Den Schwarzen Grat von Isny aus zu Fuß erklommen.
Manche Projekte muß man aus Zwang einfach angehen. Nachdem mein Auto zur Inspektion war, mich aber der Bewegungstrieb an den Schwarzen Grat trieb, lief ich diesmal von Isny aus direkt auf den Schwarzen Grat - erst unterwegs viel mir ein, daß ich ja auch noch mein Vélo als Transportmittel der Wahl zur Hand gehabt hätte.
So lief ich am Spätnachmittag durch's Schächele nach Kleinhaslach raus und wollte dort den Fußweg nach Rotenbach abkürzen, als mein Weg plötzlich von einem Eletroweidezaun blockiert wurde. Nun, dies ist ja kein wirkliches Hindernis und so gelangte ich unter dem Zaun hindurch auf eine Kuhweide. Die Kühe standen in einigen Metern Entfernung und musterten mich. Ich war just dabei ein gemächliches Lauftempo anzusetzen und einen Bogen um die Herde zu schlagen, als diese ebenfalls anfingen sich in meine Richtung in Bewegung zu setzen.
Und da sah ich es dann...bzw. sah ich das etwas fehlte. Diese Kühe hatten gar keinen Euter. Es war eine Herde Jungbullen, die hier auf mich mit immer größer werdendem Tempo auf mich zustürmte. Flucks nahm ich die Beine in die Hände und machte kehrt. Mit einem großem Sprung, der jedem Hochspringer Ehre gemacht hätte, überwand ich den Weidezaun und brachte mich in Sicherheit. - Soviel zum Thema Abkürzung.
Ich folgte nun den üblichen Straßenweg zur Lueginsland-Hütte, kämpfte mich den steilen und lehmigen mit Laub gesäumten Schanzentrai.l bis zur Schletter hinaus. Von dort galangte ich sehr schnell dann auch zum Turm und mußte enttäuscht feststellen, daß irgend ein kleptomanischer Volldepp meine original nepalischen Gebetsfähnchen, welche ich eine Woche zuvor gehisst hatte, mitgenommen hatte.
Verärgert machte ich nach einem kurzen Stopp kehrt und gelangte über eine kleine Schleife wieder an die Schletter und nahm den Sandsteintrail hinab. Zwischenzeitlich war die Dämmerung eingebrochen und im Wald wurde es sehr dunkel. Gut, daß ich meine Stirnlampe dabei hatte.
Am Sandsteinfelsen wurde ich dann allerdings von tagheller Flutlichbeleuchtung und Lärm in einer Matschwüste empfangen. Waldarbeiter scheinen wohl nie Feierabend zu machen und waren dort noch mit ihren Vollernter bei der Arbeit. Geblendet mußte ich mir den Einstieg zum Hohlwegtrai.l suchen, welcher mit Astresten ziemlich verbaut war.
Nur gut, daß ich meine eigene Beleuchtung dabei hatte. Auch auf diesem kleinen Weg, hatten die Holzarbeiter mächtig gewütet. - Keine 15 Minuten nach Verlassen des Turms gelangte ich so wieder an die Lueginsland-Hütte und machte mich auf den Rückweg. - Diesmal ohne jegliche Abkürzungen.

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