Geierwand 2076m - Eiskalt und knallhart


Publiziert von georgb , 18. April 2024 um 09:49.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 April 2024
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:15km

Es hat empfindlich abgekühlt, ein Temperatursturz quasi über Nacht von annähernd 20 Grad! Trotzdem bleibe ich knallhart, schnüre meine Wanderstiefel und stelle den Wagen eiskalt am Dürrensee ab. Mein Ziel ist die Geierwand, eigentlich nur bei Kletterern bekannt, aber da wo die Kletterer absteigen, kann einer wie ich eben auch aufsteigen ;-)
Marcisos kennt sich in der Gegend bestens aus und hat mir eine gute Wegbeschreibung mitgegeben, Danke Marcel! Ich komme locker zum Klettergarten Geierwand und folge den Wegspuren weiter aufwärts. An einer Grotte zweigt rechts ein Steiglein ab zum Ausstieg der Kletterrouten auf dem höchsten Punkt. In den Karten ist der eigentliche Geierwandgipfel weiter südwestlich vermerkt, aber hier kommt man schließlich direkt von der Geierwand hoch.
Da stehe ich also im Schnee zwischen den Latschen, so richtig aufregend ist der Gipfel nicht. Immerhin gibt es nette Ausblicke auf die Zinnen, den Cristallo und die Hohe Gaisl, auch nicht schlecht. Der Tag ist noch jung, ich steige ein Stück zurück bis unterhalb der Grotte und folge rechts einer steilen, grasigen Rinne, um wenigstens einen Blick Richtung Strudelkopf zu erhaschen. Weit hinten zeigt er sich und zu meiner Überraschung trägt der Schnee. Die tiefen Temperaturen haben ihn knallhart gefroren und ich kann locker darüber spazieren, ein glücklicher Umstand, der mir die Querung zum Strudelkopf ermöglicht?
Ich nutze die Gelegenheit und steige weiter, zunächst auf der Linie einer alten Militärstraße und später intuitiv über die sanften Hänge bis zum Heimkehrerkreuz. Der hartgefrorene Schnee trägt mich perfekt und schon stehe ich zusammen mit 4 Schneehühnern und 4 Schweizern am Gipfel.
Es bleibt allerdings ungemütlich, von Norden bläst eiskalter Wind und trägt den ersten Graupel herein, ich verabschiede mich von meinen acht Begleitern und trabe abwärts Richtung Dürrensteinhütte. Es ist ein Genuss zu gehen, die harte Unterlage trägt auch hier bestens, keine Sonne, die ihn aufweichen könnte. Im Schneegraupel folge ich später den weiten Serpentinen der Militärstraße, es zieht sich bis nach Schluderbach.
Ein paar Kilometer braucht es noch bis zum Dürrensee, dort taucht über mir auch wieder die Geierwand auf und mein Kreis schließt sich, möglich geworden nur durch Eiseskälte und Knallhärte.

Tourengänger: georgb


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