Burgsandstein an der Kaiserburg - Geotoprunde in Nürnberg


Publiziert von 83_Stefan , 31. Mai 2024 um 20:43.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum:27 April 2024
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 1:30
Aufstieg: 50 m
Abstieg: 50 m
Strecke:5,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nürnberg Hauptbahnhof
Kartennummer:BayernAtlas

Mit über einer halben Million Einwohnern ist Nürnberg nicht nur die zweitgrößte Stadt in Bayern, sondern ohne Zweifel auch eine der schönsten in ganz Deutschland. Die mittelalterliche Altstadt mit vielen historischen Gebäuden sowie zahlreiche Wirtshäuser mit traditioneller fränkischer Küche schaffen ein Flair, in dem man sich gut aufgehoben fühlt. Wahrzeichen Nürnbergs ist die Burg, die auf einem Sandsteinfelsen hoch über der Stadt thront. Dieser Felsen ist die Typlokalität des Burgsandsteins, der in weiten Teilen Mittelfrankens verbreitet ist. Daher wurde er in die Auswahl der hundert schönsten Geotope Bayerns aufgenommen. Auf der hier beschriebenen Runde entdeckt man die Schönheiten Nürnbergs bei einem Bummel vom Bahnhof quer durch die Altstadt zur Kaiserburg sowie am Rückweg entlang von Stadtmauer und Pegnitz. 

Nach Nürnberg reist man am besten mit dem Zug. Vom Hauptbahnhof mit seinem Empfangsgebäude im neugotischen Stil überquert man den stark befahrenen Bahnhofsplatz und gelangt mithilfe einer hölzernen Fußgängerbrücke über den Stadtgraben und durch das Frauentor in den Waffenhof. In diesem Hinterhof stehen die ersten Fachwerkhäuser, rechter Hand befindet sich der Frauentorturm. Erste kleine Läden wie eine Kerzenwerkstatt oder Wirtschaften mit Außentischen laden zum Bummeln und Einkehren ein. 

Nach dem Waffenhof folgt man der Frauentormauer, die früher die Stadt begrenzte, nach links bis zur Vorderen Sterngasse. Sie führt in die Altstadt hinein zum Hallplatz, wo sich das sehenswerte historische Zeughaus mit der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle befindet. Schön haben es die Beamten hier, durchaus beneidenswert! Vom Hallplatz gelangt man weiter zur beeindruckenden Lorenzkirche, vor der sich einige Marktstände befinden. Die Lorenzkirche wurde zwischen den Jahren 1250 und 1477 im gotischen Stil errichtet und im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Davon ist heute nichts mehr zu sehen, auch im Inneren ist die Ausstattung eindrucksvoll. 

Zwischen dem Tugendbrunnen und dem alten Eckgebäude mit Erkern und interessanten Verzierungen, in dem sich der Nassauer Keller befindet, wandert man in nördlicher Richtung entlang der Königstraße hinunter zur Pegnitz und überquert diese auf einer Brücke. Rechter Hand befindet sich das sehenswerte Heilig-Geist-Spital, unter dem ein Teil des Flusses hindurch fließt. Am Narrenschiff-Brunnen vorbei gelangt man sodann zum Hauptmarkt, der sich vor der Frauenkirche befindet. Sie ist das römisch-katholische Pendent zur vorhin besuchten Lorenzkirche und wurde in den Jahren 1352 bis 1362 erbaut. Am Hauptmarkt gibt es zahlreiche Marktstände für den täglichen Bedarf, wer gerne isst, ist hier richtig.

