden. Hier geht es etwas exponiert, mit Drahtseilen gesichert ein paar Stufen hinab (kurz T4, I), während es außen herum ein einfacher Weg ist. T1, 20 min

Nun teilte sich die Gruppe etwas anders auf, da 5 von uns den Baraghetto als 2. Gipfel mitnehmen wollten. Auf diesem endet der kurze Klettersteig, der von Norden heraufkommt. Ohne entsprechende Ausrüstung stiegen wir dort aber nicht hinab. T2, 15 min

In der Folge quert der Hauptweg nun die rechte Flanke der Gipfelkette, wobei man den Sasso Bianco auch locker überschreiten kann, was nur ich tat. Dahinter bildet sich ein letzter flacher Sattel, wo sich die Wege trennen und wir den rechten auf die italienische Seite hinab nahmen. In Kürze erreicht man dort auf dem Rücken eine alte, zerfallene Mauer, wo wir unsere 2. Pause machten. Rechts unterhalb grasen wild laufende Pferde, die Cavalli di Bisbone.
Bald zweigt der Weg nach links in den Wald ab und fällt über eine ruppige Spur weiter ab. Man erreicht dann einen Sattel, an dem eine Forst- oder Alpstraße quert, Barco dei Montoni. Hier rechts flach weg, einen ersten Sattel links ignorierend. Eine Spur zweigt nach rechts unterhalb ab und würde somit den bevorzugten Zugang nach Orimento eröffnen. Wir blieben aber auf dem Sträßchen bis zur Alpe Bol. T2, 1 h 10 min

Hier nahmen wir eine Spur auf, die hart links des Weihers beginnt und nur wenig deutlich über den Rücken bis zum Monte d'Orimento führt. Während in meiner Karte hier ein Weg über den Gipfel hinweg bis nach Orimento führt, war nach dem Gipfel davon nichts mehr zu sehen. Man erkennt noch eine Straße, die von links hinten hinaufführt und die einen leichten Ausweg bieten würde, wir blieben aber am Rücken, der direkt nach Orimento führt. Da links nun ein stabiler Zaun den Weiterweg blockiert, stiegen wir direkt über eine Weide doch recht steil (vielleicht auch T3-) bis zum Agritourismo ab. Das ist sicherlich nicht der beste Weg und wenn hier Tiere weiden sicherlich auch nicht im Sinne des Bauern, aber wir kamen mit dieser wilden Wegführung davon. T2, 30 min

2. Etappe: 9,83 km, 762 m Anstieg, 632 m Abstieg, 4 h 05 min Laufzeit mit einer Gruppe

Das Agritourismo ist dann wesentlich einfacher als das Ostello von der Nacht zuvor. Es gibt 4 Mehrbettzimmer, zwar alle mit eigenem Bad, aber wesentlich weniger modern und im Detail auch nicht wirklich schick. So waren die Matratzen teilweise durchgelegen, die Bettrahmen kratschen jämmerlich und schienen mir eher für Kinder ausgelegt als für Erwachsene. Der Aufenthaltsraum unten wurde zwar durch ein Feuer geheizt, brachte es aber auf kaum 15 Grad, was auch nicht so richtig heimelich war. Insgesamt würde ich hier wegen der Unterkunft nicht nochmal herkommen, für die Tour liegt der Ort aber ideal was die Etappenaufteilung anbelangt.

Der zweite Teil der Tour begann dann aber mit Sonnenschein ...

Tourengänger: basodino, tourinette


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