Bolle di Magadino und Bolla Rossa

Frühlingserwachen in den Bolle di Magadino
Wie letztes Jahr verbrachten wir zusammen mit Barbara vor dem Ostern-Ansturm der Deutschschweizer einige Tage im Locarnese. Dort findet man Italianità light, mediterrane Lockerheit in Kombination mit helvetischer Verlässlichkeit. Bei der Anreise am Montag mit dem gelben Postauto über den San Bernardino war es im Sopraceneri noch sonnig und frühlingshaft mild. So nutzten wir den Nachmittag zum Besuch der Bolle di Magadino, die für den Naturschutz von internationaler Bedeutung sind und die wir vom Dorf Magadino aus zu Fuss in etwa einer Viertelstunde erreichten. Wir genossen den Spaziergang durch den grünenden Auenwald in den Bolle. Der Frühling ist im Tessin der Nordschweiz dieses Jahr zwar nur wenig voraus, dennoch kamen erste Frühlingsgefühle auf. Bei der Mündung des Ticino in den Lago Maggiore wurde vor einigen Jahren eine Kiesinsel geschüttet. Tatsächlich waren dort 3 Flussregenpfeifer auszumachen, welche für das Brutgeschäft auf blankgescheuerte Kiesinseln angewiesen sind und in der Schweiz stark gefähret sind (nur noch ca. 100 Brutpaare). Während die anwesenden Tessiner Ornithologen einen der rasch hin- und herlaufenden "Corriere piccolo" erfolgreich fotografieren konnten und auf www.ornitho.ch posteten, kam uns dort nur eine Bachstelze vor die Linse. Den seltenen Eisvogel, für den extra eine künstliche Eisvogelwand am Ufer des Ticino geschüttet wurde, sahen wir hingegen nicht.  

Bolla Rossa an der Mündung der Verzasca
Den nächsten Morgen nutzten wir für den Besuch der Bolla Rossa an der Mündung der Verzasca. Auch dieses Naturschutzgebiet ist von einer Bushaltestelle aus in etwa einer Viertelstunde zu Fuss leicht erreichbar. Hier sichteten wir zwar keine Raritäten, dennoch genossen wir die wohltuende Natur im Gegensatz zur Hektik der Agglomeration von Locarno. Da der Wasserstand des Lago Maggiore dieses Jahr infolge langanhaltender Regenfälle auf der Alpensüdseite recht hoch war und da wir nasse Füsse scheuten, gelang es uns leider nicht, zum Steg und zum Kerngebiet der Bolla Rossa vorzudringen. Bei aufziehender Bewölkung und ersten Regentropfen gingen wir am Nachmittag zum "Kulturprogramm" über.