"Är Nase na"

Kurze Velofahrt
Bevor das Wetter wieder umkippt noch rasch auf's Rad. In meiner näheren Umgebung keine grosse Sache. Das Berner Mittelland bietet sich dafür perfekt an. Viele schöne Touren sind hier durchführbar. Ob in die Hügel oder lieber gemächlich flach, hier kann man nach Lust und Laune etwas zusammen zimmern. 
Ich schwinge mich auf den Sattel und lasse mich von meiner Nase führen. Zuerst abwärts zum Moossee wo ich durch den heute gut besuchten Golfplatz fahre. Am Restaurant Seerose vorbei ans nördliche Ufer vom See, werde ich von der Nase gführt. Hier ist das Schilf am in die Hohe wachsen, so das der Blick zum Wasser recht verdeckt wird. Doch die Spührnase findet trotzdem einen Weg an sein Ufer. Spiegelglatt präsentiert er sich mit spiegelnder Oberfläche. Schön, zum geniessen.
Mir wäre es zum verweilen, aber nein, meine Nase will unbedingt weiter. OK, wenn's sein muss. So steige ich halt schon wieder auf mein Zweirad und düse davon. Auf der Hauptstrasse(sie macht Stress) kurble ich am kleinen Moossee vorüber. Kurz schaue ich zurück zu den beiden grossen Tümpel,bis mich der Verkehr zwingt aufmerksamer zu fahren. Beim Kreisverkehr - Moospinte muss ich links abbiegen um kurz danach wieder rechts einzuschwenken, in einen Feldweg. Nun befinde ich mich am Rand vom Golfgelände. Schön gemäht und langweillig ist hier die Natur getrimmt. Aber Spass macht es offensichtlich, das so viele Golfer mit ihren Einkaufswagen sich hier tummeln. Meine Nase rümpft sich. Offenbar gefällt es ihr hier gar nicht. Sie spornt mich an schneller zu kurbeln, so das wir Land gewinnen. Der alte Herr im Sattel kommt leicht ins schwitzen, aber hält die Kadenz hoch. Weiter vorne, der Golfplatz liegt hinter uns,muss ich auf die andere Seite vom Bewässerungskanal wechseln. Ein Baustellensignal zeigt uns hier das es nicht mehr geradeaus weiter geht. Also nach rechts über die Brücke um danach wieder links einzuschwenken. Ab und zu wären hier Störche auf Futtersuche zu beobachten. Aber weil die Nase so stresst, wette ich, sind wir zu früh dran um die Störche zu treffen. Die machen sicherlich noch einen kleinen Mitttagsschlaf, auf irgend einem Kamin eines Bauernhauses.
Nun führt sie mich aus meinen Träumen direkt in eine ruppige Steigung hinein. Sie leitet mich durch das grosse Dorf Münchenbuchsee. Beim Bahnhof gibt es einen  Funpark. Genau da führt sie mich hin. Hier und jetzt beginnt ein Kampf. Die Nase verliert ihn beim letzten Hinderniss, denn der Kurbler setzt sich durch und macht einen kleinen Sprung über diese Welle. Juhuiiii.....
Oben im Dorf haben die 2 sich wieder versöhnt. Sie stehen an einer Ampel vor einer engen Baustellendurchfahrt. Ich "schnäutze" die Nase, danach ist alles wieder im Lot. Bei grün geht unsere Reise weiter. Leider ist die Steigung erst oben bei Diemerswil beendet. Der Schweiss läuft von der Stirn über die Nase. Jetzt endlich merkt sie auch wie ich mich anstrengen muss. An Felder mit rot leuchtenden Mohnblumen vorbei radeln wir durch einen kühlen Wald. Hier geniessen wir den kühlenden Fahrtwind, die Nase trocknet ab.
Am Feuerweiher von Oberlindach vorbei führt unser Ausflug. Durch satte Wiesen mit fröhlich weidenden Kälber radeln wir zum Löhrwald rüber. Die Nase ist zufrieden denn sie steht dauernd an der Spitze. Der Fahrtwind kühlt sanft, es macht uns Spass. 
Im Löhrwald befinder sich ein Moor (das weiss die Nase nicht)das ich besuchen will. Momentan ist die Zeit wo die Schwertlilie blüht. Ich hoffe die Nase stresst nicht schon wieder. Denn ich will mir hier Zeit nehmen zum photografieren. Zum Glück ist sie schon etwas müde und tröpfelt vor sich hin. Ach das ist das Zeichen der schönen Wiesen vom Waldrand. Der Heuschnupfen plagt sie. Also die ist jetzt mit sich beschäftigt, so das ich freie Bahn zum Phötälä habe.
Die Heimfahrt war dann noch ruhig über die Bühne gegangen. Der Kurbler hat dabei das Zepter in die Hand genommen. Jetzt sitzt er im Garten und geniesst die Sonne. Die Nase wurde mit Nasenspray ruhig gestellt.
Bis zum nächsten mal, wenn ich mich wieder von meiner Nase durch die Gegend führen lasse.