Skitour Corn Suvretta und Corn Chamuotsch

Vergangenen Sonntag gings auf der Nordseite der Julier-Passstrasse zu den beiden klassischen Skitourenbergen Corn Suvretta und Corn Chamuotsch. Diesmal waren im Gebiet gegen fünfzig oder gar mehr Tourengänger unterwegs, vermutlich um vieles mehr als im Sommer. Viel Saharastaub in der Atmosphäre beeinträchtigte die Sicht bei der schönen Abfahrt zur Alp Güglia leider erheblich.

Etwas erstaunt waren wir schon, als wir nach der kurzen Anfahrt von unserem Nachtquartier im Ospizio La Veduta nur noch einen einzigen offiziellen Parkplatz bei der Alp Güglia vorfanden. Der Anstieg durch das lange Valletta dal Güglia im Schatten war meditativ und sehr angenehm. Wir folgten einer von mehreren Aufstiegsspuren bis ca. 2700m und zweigten dann nordostwärts ab zur Fuorcla Chamuotsch. Von dort umgingen  wir den Chamuotsch westwärts bis zum Skidepot. Auf gutem Trittschnee und leichten Felsen stiegen wir zur Holzstange auf, welche den höchsten Punkt des Berges markiert. Erstaunlicherweise ganz allein genossen wir den eindrücklichen Blick zum felsigen Piz Julier und zum Skigebiet des Piz Nair im Osten. Nach der Abfahrt zurück zur Fuorcla Chamuotsch banden wir uns die Skis auf den Rucksack und stiegen über den Südostgrat zum Corn Suvretta auf. Der Grat war gut eingeschneit, im Trittschnee sanken wir jedoch manchmal etwas tiefer ein. Auf dem Corn Suvretta waren wir bis zu unserer Abfahrt über die Südwestflanke die einzigen Tourengänger, beim Anmarsch sahen wir lediglich zwei Skifahrer den Hang herunterkurven. Die Abfahrt war bis zur Flachpartie ausser der erwähnten schlechten Sicht ganz vergnüglich.  

Das SLF meldete für den Tourentag eine mässige Lawinengefahr am Morgen und eine erhebliche Lawinengefahr für nasse Lawinen am Nachmittag. Die hohe Frequenz von Tourengängern im Gebiet hat uns doch etwas überrascht. Später erfuhren wir beim Nachtessen in Bivio, dass im dortigen Hotel Post diese Woche insgesamt 60 Skitourengänger einquartiert sind.