Erster Bericht im Internet über eine Skitour zur Kleinen Schafkarspitze - Ausgangspunkt Gramais

Nachdem ich in Gramais geparkt hatte, hieß es, zuerst einmal die Skier zu tragen. Zuerst ging es über einen Weg hinab in den Talgrund. Nachdem ich eine Brücke überschritten hatte, marschierte ich über einen Fahrweg, der langsam an Höhe verliert. An einer Brücke biegt ein anderer Fahrweg nach links ab, Dort stehen Wegweiser, die zum Schafkar und zum nach ihm benannten See weisen. Dieser tiefste Punkt der Tour liegt in etwa 1260m Höhe.

Nach etwas mehr als 100hm Aufstieg muss ein Bach überschritten werden, wobei dort eine sehr schmale Fußgängerbrücke existiert. Der Bach führte wenig Wasser, weshalb man auch direkt auf dessen andere Seite gehen konnte. Oberhalb von etwa 1430m Höhe lagen die ersten Schneereste. Dort waren Skispuren zu erkennen, die wahrscheinlich vom Vortag stammten. 

Mich hatten 4 Skitourengänger passiert, als ich die Skistiefel gegen die Wanderschuhe austauschte. Ausreichend Schnee für eine Begehung mit Skier bestand erst oberhalb von 1500m Höhe. Der Fahrweg wird an einer Rechtskurve verlassen, um eine etwas längere Passage in engem Baumbestand zu absolvieren. Dahinter muss bald der Bach nach links überschritten werden. Dort schauten Schottersteine aus dem Schnee. Es geht weiter in den ca. 35° steilen Hang auf der linken Seite des Tals, der ein großes Stück gequert werden muss. Man gelangt schließlich in eine Mulde, aus der heraus in einem steileren Hang nach links aufzusteigen ist. Während die Aufstiegsspur weiter oben geradeaus hinaufführte (es gibt Skitourenvorschlag mit dem Ziel "Halsl", 2310m). Nun musste ich nach rechts abbiegen, um zur Kleinen Schafkarspitze gelangen zu können. Ich querte zuerst einen Hang mit Abfahrtsspuren, bevor ich in unverspurtes Gelände kam. Zuerst stieg ich im an die 35° steilen Hang mit ein paar Spitzkehren auf, bevor ich etwas unterhalb von Felsen den Hang querte. Schließlich erreichte ich die Mulde mit dem Schafkarsee, der nicht zu erkennen war. Am Beginn des steilen Hangs unterhalb des angestrebten Berges machte ich erst einmal eine ausgedehnte Rast.

Danach trat ich den Aufstieg über den nach oben aufsteilenden Hang an. Bald erreicht er mehr als 35°, ganz oben wird er an die 40° steil. Ich erreichte die Scharte mit Skier, wo ich sie zurückließ. Der Anstieg über den Grat zum Gipfel ist ziemlich anspruchsvoll. Es gibt ein paar Kletterstellen bis II, zumindest bei Schnee und ausgesetzte Stellen. Zudem bestanden Wechten, weshalb größte Vorsicht geboten war! Die letzten Meter zum Gipfelsteinmann waren etwas heikel, da man nicht erkennen konnte, wo noch Fels unter dem Schnee besteht. Ich hielt mich zuerst links an den Felsen, dann mussten zwei Schritte in der Mitte des Schneegrates vorgenommen werden. Meine Erfahrung sagte mir, dass der Schnee dort noch auf Fels liegt. Links fällt auch Steilgelände ab. 

Nach vorsichtigem Abstieg durfte ich eine fantastische Abfahrt im butterweichen Firn genießen! Nach ca. 25min. Abfahrt war sie 800hm tiefer schon wieder zu Ende!

Fazit: eine Skitour in traumhafter Berglandschaft bei bestem Wetter und  ultrablauem Himmel und eine spannende Gratbegehung zum Gipfel! Unbedingt empfehenswert für den Skibergsteiger!