Blattenstock/Pfaffenchopf oberhalb Innertkirchen


Publiziert von johnny68 , 26. Mai 2024 um 18:02.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:26 Mai 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1187 m
Abstieg: 1187 m
Strecke:Zubinollen - Blattenalp - Blattenstock/Pfaffenchopf

Mein heutiges Gipfelziel steht sehr dominierend über der Gemeinde Innertkirchen im Oberhasli. Es ist trotzdem wenig begangen. Im HIKR finden sich nur gerade 2 Einträge. Dabei gibt es bis auf den Blattenstock/Pfaffenkopf einen wrw-markierten Bergweg, der ziemlich gut unterhalten ist. Nur im unteren Bereich war der Weg überwachsen und etwas schwierig auffindbar.
 
Schnee habe ich auf meiner heutigen Tour keinen mehr angetroffen. Die Regenfälle der letzten Tage haben den Neuschnee zum Schmelzen gebracht. Das Laub der Bäume, vorab Birken, ist bis kurz vor der Blattenalp (rund 1600 m) gut nachgewachsen. Oberhalb der Alp bewegt man sich in einem Fichten-/Föhrenbergwald, in welchem mir die riesigen urtümlichen Fichten aufgefallen sind. Einige dieser Prachsexemplare lagen umgestürzt und schon halb vermodert am Boden. Man kann hier fast von einem Waldreservat sprechen. Allerdings sieht man anhand der Exkremente, dass dieser recht lichte Wald bis zuoberst von Kühen beweidet wird.
 
Ich startete beim kleinen Parkplatz oberhalb Innertkirchen auf rund 700 m. Am Strassenrand stehen Wanderwegweiser, welche einerseits den Weg für den „Säumerpfad“ über den Grimselpass weisen, anderseits für den Bergweg auf die Blattenalp. Zuerst geht es durch feuchten Wald und mit Hochstaudenfluren überwachsene Wiesen hoch. Man gelangt auf rund 875 m zu einem bestossenen Maiensäss, das mit einer Strasse von Innertkirchen erschlossen ist. Am Ende des Maiensässes auf rund 1000 m beginnt der lange Waldaufstieg durch steiles und manchmal etwas felsiges Gelände bis zur Abenweid auf 1500 m. Vor dieser Weide führt der Bergweg entlang eines felsigen Abgrundes, mit einem Elektrodraht gut gesichert, offenbar auch für das bald aufsteigende Vieh.
 
Von der Abenweid an wird der Wald zum oben erwähnten urtümlichen Bergwald, nur unterbrochen durch die grasige Fläche der Blattenalp. Das Alpgebäude scheint gut ausgebaut zu sein – es hat sogar einen Hotpot. Oberhalb der Blattenalp geht es bis auf den Gipfel des Blattenstocks bzw. des Pfaffenkopfs durch Bergwald. Kurz vor dem Gipfel hat es den Pfaffenboden, eine liebliche Senke, übersät mit Soldanellen und Krokussen. Der Gipfelanstieg ist etwas steiler, und erst wenn man die letzte Grashalde erstiegen hat, sieht man plötzlich abrupt mehr als 1000 m in die Tiefe. Es hat dort oben keine Gipfelmöblierung - nichts, mit Ausnahme eines Vermessungszeichens.

Leicht nordöstlich und etwas höher gelegen sieht man zwei Telecom-Umsetzer. Ich ging noch dorthin. Der Weg ist etwas abenteuerlich, weil durch den Urwald bzw. steile Flanken hoch. Ich erspähte oben ein Holzhüttchen, aber als ich vor der Anlage stand, hatte es eine Tafel „Kein Zutritt“. Ich hielt mich daran und ging zum Pfaffenboden zurück, wo ich mein Picknick einnahm. Den Zugang zum Umsetzer könnte man mit T3 klassieren. Der Pfaffenkopf selbst ist eine T2-Bergtour.
 
Die Aussicht auf dem Pfaffenkopf profitiert von der Lage zwischen verschiedenen Tälern: man sieht das Haslital in Richtung Brienzersee  das Gental in Richtung Engstlenalp/Melchsee-Frutt, das Gadmertal in Richtung Susten mit dem Titlis zuhinterst, das Haslital in Richtung Grimselpass mit Pizzo Gallina und Mittaghorn dahinter und schliesslich das Urbachtal in Richtung Engelhörner/Dossenhorn, Wetterhorngruppe.
 
Rückkehr auf demselben Weg.

Tourengänger: johnny68


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