Alter Unterstetten-Weg gesucht


Publiziert von PStraub , 9. April 2024 um 16:12.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 8 April 2024
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Rigigebiet   CH-LU 
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m

Bis in die 80er-Jahre war in der LK eine Wegspur eingezeichnet, welche von Freibergen via Oberebnet nach Unterstetten führt. Vor Jahren hatte ich diesen Weg einmal begangen, das erschien mir damals gar nicht so schwierig. Jetzt wollte ich schauen, ob die Passage im Gelände überhaupt noch auszumachen sei.

Erst fuhr ich mit der Bahn nach Goldau und von dort mit dem Bike via Fruttli - First zur Schild-Hütte, wo ich das Bike unter der Brücke verstaute. Ich hatte in der Höhe mit Föhn gerechnet, und dass die Fahrt quasi im Windschatten der Rigi einigermassen ruhig verlaufen würde. Doch nichts da: Bereits in Goldau war der Wind stürmisch, und zwischen Bernerhöhe und Ochsenchneu musste man aufpassen, um von den Böen nicht von der Strasse geworfen zu werden. Dass der Wind fast immer von vorne kam, gehört eh zum Biker-Schicksal ..
Erstaulicherweise war es weiter oben weit ruhiger. Und warm wie im Sommer.

Ab der Schild-Hütte ging ich zur nicht markierten und stellenweise sehr schmalen Wegspur, welche von dort hinunter nach Oberebnet führt. Der untere Teil gehört zum markierten Bergweg Freibergen - First. In Oberebnet ging ich weiter Richtung Bräd und folgte dann meinem GPS-Track (siehe unten), mit welchem ich den Verlauf des ehemaligen Weges in die Karte übernommen hatte.
Fast überall ist tatsächlich noch so etwas wie eine Spur zu finden, anscheinend nutzt zumindest das Wild diese Route. So kam ich einigermassen einfach zur Schlüsselstelle, wo man eines der Rigi-Bänder queren muss. Dort hat es zwei steile Tobel, technisch soweit kein unüberwindbares Hindernis. Schon vorher hatte ich eine Gruppe Gemsen aufgescheucht, welche sich mit einem Steinhagel revanchierten. Doch was in den beiden Runsengerinnen hinunterkam, stellte alles in den Schatten. Ich flüchtete mich hinter eine dicke Buche und wartete ab, in der Meinung, die Gemsen würden sich bald einmal verziehen. Doch so alle paar Sekunden kamen neue Geschosse von teils beträchtlicher Grösse. Keine Ahnung, was diesen Steinhagel auslöste. War es Wild, war es der Sturm, welcher in den Dossenwänden Steine löste? Oder wurden weiter oben Wege oder Alpen gesäubert?

Was auch immer, nach einer längeren Wartezeit war klar: Bei diesem permanenten Beschuss wäre eine Kraxelei dort hinauf einfach zu gefährlich. So brach ich, nicht wirklich begeistert, die Übung ab und stieg weiter vorne via Hinder Würz - I de Stöcke wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Besonders schwierig wäre die Route nicht, doch bewegt man sich fast ständig in Gelände, welches zwischen 30° bis über 45° steil ist, also deutlich im T5-Bereich.

Doch warum sollte ich diesen alten Weg finden wollen? Nostalgie ..

Als Kind war ich praktisch jedes Jahr auf Unterstetten in den Ferien. Mein Grossvater* hatte die Liegenschaft (vermutlich 1922) gekauft, meine Grossmutter und ihre Töchter, später eine Tante und ihr Mann haben die Pension bis in die 80er-Jahre geführt.
Damals gab es in der südöstlichen Ecke der Terrasse eine Treppe, welche das Ende der oben erwähnten Wegspur war. Uns Kindern war die Begehung verboten, zu steil, zu gefährlich ist das Gelände darunter.
Dafür durften wir noch mit der abenteuerlichen Seilbahn fahren, welche zwar immer noch dort steht, aber seit unendlich langer Zeit nicht mehr betrieben wird.

* Er war offensichlich innovativ. Und ein guter Geschäftsmann, siehe hier (Bild und 2. Abschnitt).


Anschliessend fuhr ich mit dem Bike zurück nach Goldau, und dann, aus eher peinlichen Gründen, gleich noch einmal hinauf bis Fruttli und zurück. So kam einiges an Bike-Höhenmetern zusammen.


Bike: auf/ab ca. 1660 Hm, total 38 km

Tourengänger: PStraub
Communities: ÖV - Bike - Hike


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Kommentare (1)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 10. April 2024 um 12:50
Ein gutes Mittel um alte Wege aufzuspüren, ist das unter "Höhen" aufgelistete multidirektionale Relief. Dort sieht man auch diesen Weg noch ziemlich deutlich.

Die Schwierigkeit dürfte, wie du schreibst, das Durchqueren der Gräben sein. Dort sind auch die Spuren nicht mehr erkennbar.


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