Der Hauptmarkt wird schräg links haltend überquert, die gotische Kirchturmspitze des Schönen Brunnens gibt die Richtung vor. An einer Stelle des Brunnens ist ein Messingring nahtlos in das eiserne Gitter eingeschmiedet, von dem keiner weiß, wie er an seine Position gelangt ist. Die Legende erklärt es - wie so häufig - mit einer Liebesgeschichte. Zwischen der eindrucksvollen Sebalduskirche und dem historischen Rathaus flaniert man zuerst am Rathausplatz, später entlang der Burgstraße hinauf zur gewaltigen Kaiserburg, die auf einem großen Sandsteinfelsen errichtet wurde. Sie ist das eigentliche Wahrzeichen Nürnbergs und über 1000 Jahre alt. Bei dieser Kulisse gerät der Sandsteinfelsen, der stellvertretend für viele andere Sandsteinfelsen in Mittelfranken in die Liste der hundert schönsten Geotope Bayerns aufgenommen wurde, fast ein wenig zur Nebensache. Etwas versteckt steht eine Schautafel mit weiterführenden Informationen zum Geotop. Natürlich darf auch ein Abstecher hinauf zur Kaiserburg nicht fehlen, sie ist absolut sehenswert und man möchte fast meinen, man befände sich noch im Mittelalter. Die Burg ist frei zugänglich, Eintritt muss man keinen zahlen. Von oben hat man auch einen schönen Ausblick über die Stadt, bei gutem Wetter kann man weit sehen. Wer das nötige Kleingeld dabei hat, kann im Burghof auch einkehren.

Von der Kaiserburg gelangt man über Am Ölberg und die Obere Schmiedgasse zum Tiergärtnertor mit seinem Wachturm. Hier befinden sich einige Wirtschaften und das bei Besuchern beliebte Albrecht-Dürer-Haus. Hier wohnte und arbeitete der berühmte Maler bis zu seinem Tod im Jahre 1528. Entlang der Stadtmauer schlendert man südwestwärts, bis man am Hallertor nach links schwenkt und vorbei am Geiersbrunnen wieder auf die Sebalduskirche zuwandert. Am Weinmarkt hält man sich scharf rechts und schlendert durch die Weißgerbergasse mit ihren Fachwerkhäusern wieder zurück zum Hallertor. 

Der Maxplatz wird überquert. Jenseits beginnt der Kettensteg, eine Fußgängerbrücke, die entlang der Stadtmauer über die Pegnitz führt. Auf der anderen Seite des Flusses folgt man diesem aufwärts, bis man an einer Holzbrücke erneut die Seite wechselt und - vorbei an Henkerhaus und Bratwurstmuseum - zur Karlsbrücke gelangt. Hier kann man schön einkehren. 

Über die Brücke und dann entlang der Kaiserstraße geht es weiter zum Josephsplatz und zum Ludwigsplatz, wo sich der Weiße Turm erhebt; im Hintergrund zeigt sich die Elisabethkirche. Vor dem Weißen Turm kann man das Ehekarussell bestaunen. Dabei handelt es sich um einen Brunnen mit durchaus lustigen Motiven, der 1984 errichtet wurde, um einen Entlüftungsschacht der Nürnberger U-Bahn zu kaschieren. Das ist wirklich bestens gelungen. Über den Jakobsplatz und die Ludwigstraße gelangt man schließlich zum Spittlertorturm, wo man wieder die Stadtmauer erreicht. Entlang der Frauentormauer wandert man durch das Rotlichtviertel grob in östlicher Richtung zurück zum Frauentor nahe dem Hauptbahnhof, wo sich die Runde schließt. Alternativ kann man im Stadtgraben zurück zum Bahnhof schlendern.

Schwierigkeiten:
Nürnberger Runde zur Kaiserburg: T1 (Stadtspaziergang).

Fazit:
Eine äußerst kurzweilige 5*-Symbiose aus einer Stadtbesichtigung Nürnbergs und einer Geotopwanderung, bei der natürlich auch der Genuss nicht zu kurz kommt. Einkehrmöglichkeiten gibt es fast an jeder Ecke und man hat  die Qual der Wahl. Die Kaiserburg ist sehr beeindruckend und auch die Nürnberger Altstadt zieht nicht umsonst Touristen aus aller Welt an.

Mit auf Tour: Franzi und Theo.

Anmerkung:
Der Burgsandstein an der Kaiserburg ist Geotop Nummer 11 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Fränkisches Keuper-Lias-Land, 5*-Tour, Bayerns schönste Geotope, Burgen und Schlösser, Bus und Bahn, Deutschlandticket, unter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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