Piz D'Agnel (3204m), Piz Surgonda (3160m)


Publiziert von Schneemann , 11. Mai 2024 um 14:39.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberhalbstein
Tour Datum:11 Mai 2024
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:17 km

In den sehr hohen Lagen (über 2000m) liegt noch meterhoch Schnee und deutlich mehr als die letzten Jahre. Allerdings liegt in den tieferen Lagen darunter fast gar nichts mehr. Für Skitouren braucht es daher entweder  Kombi-Touren (Hike&Ski, Bike&Ski) oder es braucht einen sehr hohen Startpunkt. Heute ging's bei mir daher vom Julierpass - viel höhere Startpunkte finden sich kaum in der Schweiz - auf den Piz d'Agnel und im Anschluss noch den Piz Surgonda. Wetter: ein Traum, Aussicht: Überwältigend, Abfahrt: toller Firn! Eine Skitour wie aus dem Bilderbuch.

Tour:
  • Früher Start von ca. 2'200m Höhe am Julierpass gegen 6:30 Uhr. Der Parkplatz war noch recht leer - und überhaupt waren heute nur noch wenige Leute unterwegs (viele Deutsche, ein paar Italiener).
  • Vom Parkplatz geht's über ruppigen, hartgefrorenen Schnee ins Val d'Agnel hinein. Nicht gerade der grosse Genuss, zudem wars unter Null und es ging ein zügiger Wind.
  • Val d'Agnel: Auch wenn die Schreibweise ähnlich ist: "Agnel" steht im Rätoromanischen wohl nicht für "Engel", sondern für "Lamm". Wo die Bezeichnung herkommt weiss ich leider nicht.
  • Die Lawinenzüge im Val d'Agnel sind viel grösser als die letzten Jahre. Es gingen wohl mehrere Lawinen vom linken Talrand weit in die rechte Talflanke, über den Bach hinweg. Etwas improvisieren beim Spuren ist hier nötig.
  • Erreicht man die flache Talebene im Val d'Agnel, ist der ruppige Teil geschafft und der Genuss startet. Freie Spurenwahl auf fester Schneedecke in den ersten Sonnenstrahlen ist so genial.
  • Von der Fuorcla d'Agnel (2930m) geht's erstmal wieder eine kurze und steile Abfahr hinunter. Hier war's noch sehr hart gefroren. Danach denn der sonnige und tolle Aufstieg über den Vadret d'Agnel (ob da im Sommer überhaupt noch ein Gletscher/Firnfeld da ist?).
  • Unter dem Gipfel, beim Sattel Fuorcla da Flix (3065m) wird üblicherweise das Skidepot errichtet und es geht zu Fuss weiter. Ich hab die Steigeisen verwendet und war froh drüber bei der festen Schneedecke - es gab heute aber auch Leute ohne Steigeisen. Wär nicht meins...
  • Der lange Fussanstieg wird belohnt durch eine traumhaft Rundumsicht. Der hohe Gipfel bietet fast eine Flugzeugperspektive, die Anzahl an sichtbaren Gipfeln ist schier unendlich. Satt sehen ist kaum möglich. Ein noch schöneren Anblick bietet wohl nur S.K.
  • Mit ca. 300 Höhenemeter extra, lässt sich noch der Piz Surgonda anhängen. Da die Schneedecke noch stabil war, entschloss ich mich dafür. Die Tour ist logisch und einfach, bietet aber eine wunderbare Abfahrt bei Firnverhältnissen.

Fazit:
Endlich mal wieder eine lange Skitour im Juliergebiet. Gleichzeitig war es auch ein kleiner Trainingstest in der Höhe. Sehr nette Tourengängerinnen getroffen, wobei die Schweizer heute definitiv in der Minderheit waren. Eine traumhafte Tour. Einzig die Gegentsteigung und der lange Fussaufstieg beim Piz d'Agnel sind etwas nervig, aber dafür gibt's ein Panorama das seinesgleichen sucht. Sehr empfehlenswert, bei diesen Bedingungen zumindest. Noch einiges kürzer ist die Tour wohl von der Jenatschhütte aus.

SLF: gering (morgens), mässig (am mittag)

Tourengänger: Schneemann


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»